Urlaubschaos auf Rhodos
Noch nie so froh, wieder daheim zu sein
Die Voitsberger Petra und Marko Lantos kehrten am Sonntag mit ihren beiden Kindern vom "Urlaub" aus Rhodos heim. Sie wohnten in einem Appartement in der Nähe von Lindos und erzählen von großer Hitze, Stromausfällen, gesperrten Straßen, kaputten Ampeln, Hubschraubern, Löschfahrzeugen und viel Chaos.
VOITSBERG. Die vierköpfige Familie Lantos aus Voitsberg urlaubte bis Sonntag Nachmittag auf Rhodos, in einem Appartement in der Nähe von Lindos. "Wir waren nur wenige Kilometer von den großen Bränden entfernt", erzählt Marko Lantos. "Große Hitze, Stromausfälle, gesperrte Straßen, ausgefallene Ampeln und überall Einsatzfahrzeuge, Hubschrauber und Löschflugzeuge."
Evakuierung und Chaos
Die Touristen werden seit zwei Tagen evakuiert. Aber die Menschen, die im Tourismus auf Rhodos arbeiten und davon leben, haben Familien, Häuser und Gärten im Hinterland. "Sie machen sich große Sorgen, schauen immer auf ihre Smartphone, verfolgen die Nachrichten und sind in Panik", ergänzt Petra Lantos. "Lokale haben zugesperrt, Feste wurden abgesagt und die Strände sind menschenleer. Auch die Lieferketten sind teilweise unterbrochen."
Immer wieder schaute die Familie Lantos zu den bedrohlichen Rauchwolken, Denn es ist ja nicht nur das Feuer an sich gefährlich, sondern auch die starke Rauchentwicklung. Am gestrigen Sonntag um 1.40 Uhr in der Nacht kam dann die Alarmierung auf alle Handys: Man möge den Ort in Richtung der Stadt Rhodos verlassen, das Feuer nähert sich, es herrscht Gefahr. "Das ganze Dorf lief auf die Straße. Wer ein Auto hatte, fuhr Richtung Norden, denn das Feuer kam aus dem Süden. Einige gingen zum Strand und übernachteten in Liegestühlen", so Marko Lantos. Bei Tageslicht kam die Entwarnung, weil der Wind nachgelassen hatte und die Gefahr für das Dorf nicht mehr akut war.
Gestrandet am Flughafen
Die Voitsberger Familie packte ihre Sachen, weil ihr Flug nach Wien am Sonntag Nachmittag plangemäß stattfinden sollte. Ein Taxi brachte das Quartett zum Flughafen, wo viele hundert Evakuierte aus den Hotels teilweise schon zwei Tage dort verbracht haben. "Familien mit zum Teil kleinen Kindern lagerten am Boden, auf ihren Strandtüchern und Koffern sitzen und warteten auf ein Weiterkommen", ist Petra Lantos immer noch erschüttert. "Wir hatten zum Glück unsere Tickets und erreichten unseren Flug, der mit nur einstündiger Verspätung stattfand."
Selten war die Familie Lantos so froh, aus dem Urlaub nach Hause gekommen zu sein. "Unsere Gedanken sind bei den Einheimischen und wir hoffen, dass nicht alles so schlimm ausgeht, wie es derzeit den Anschein hat. Beten wir für Rhodos", so Marko Lantos abschließend.
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