Bürgermeister Johannes Schmid
Rosental wird immer mehr zur Energiegemeinde

Bürgermeister Johannes Schmid berichtet von einigen Projekten | Foto: Gemeinde Rosental
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Mit Rosental mausert sich die kleinste Gemeinde des weststeirischen Kernraums immer mehr zur Energiegemeinde, schließlich stehen bald drei große Photovoltaikanlagen auf Gemeindegebiet. Weiters steht ein Retensionsbecken für den Hochwasserschutz auf dem Programm von Bürgermeister Johannes Schmid.

ROSENTAL. Die Projekte gehen dem Rosentaler Bürgermeister Johannes Schmid nicht aus. Neben dem Hochwasserschutz wird derzeit über einen Neubau oder Umbau des Rüsthauses beraten. Drei neue Ärztinnen und Ärzte binnen einem halben Jahr zeugt auch für eine Aufbruchstimmung.

  • Welche größeren Projekte stehen derzeit in Rosental am Plan?

Johannes Schmid: Mehrere. Da wäre einmal der Hochwasserschutz beim Hochegger-Gerinne, wo wir 2012 ein schweres Hochwasser hatten. Bund, Land und Gemeinde finanzieren hier ein Retensionsbecken um rund 1,5 Millionen Euro. Von Anfang April bis Anfang Dezember wird hier ein Damm in bananenartiger Form beim Wiesenweg errichtet, den Grund haben wir von der GKB erworben. Weiters werden wir eine Photovoltaikanlage am Dach der Eishalle errichten, denn wir werden ab November der Bevölkerung wieder Eis zum Eislaufen und Eisstocksport zur Verfügung stellen. Außerdem überprüfen wir unsere Gemeindedächer, wo es noch mögliche Flächen gibt.

  • Rosental im Zeichen der Erneuerbaren Energie?

Neben der derzeit größten PV-Anlage österreichweit an der Gemeindegrenze zu Bärnbach wird noch eine zweite Anlage in der Nähe des Tierheims Franziskus von der Firma PBD/Ökosolar auf 9,6 Hektar Fläche errichtet, die Inbetriebnahme ist noch für Frühjahr geplant. Die dritte Fläche bestücken die Stadtwerke Voitsberg und Köflach auf rund fünf Hektar in der Nähe des Karlschachts. Wir werden immer mehr zur Energie-Gemeinde.

  • Sicherheit und Energie sind wichtige Themen, wie sieht es mit der Gesundheit aus?

Was uns da jetzt gelungen ist, darauf sind wir wirklich stolz. Unsere Kassenstelle für den praktischen Arzt war jahrelang vakant und im Vorjahr drehten wir ein originelles Arztsuche-Video, das wir in den Sozialen Medien spielten. Aufgrund dieses sympathischen Videos wurde mit Philipp Trost wirklich ein Arzt auf uns aufmerksam, der nun ab Mai im Mehrzweckgebäude ordinieren wird, hier adaptiert der Gemeinde die Räumlichkeiten gerade. Mit dem Orthopäden Jörg Friesenbichler bekamen wir im März einen weiteren Arzt dazu, im Oktober des Vorjahres wechselte die Zahnärztin Brigitte Wendl von Edelschrott nach Rosental. Unsere gesamtärztliche Versorgung kann sich wirklich sehen lassen.

Franz Borstner und seine Bergknappen kümmern sich um das Bergbaumuseum. | Foto: Gemeinde Rosental
  • Franz Borstner und seine Bergknappen kümmern sich um das Bergbaumuseum.
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  • Die Tradition kommt in Rosental auch nicht zu kurz.

Dank Franz Borstner und seine ehemaligen Bergknappen sowie Ernst Lasnik können wir auf ein einzigartiges Bergbaumuseum zurückgreifen, das mit einem Schaustollen punkten kann. Das Trafogebäude wird heuer weiter adaptiert. Wir halten am 6. Mai auch wieder den Tag des Bergbaus ab, da wird im Museum ein Film zur Bergbaugeschichte präsentiert.

  • Wie sieht es mit der Feuerwehr aus?

Da steht eine ganz wichtige Entscheidung an, denn unsere Feuerwehr braucht ein modernes, zeitgemäßes Rüsthaus. Offen ist noch, ob wir uns für einen kompletten Neubau oder einen Aus- und Umbau am Bestand entscheiden. Wir haben mit dem Planungsbüro Artivo Kontakt aufgenommen, das uns jetzt ein Grobkonzept erstellt und beide Varianten berücksichtigt. Das alte Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß, weil es keine getrennte Sanitärräume hat, obwohl bereits sieben Frauen bei der Feuerwehr sind. Teilweise sind Gerätschaften ausgelagert, auch das Raumkonzept ist veraltet. Mein Wunschtermin für den Baustart ist das Jahr 2025, sofern alles finanzierbar ist.

  • Was gibt es sonst noch Neues?

Leider hat uns der Rewe-Konzern mitgeteilt, dass die Billa-Filiale in der Kaufwelt mit Ende Juni schließen wird. Ich kann diese Konzern-Entscheidung nicht nachvollziehen. Erfreulich ist, dass einige Betriebe neu in Rosental sind. So hat Freiraum Immobilien ein neues Bürogebäude errichtet, das schon fast völlig bezogen ist. Beate Gotthardt wechselte mit ihrem Geschäft "e dampf plus" nach Rosental, auch Sport Tinnacher ist neu bei uns. DIe "Voglsteig'n" und das umgebaute Café Schrotter sind neue Fixpunkte bei Hagebau Vogl, die Eis Temmel-Filiale hat ihre Saison bereits eröffnet und das Dan Küchencenter wurde umgebaut. Joachim Jauk hat mit seinem Team einen neuen Gemeinschaftsgarten angelegt und die Siedlungsgenossenschaft Köflach errichtet 15 Wohnungen am Wiesenweg. Ein privater Wohnbauträger baut den alten Kindergarten in Hörgas zu zehn neuen Wohnungen um. Unser Tauschladen wird sehr gut angenommen, jetzt kann dort auch Kleidung getauscht werden.

Bürgermeister Johannes Schmid hat immer wieder Herausforderungen zu meistern. | Foto: Gemeinde Rosental
  • Bürgermeister Johannes Schmid hat immer wieder Herausforderungen zu meistern.
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  • Und die Bildungseinrichtungen?

Unser Konzept mit dem Bildungsgarten ist voll aufgegangen. Kindergarten, Hort und Volksschule boomen. Ich bedanke mich da bei unserem großartigen pädagogischen Personal, dass alles so gut funktioniert.

  • Zum Schluss noch ein Wort zur Bevölkerungsentwicklung?

Wir steigen mit unserer Einwohnerzahl wieder leicht an, weil vermehrt Familien mit Kindern zuziehen. Natürlich darf man auch die 40 ukrainischen Flüchtlinge nicht vergessen, die bei uns sehr gut integriert sind. Auch bezüglich Zuzug greift unser gutes pädagogisches Konzept mit den kurzen Wegen für alle.

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