Machen wir unsere Straßen sicherer (Teil 6)
Schlechte Sicht auf den Radverkehr
Wenn Autos auf Fahrräder treffen, kommt es häufig zu brenzligen Situationen. Sei es einfach Unverständnis für das Verhalten der bzw. des jeweils anderen oder seien es gefährliche Situationen wegen riskanter Überholmanövern oder fehlender Handzeichen. An manchen Stellen stehen die Sterne allerdings schon unabhängig vom Verhalten der Verkehrsteilnehmenden nicht besonders gut. So auch dort, wo der sechste Teil unserer Serie "Machen wir unsere Straßen sicherer" angesiedelt ist.
VOITSBERG/BÄRNBACH. Auf Nachfrage startete Arnold Eisel von der Firma Drahteisel eine kleine Umfrage bei seinen Kundinnen und Kunden, welche Stellen sie denn im Radverkehr stören. Dabei wurde unter anderem die Straße Grazer Vorstadt von der Voitsberger Innenstadt in Richtung Krems genannt, auf die uns auch Bernd Mara, Obmann des Mountainbikevereins "Crazy Cross Biker", in einem Telefonat aufmerksam machte.
Dort führt nämlich ein Geh- und Radweg entlang, der von vielen Siedlungs-, Haus- und Firmenausfahrten gekreuzt wird. Häufig sind die Kreuzungen recht unübersichtlich, einmal mit Fahrradüberfahrt, einmal ohne. Wer da Vorrang hat, wechselt sich also immer wieder ab - als Autofahrerin oder -fahrer vielleicht weniger schlimm, wer allerdings auf dem Radweg unterwegs ist, bekommt das Problem bei rund 20 Ausfahrten über die gesamte Länge vom Einkaufszentrum Blue Sky bis zum Kremser Kreisverkehr zu spüren.
Schlechte Sicht auf den Radverkehr
An den Kreuzungen mit Fahrradüberfahrt wird es besonders als Autofahrerin bzw. Autofahrer recht unübersichtlich. Stellenweise blockieren hier hohe Grundstücksabgrenzungen und Ähnliches die Sicht auf den Radweg, den Fahrradfahrerinnen und -fahrern muss aber Vorrang gegeben werden. Dieses Problem wurde meist recht gut mit Verkehrsspiegeln gelöst.
An der Kreuzung Grazer Vorstadt-Barbarastraße gegenüber der SB-Waschanlage und Turmöl-Tankstelle aber eher weniger. Möchte man hier aus der Barbarastraße auf die Grazer Vorstadt abbiegen, wird es nämlich besonders kompliziert. Links befindet sich eine hohe Hecke, rechts eine freie Wiesenfläche. Verkehrsspiegel gibt es nur einen und der zeigt nach rechts. Heißt, der ohnehin übersichtliche Geh- und Radweg an der Wiese wird durch den Verkehrsspiegel "noch einsehbarer", während die Sicht auf der linken Seite blockiert bleibt. Will man herankommende Radlerinnen oder Radler sehen, muss man also auf der Fahrradüberfahrt halten. Selbst wenn dann zunächst niemand kommt, blockiert man sie schlimmstenfalls einige Zeit, weil man beim Abbiegen auf die stark befahrene Grazer Vorstadt warten muss.
Ähnliches in Bärnbach
Eine ähnliche Situation wartet vom Bärnbacher Hauptplatz kommend in Richtung ehemaliges Dieselkino bzw. Rosental. Deshalb haben wir uns auch diese Straße nochmal genauer angeschaut. Hier warten nicht ganz so viele Ausfahrten, die den Geh- und Radweg kreuzen. Größtenteils gibt es, außer bei den Ausfahrten einzelner Häuser, auch Fahrradüberfahrten und Verkehrsspiegel. Die Überfahrten sind aber schon etwas in die Jahre gekommen: Die Beschilderungen aus Sicht der Autos sind zwar noch vorhanden, die Bodenmarkierungen sind aber entweder nur noch sehr schwer oder so gut wie garnicht mehr zu erkennen.
An einer Stelle gibt's dann wieder das gleiche Problem wie in Voitsberg. Rechts eine freie, einsehbare Fläche, links eine hohe Hecke. Einen Verkehrsspiegel gibt es zwar, dieser steht allerdings auf der anderen Straßenseite und dient wohl eher dazu, herannahende KFZ zu sehen, Fahrräder sind auf der Entfernung jedenfalls nur sehr schwer zu erkennen.
Hilf uns bei der Suche!
Du hast auch diese eine Stelle im Straßenverkehr, die dich immer wieder aufs Neue aufregt, verunsichert oder sogar in gefährliche Situationen bringt? Sogar zwei oder mehr davon?
Dann schick uns eine kurze Erklärung und ein oder mehr passende Fotos von der "Problemzone" entweder per Mail an justin.schrapf@regionalmedien.at oder komm mit den digitalen Fotos persönlich in unserer Geschäftsstelle am Hauptplatz 8 in Voitsberg vorbei. (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, mittwochs und donnerstags auch von 13 bis 16 Uhr).
Den aktuellsten Artikel der Serie findest du außerdem im Print-Format in der "Woche Voitsberg".
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