Schulpsychologische Beratung als zentrales Element

Josef Zollneritsch, Schulpsychologie-Leiter des Landesschulrates Steiermark | Foto: Foto Fischer
  • Josef Zollneritsch, Schulpsychologie-Leiter des Landesschulrates Steiermark
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Die Schulpsychologie-Bildungsberatung ist seit vielen Jahren integrativer Bestandteil des österreichischen Schulwesens. Der schulpsychologische Dienst bietet Schülern, Eltern, aber auch Lehrkräften eine qualifizierte Unterstützung und Beratung bei schulbezogenen psychologischen Fragen und Problemen. Die Beratung ist freiwillig, kostenfrei und unterliegt der psychologischen Schweigepflicht sowie dem Datenschutz. Tagtäglich erlebt man in der Schule kleinere und größere Schwierigkeiten, die manchmal zu einer psychischen Krise führen. Oft sind es aber nur fehlende Informationen, die zur Klärung einer Situation notwendig sind. Meist gelingt das alleine, doch manchmal ist es besser, wenn Außenstehende zu Rate gezogen werden. Dafür gibt es die schulpsychologischen Beratungsstellen.
In Beratungsgesprächen kann geklärt werden, welche Probleme existieren und welche Lösungsmöglichkeiten sich auftun, um das Wohlbefinden und die Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen.

"Beratungs-Brennpunkte"

Laut Josef Zollneritsch, Schulpsychologie-Leiter des Landesschulrates Steiermark, sind die "Brennpunkte" in der Beratung Lernprobleme aller Ausprägungen. Das heißt, das betrifft Lese- und Rechtschreibprobleme genauso wie Motivationsschwierigkeiten. "Auch Mobbing, Ängste jeder Art wie Schulangst oder Ängste vor Lehrern, Leistungsdruck, Beziehungsprobleme und persönliche Probleme sind immer Themenschwerpunkte bei den Beratungen", betont Zollneritsch.
"Die Beratungen werden zwar überwiegend von Schülern in Anspruch genommen, jedoch wird der Bedarf bei Lehrern und speziell bei den Direktoren immer höher," sagt Zollneritsch. "Wir wollen den Fokus auch in Zukunft verstärkt auf die Beratung von Lehrern lenken. Dies macht unserer Ansicht nach durchaus Sinn, denn eine gestärkte Lehrerpersönlichkeit kann mit Belastungen, die im Schulalltag auftreten können, besser umgehen", so Zollneritsch.

Kooperation mit anderen Fachstellen

Die Schulpsychologie arbeitet zudem bei Bedarf mit anderen Institutionen zusammen. "Die Schulpsychologie hat einen Vernetzungsauftrag. Unsere Aufgabe ist es, die schulischen Unterstützungsmöglichkeiten optimal zu verknüpfen. Bei Themenstellungen, wo wir nicht weiterhelfen können, leiten wir an verschiedenen Experten aus anderen Fachgruppen weiter, z. B. an Schulsozialarbeiter, Beratungslehrer oder Schulärzte", so Zollneritsch. Der Schulpsychologe spricht zudem über die Berührungsängste, die nach wie vor bestehen. "Viele trauen sich nicht, ein Gespräch in Anspruch zu nehmen, vor allem am Land. Das muss jedoch nicht sein. Jeder Gesprächskontakt wird absolut vertraulich behandelt und jeder ist bei uns herzlich willkommen", sagt der Schulpsychologe weiter.

Beratungsstelle im Bezirk

In Voitsberg gibt es eine schulpsychologische Beratungsstelle, wo Untersuchungen von Schulpsychologen hinsichtlich Schulreife, Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, sonderpädagogischem Förderbedarf sowie Bildungsberatung sowie persönlichen oder sonstigen Problemen durchgeführt werden. Interessierte können sich hier informieren: Schulpsychologische Beratungsstelle Voitsberg, Am Stadtpark 1/III, 8570 Voitsberg. Bürozeiten (Sekretariat): Montag und Donnerstag: 8 bis 13 Uhr, Tel.: 0316/345 688. Weitere Infos über Beratungsstellen an Schulen gibt es unter https://www.lsr-stmk.gv.at/schulpsychologie/beratungsstellen.

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