Sprengung nur bei Schönwetter

Foto: Cescutti

Ein ungewöhnlicher Termin am Freitag in den Voitsberger Stadtsälen. Kein Volksmusikabend, kein Kabarett und auch kein Ball. Am Freitag saßen neben den Bürgermeistern Ernst Meixner, Bernd Osprian und Engelbert Köppel der Bauleiter des ÖDK-Abbruchs, Josef Schlederer, und die beiden Spreng-Experten vom Österreichischen Bundesheer, Obstl. Walter Voglauer und Vizelt. Josef Pfeifer am Podium. Porr-Konzern-Sprecherin Sandra Bauer moderierte den Infoabend, zudem die betroffenen Anrainer des ÖDK-Geländes geladen waren.

1.760 Sprengladungen

Denn am Sonntag, dem 8. November, beginnt die letzte große Bauphase. Zwischen 15.30 und 15.45 Uhr werden die verbliebenen Gebäude des ÖDK-Kraftwerks gesprengt. Und das zieht natürlich einen "Rattenschwanz" an Vorbereitungen nach sich. Seit Wochen ist das Österreichische Bundesheer mit ihren Sprengexperten vor Ort, um die 1.760 Sprengladungen anzubringen und das Areal abzusichern. "Wir haben einen 300-Meter-Bannkreis rund um die Objekte gezogen", sagte Schlederer. "Darin darf sich niemand aufhalten." Die GKB stellt den Betrieb teilweise ein, einige Straßen werden gesperrt.

Sprengausbilder

Walter Voglauer, der sprengtechnische Leiter, der an der Heeresschule im Burgenland auch für die Sprengausbildung verantwortlich ist, war dann voll in seinem Element. In einer umfangreichen Powerpoint-Präsentation skizzierte er den Zuhörern die Gefahrenpotenziale von Sprengschaden über Erschütterungen bis zu Druckwellen und Sprengknall und erklärte die Maßnahmen, um diese Auswirkungen zu minimieren.

Nur bei Schönwetter
Einer entscheidenen Bedeutung kommt dem Wetter zu. "Bei Regen oder auch bei Nebel müssen wir die Sprengung verschieben, weil sonst die Druckwellen zu sehr verstärkt werden", erklärte Voglauer. Ersatztermin ist Sonntag, der 15. November. Allerdings steht laut der Großwetterlage einer Sprengung nichts im Wege, es herrscht stabiles Hochdruckwetter mit ganz geringem Niederschlagsrisiko.
Der Vortragende brachte dann noch eine Reihe von Beispielen, wo das Bundesheer Sprengungen durchführte. Sei es in Seefeld-Kodok 2010, in Unterpremstätten 2011 am Schwarzl-Gelände, am Hochschneeberg 2007 oder in Wien in Floridsdorf (2011) oder in Wien-Podaun (2013), wo massiver Stahlbeton weggesprengt wurde. "Es ist anzuraten, alle Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich zu bringen", so Voglauer. "Aber wir haben alle nur möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen."

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