Maria Lankowitz

Traditionsgasthaus schloss seine Pforten

Das Gasthaus Wiendl in Kemetberg/Maria Lankowitz war seit dem 19. Jahrhundert aus der gastronomischen Szene der Weststeiermark nicht wegzudenken. Schon die Großeltern von Hans Wiendl betrieben den Gasthof, den daraufhin seine Eltern übernahmen. Und der 66-Jährige selbst baute den Ruf, die besten Backhendl in seiner Station zu haben, weiter aus. Gleichzeitig war das Gasthaus Wiendl Schauplatz unzähliger Bälle, Musikantentreffen und legendärer Feste bzw. Platten- und CD-Präsentationen von Volksmusikgruppen, denn die Volksmusik war eine seiner Leidenschaften.

Guter Veranstaltungsort

Doch mit Jahresbeginn ist Schluss, denn Hans Wiendl fand keinen Nachfolger für sein Gasthaus. Auch sein Neffe, der Koch in Kemetberg war, hat abgewunken und somit ist das Gasthaus, das fünf Tage in der Woche offen hatte, zu. "Es wird leider immer schwieriger, einen Gastronomiebetrieb zu machen", erklärte Wiendl wehmütig. "Die hohen Auflagen, aber auch die zahlreichen Verkehrskontrollen machen uns Gastwirten das Leben schwer. Besonders für Gasthäuser, die etwas abgelegen sind und zu denen nur eine Straße führt, wurde es in den letzten Jahren nicht leichter. Und das Gastwirtesterben macht je leider auch vor unserem Bezirk nicht Halt, in letzter Zeit sperrten einige Gastwirte zu. Auch deswegen, weil sie eben keinen Nachfolger gefunden haben." Einen Pächter für das Gasthaus kam für ihn nicht in Frage, davon hält Wiendl nicht viel.

Gästezimmer bleiben

Als Veranstaltungsort bleibt das GH Wiendl der Lipizzanerheimat vorerst erhalten. "Die Infrastruktur ist intakt, unser Gasthaus eignet sich für jede Art von Feiern, von Hochzeiten über Bälle bis zu Musikfesten", sagt Wiendl. Im Vorjahr hatte er 15 Hochzeiten in seinem Gasthaus. "Der Veranstalter muss sich um ein eigenes Catering sorgen, aber das ist ja in anderen Locations auch so." Die sieben Gästezimmer inklusive Frühstück betreibt Wiendl weiterhin.