"Wir sind hier im gelobten Land"

- Der Wasserverband Söding-Lieboch hat genügend Reserven, auch wenn die Quellen am Reinischkogel heuer deutlich weniger Wasser führen.
- Foto: Cescutti
- hochgeladen von Harald Almer
Die Wasserversorger in der Lipizzanerheimat befürchten trotz der Trockenheit keine Engpässe.
Der Winter zählte nicht gerade zu den niederschlagsreichsten und seit Wochen ist Regen eine Rarität. In einigen Teilen von Österreich regiert der Staub, aber auch bei uns wird es zunehmend trockener. Am Reinischkogel beispielsweise bringen es die Quellen, die einen Spitzenwert von 40 Litern pro Sekunde haben, derzeit auf rund 10 Liter. "Im Winter liegt am Reinischkogel normalerweise viel mehr Schnee, das Schmelzwasser geht uns sehr ab", weiß der Lannacher Bgm. Josef Niggas, am Mittwoch zu Gast beim Trinkwassertag in Köflach. "Wenn es nicht bald regnet, müssen wir extra Wasser zukaufen."
Steiermarkweit vernetzt
Auch LAbg. Erwin Dirnberger, Obmann des Wasserverbands Söding-Lieboch, beobachtet die Situation mit Sorge. "Wir beziehen Wasser vom Reinischkogel und aus Köflach, haben aber auch mit Graz-Umland und der Obersteiermark Lieferverträge, wenn das Wasser knapp wird." Allerdings sind die Grundwasservorräte noch gut gefüllt. Ernster wird die Lage für die Landwirtschaft, wenn es nicht bald regnet. Und wenn die Trockenheit anhält? " Dann kann der Wasserverband verordnen, dass keine Schwimmbäder befüllt werden dürfen oder das Autowaschen eingeschränkt wird. "Wir beobachten die Lage, denn mit Beginn der Gartensaison steigt im Regelfall auch der Wasserverbrauch", so Dirnberger.
Laut Werner Schmuck, GF der Stadtwerke Voitsberg, hat sich der Grundwasserpegel erst um 20 Zentimeter gesenkt. "Wir liegen im langjährigen Durchschnitt und haben ausreichend Reserven. Daher ist kein Zukauf von Wasser notwendig." Die Voitsberger haben einen Liefervertrag mit den Köflachern, wenn die Trockenheit anhält.
Und Köflach? "Wir sind hier im gelobten Land", sagt Ernst Knes, GF der Stadtwerke Köflach. "Normalerweise haben unsere Quellen eine Schüttung von 50 Liter pro Sekunde, derzeit liegt sie bei 47, der Rückgang ist nur minimal. Zum Glück haben wir die Stubalm als großes Wasserreservoir." Sollte die Trockenheit anhalten, könnten auch die Notbrunnen in Köflach aktiviert werden, außerdem ist auch Köflach Mitglied im steirischen Wasserversorgungsverband.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.