SPÖ Köflach
SPÖ-Kandidat tritt aus der Partei aus

Der Köflacher SPÖ-Vizebürgermeister Bernd Jammernegg muss kurz vor der Wahl einen Aderlass verkraften. | Foto: SPÖ Köflach
  • Der Köflacher SPÖ-Vizebürgermeister Bernd Jammernegg muss kurz vor der Wahl einen Aderlass verkraften.
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Gut zwei Wochen vor der Gemeinderatswahl hat Vize-Bgm. Bernd Jammernegg Krach im "eigenen Haus".

KÖFLACH.  Geschwelt hat der Konflikt schon länger, jetzt ist er endgültig eskaliert. Kurioserweise auf Facebook, wo sich zuletzt Unternehmer Franz Hütter, der für die SPÖ Köflach auf Listenplatz Nummer fünf kandidiert hätte, und dem neuen Organisationsreferenten Christopher Suppan. Seit mehreren Wochen schießt Hütter gegen die eigene Partei und lobt im gleichen Atemzug die ÖVP-SBK-Koalition. Ein "Anonymus" spielte vor kurzem der WOCHE Voitsberg nun weitere Dialoge zwischen Hütter und Suppan zu, wo ganz offen mit dem Austritt aus der Partei bzw. dem Parteiausschluss gedroht wird.

Austritt aus der SPÖ

Dem ist Hütter, Chef einer Personalleasingfirma, am Mittwoch zuvorgekommen. "Ich habe gerade eine E-Mail an Bernd Jammernegg, Jürgen Krainer und Werner Kristandl geschrieben, um ihnen mitzuteilen, dass ich aus der SPÖ Köflach austrete, weil ich das alles nicht mehr mittragen kann", sagte Hütter. "Außerdem ziehe ich meine Kandidatur für den 28. Juni zurück." 
Gründe für den Rücktritt gibt es laut Hütter zahlreiche: "So viele Intrigen innerhalb der Partei, außerdem ist die Führung von Bernd Jammernegg viel zu schwach. Da tanzen ihm Leute auf der Nase herum, die der SPÖ Köflach effektiv schaden." Hütter hatte laut eigenen Angaben zwei Aussprachen mit dem SPÖ-Vizebürgermeister, die aber beide nichts fruchteten. "Was ich nicht vertrage, sind Beschimpfungen und Drohungen hinter dem Rücken. Warum muss man sich über Bgm. Helmut Linhart das Maul zerreißen, wenn man selbst fünf Jahre lang keine sinnvolle Oppositionspolitik zustande gebracht hat. Wenn man nach der Wahl mit Linhart zusammenarbeiten möchte, darf das nicht passieren", ist Hütter verärgert. "Die E-Mails von Christopher Suppan haben das wahre Gesicht der SPÖ Köflach gezeigt. Außerdem steht mein Name auf dem Spiel."
SPÖ-Spitzenkandidat Bernd Jammernegg nimmt den Austritt Hütters zur Kenntnis. "Er teilt unsere Ansichten eben nicht mehr. Das ist schade, aber ich wünsche ihm auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute." Die Kandidaten, die hinter Hütter gereiht waren, rücken nun alle um einen Platz nach vor.

Anderslautende Liste

Ein anderes Faktum verwunderte interne Kreise der SPÖ Köflach ebenfalls. Im Parteivorstand und in der Mitgliederhauptversammlung wurde eine Kandidatenliste erstellt und beschlossen. Bernd Jammernegg reichte dann aber eine anders lautende Liste bei der Wahlbehörde ein. Denn auf der Ursprungsliste fand sich zum Beispiel Christian Veit auf Platz acht, in der nun gültigen Wahlliste ist Veit überhaupt nicht mehr zu finden. "Ich habe mir im Vorstand die Erlaubnis für ein dezidiertes Änderungsrecht der Liste für die Jahreshauptversammlung geholt, daran ist nichts Illegales", versteht Jammernegg die Aufregung nicht.

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