"Ich ging um die Ecke und jubelte laut"

Der gebürtige Voitsberger Kevin Danso mit der Nummer 22 des österreichischen Nationalteams.
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  • Der gebürtige Voitsberger Kevin Danso mit der Nummer 22 des österreichischen Nationalteams.
  • hochgeladen von Harald Almer

Emmanuel, Josef und Kevin Danso haben Voitsberger Wurzeln. Besonders Kevin, der vor 19 Jahren im LKH Voitsberg geboren wurde, bevor er nach Aufenthalten in Voitsberg und Graz im Alter von sechs Jahren mit seiner Familie in die englische Stadt Milton Keynes übersiedelte. Zwischen den beiden Länderspielen gegen Deutschland in Klagenfurt und Brasilien in Wien nutzten er und sein Bruder Josef die Gelegenheit, ihre Taufpatin in Voitsberg zu besuchen. Das erste Mal nach drei Jahren, denn Kevin Danso ist inzwischen Fußball-Profi in Augsburg in der Deutschen Bundesliga und hat natürlich wenig Zeit für solche Ausflüge. Auch Graz, wo noch ihre Tante wohnt, ist nur noch ein seltener Besuchspunkt der Dansos. Da drücken die Eltern und auch seine Brüder Kevin eher live vor Ort in Augsburg die Daumen.

Familienmensch

Der Zusammenhalt zwischen den drei Brüdern ist groß. Zwischen Emmanuel und Kevin liegen elf Jahre, aber der Jüngste ist inzwischen der "Größte". Nicht nur im Fußball, sondern auch in Zentimetern. "Ich war schon immer groß geraten", lächelt Kevin Danso. "Das war in den Nachwuchsklassen natürlich super, weil ich in jedem Spiel zwei oder mehr Tore schoss. Mein Kopfballspiel war gefürchtet und das hat sich nicht verändert." In England liebte der rot-weiß-rote Nationalteamkicker auch Rugby, aber Fußball war schon immer der Mittelpunkt. Sein Bruder Emmanuel war es übrigens, der den Stein ins Rollen brachte, dass "Klein-Kevin" für das ÖFB-Nationalteam interessant wurde.
"Dass ich einmal im Nationaldress vor Tausenden von Fans stehen werde, war immer schon ein Traum. Aber als ich wirklich die Einberufung für Österreich bekommen habe, bin ich um die Ecke gegangen und habe laut gejubelt", erinnert sich Danso. "Da war ich im Flow. So ähnlich, wie das erste Mal in der Münchner Allianz-Arena, als ich erstmals gegen die Superstars spielen konnte. Da stand plötzlich ein Ribery neben mir, ein Lewandowski, ein Müller, ein Robben. Wahnsinn, ich konnte es kaum fassen."

Riesenfreude am Spiel

Vor jedem Spiel spürt Danso eine Riesenfreude. "Ich liebe es zu spielen. Und von den Stars kann ich noch so viel lernen. Die Ballbehandlung, die Selbstsicherheit, die Souveränität, da will ich einmal hinkommen." Seine erste größere Verletzung, die er sich im März dieses Jahres zugezogen hat, ist inzwischen überwunden. "Ich war ziemlich ungeduldig, in Augsburg musste man mich bremsen, dass ich nicht zu früh zu viel mache. Aber jetzt bin ich wieder topfit."

Vorbild Drogba

Kevin Danso ist ein Familienmensch. "Mit meinem Brüdern bin ich ständig in Kontakt. Zum Glück gibt es die modernen Medien wie Whats-App oder Facetime. Wir tauschen uns ständig aus. Meine Brüder haben mir alles beigebracht, von ihnen habe ich unglaublich viel gelernt." Biggi Sturm, Bibliothekarin in Voitsberg und eine ganz enge Freundin der Familie Danso, beschreibt die drei Brüder so: "Emmanuel ist der Denker, Josef ist der Macher und Kevin ist der Fußballer, der Spitzensportler." Sturm war sogar bei Kevins Geburt im LKH Voitsberg dabei, weil sie Dansos Mutter in der Zeit in Voitsberg zur Seite stand. "Meine Brüder und ich ergänzen uns einfach, wir sind eine zusammengeschweißte Einheit", so Kevin Danso, der bis 2021 beim FC Augsburg unter Vertrag steht.
Ob er schon einen Fanklub hat? "Nein, obwohl es in Augsburg schon eine Gruppe gibt, die mich besonders mag." Und sein Vorbild? "Didier Drogba habe ich schon sehr bewundert", meint der Verteidiger, der aber auf allen Positionen spielen kann. Lieblingsnummer? "In meiner Kindheit war es die Nummer 11, auch die 8 mag ich sehr. Aber die Nummer ist nicht so wichtig, Hauptsache die Leistung stimmt."

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