Bau- und Baunebengewerbe
Arbeit ohne Ende, aber die Fachkräfte fehlen

Der Voitsberger Wirtschaftskammer-Obmann Peter Sükar attestiert dem Handwerk diamantenen Boden. | Foto: WKO
  • Der Voitsberger Wirtschaftskammer-Obmann Peter Sükar attestiert dem Handwerk diamantenen Boden.
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Handwerk hat schon "diamantenen" Boden, wenn man Wirtschaftskammer-Obmann Peter Sükar Glauben schenkt.
VOITSBERG. Kurz und bündig beschrieben schaut die Lage im Baugewerbe und Baunebengewerbe des Bezirks Voitsberg so aus: Arbeit ohne Ende und viel zuwenig Fachkräfte! "Bei den Lehrlingen zählen die Berufe Maurer, Zimmerer, Dackdecker, Installateure und Elektriker zu den Mangelberufen", weiß Wirtschaftskammer-Obmann Peter Sükar. "Wir haben kaum vermittelbare Arbeitskräfte und die Zahl der Lehrlinge ist rückläufig. Ausgebildete Fachkräfte verdienen bereits mehr als fertige Akademiker."

Verschärfte Situation

Die Corona-Krise verschärfte die Situation zusätzlich. Laut Sükar gibt es derzeit viel weniger Schulabgänger, weil teilweise die Anforderungen nicht so hoch sind wie vor der Krise. Damit fallen aber viele potenzielle Lehrlinge weg, der Zustrom zu den Schulen ist sehr groß. "Wir hatten beim Image der Lehre schon eine Trendumkehr geschafft, aber in den letzten zwei Jahren fielen vor allem viele Eltern zurück in alte Muster", anaylsiert Sükar. "Unter dem Deckmantel, dass es meinen Kindern einmal besser gehen soll als mir selbst, werden höhere Schulen und Studien forciert. Und da es keine realen Schulveranstaltungen oder Bildungsmessen in Zeiten von Corona mehr gibt, können wir vor Ort keine Eltern überzeugen, dass dank Lehre mit Matura und weiteren Laufbahnen die Lehre keine Sackgasse ist. Da waren wir schon viel weiter!"

Diamantener Boden

Und warum boomt das Baugewerbe? Laut Sükar gibt es bei den jungen Familien einen starken Trend zu Neubauwohnungen, die teilweise auch noch gefördert sind. Und dank Home-Office waren viel mehr Menschen daheim und sahen den Renovierungsbedarf ihrer Wohnungen bzw. Häuser. "Mängel im Haushalt oder im häuslichen Umfeld wurden während Corona viel mehr bewusst. Außerdem waren teure Urlaube nicht möglich, auch die Gastro stand still. Das ersparte Geld wird ins Heimwerken oder in die professionelle Erneuerung Wohnraum gesteckt", so Sükar.
Handwerk hat inzwischen nicht mehr goldenen Boden, sondern diamantenen. Die Nachfrage nach guten Handwerkern ist unglaublich hoch. "Ich habe meinem Enkel geraten, dass er unbedingt einen Handwerksberuf ergreifen soll, denn ein Ende des Booms ist nicht abzusehen. Mehr noch, durch die demografische Entwicklung gehen sehr viele Menschen der Jahrgänge von 1960 bis 1974 kurz- und mittelfristig in Pension, die Zahl der jungen Leute stagniert. Die Auftragsbücher der heimischen Firmen sind großteils voll, teilweise werden für 2021 keine Aufträge mehr angenommen. "Es gibt Firmen bei uns, die Anfragen bereits weitergeben, weil sie selbst keine zusätzlichen Aufträge mehr abarbeiten können. Und je länger diese Entwicklung anhält, desto mehr müsse man über einer geordnete Zuwanderung von Fachkräften sprechen.

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