Wirtschaftsbarometer Süd/West
Die Unternehmen stehen unter Druck

- Die heimische Industrie in der Süd- und Weststeiermark blickt herausfordernden Zeiten entgegen.
- Foto: Die Abbilderei
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Jedes halbe Jahr veröffentlicht die Wirtschaftskammer Steiermark das Wirtschaftsbarometer zur Stimmungslage der heimischen Unternehmen in der Süd- und Weststeiermark. Inflation, Energiekrise und Personalmangel trüben derzeit die Konjunkturaussichten, die Saldenwerte zeigen eine deutlich negative Stimmung.
VOITSBERG/DEUTSCHLANDSBERG/LEIBNITZ. Sowohl die Saldenwerte für das allgemeine Wirtschaftsklima beim Ist-Stand (-60,7 Prozent) als auch bei den Erwartungen (-33,3 Prozent), zeugen von einer deutlich negativen Stimmung bei den Unternehmerinnen und Unternehmer der Bezirke Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg. "Wir müssen jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, damit diese Stimmung nicht in Richtung einer breiten Wirtschaftskrise kippt", meint etwa der Voitsberger Wirtschaftskammerobmann Peter Sükar.
Personalmangel und Arbeitskosten
Der Personalmangel und die Arbeitskosten werden von 67,2 bzw. 51,3 Prozent der Befragten als größte unternehmerische Herausforderung genannt. "Es kann nicht sein, dass Personal quer durch alle Branchen zur Mangelware wird und gleichzeitig die Teilzeitbeschäftigung in Österreich - entgegen dem europäischen Trend - weiter steigt."

- WKO-Regionalstellenleiter Lukas Kalcher und Obmann Peter Sükar
- Foto: WKO Voitsberg
- hochgeladen von Harald Almer
Der heimischen Wirtschaft stehen im zweiten Halbjahr 2023 herausfordernde Zeiten bevor. Inflation, Energiekrise sowie Arbeits- und Fachkräftemangel sorgen laut aktuellem Wirtschaftsbarometer für eine höchst getrübte Stimmung in der Süd- und Weststeiermark. 64,2 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer melden eine Verschlechterung der allgemeinen Situation, während nur 3,5 Prozent eine Entspannung sehen, ein Negativsaldo von minus 60,7 Prozent. Auch für den weiteren Jahresverlauf sind 42 Prozent der Wirtschaftstreibenden pessimistisch, nur 8,7 Prozent sehen ein Licht am Ende des Tunnels.
Optimismus bei eigener Entwicklung
Etwas besser wird die Entwicklung der eigenen Unternehmen bewertet, hier befinden sich sämtliche Salden im Plus, wenngleich mit teilweise negativem Ausblick. Beim Gesamtumsatz liegt das Saldo der südweststeirischen Unternehmen bei +58,2 Prozent, für die Auftragslage +40,2 Prozent, im Preisniveau 56,6 Prozent, bei den Investitionen 44,9 Prozent und für die Beschäftigungslage 26,1 Prozent. Bei den Erwartungen fallen Auftragslage und Beschäftigung ins Minus.
Daher fordern die Wirtschaftskammer-Regionalstellen von der Regierung Maßnahmen zur Eindämmung der Preisdynamik - Kollektivvertragsverhandlungen mit Maß und Ziel -, die rasche Erschließung heimischer Energiepotenziale und die Abschaffung der CO2-Steuer sowie ein Maßnahmenpaket zur Fach- und Arbeitskräftesicherung.
Arbeits- und Fachkräftemangel
Genau das entspricht auch den Hauptsorgen der Wirtschaft in der Süd- und Weststeiermark. 67,2 Prozent der Befragten sehen den Arbeits- und Fachkräftemangel als größte Herausforderung. Auf Platz zwei folgen die Arbeitskosten (51,3) dahinter die Folgen der Inflation (44,8) und die hohen Energie- und Rohstoffpreise (39,8 Prozent).
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