"Es ist fünf Sekunden vor zwölf"

Hauptreferent Herbert Jungwirth mit Vertretern von Vereinen und den Bgm. Kurt Riemer und Helmut LInhart
  • Hauptreferent Herbert Jungwirth mit Vertretern von Vereinen und den Bgm. Kurt Riemer und Helmut LInhart
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Der geplante Windpark Stubalm der Familie Penz und der Energie Steiermark liegt derzeit als Verfahrensakt bei der letzten Instanz, dem Bundesverwaltungsgerichtshof in Wien. Wie der Maria Lankowitzer Bgm. Kurt Riemer bei einer gut besuchten Info-Veranstaltung der Windparkgegner in der Fachschule bestätigte, häufen sich die Anfragen der möglichen Projektbetreiber in seinem Gemeindegebiet. Außerdem werde gerade die Vorrangzone Windenergie des Landes evaluiert. Riemer sprach von 19 möglichen Windrädern am Höhenzug Gaberl-Sattelhaus und weitere Anlagen auf der Alten Weinstraße. "Naturschutz und Stromerzeugung vertragen sich derzeit nicht gut", so Riemer.

Touristische Auswirkungen

TV-Obmann Adi Kern berichtete, dass er bei Tourismusverbänden nachgefragt habe, wo schon Windanlagen stehen. "Zuerst war die Offenheit noch größer, im Laufe der Zeit wächst die Ablehnung. Der Windpark Stubalm ist erst der Gipfel des Eisbergs." Der Köflach Bgm. Helmut Linhart sieht den Ausbau der Windenergie in der Lipizzanerheimat problematisch. "Wir wollen die Dachmarke und den Tourismus stärken und dann stellen wir 180 Meter hohe Türme hin. "Die Auswirkungen von Ultra- und Infraschall auf die Lipizzaner sind nicht genug erforscht."
Unter der Federführung des neuen Forums "Schutz der weststeirischen Almen" unter der Federführung von Matthias Zitzenbacher waren als Gastreferenten der Oberösterreicher Hebert Jungwirth vom Alpenverein - er referierte schon 40 Mal zu diesem Thema vor Hörergemeinschaften -, Gerhard Malli von der Umweltanwaltschaft Kärnten und Prinz Karl von und zu Liechtenstein eingeladen, der durch Einsprüche bereits zwei Mal einen Windpark in seiner Nachbarschaft verhindern konnte.

Windanlagen im Grenzgebiet

"Alle 47 Einspruchswerber gegen den Windpark Stubalm hatten folgende Ziele", so Zitzenbacher: "Bewahrung der heimischen Landschaft vor Zerstörung, die Einmaligkeit unserer Almen, den Erholungsraum sichern und die Natur zu erhalten." Die Referenten, allen voran Jungwirth, gingen dann auf viele Details ein.
Der Tenor: Im Kärntner-steirischen Grenzgebiet wurden schon einige Anlagen wie auf der Freiländer- und Handalm, am Gaberl und am Salzstiegl errichtet, weitere Windparks wie Pack-Preitenegg, Bärofen, Koralpe, Steinberger Alpe, Dreiceckalm, Soboth oder in Slowenien liegen teilweise beim Bundesverwaltungsgerichtshof oder "ruhen", weil es heftige Widerstände der Bevölkerung gibt. "Windparks widersprechen der Alpinen Konvention der Alpenländer", so Jungwirth. "In den Alpen von Frankreich, Italien und Bayern, aber auch in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Tirol stehen, bis auf einzelne Ausnahmen, keine Windindustrieanlagen", so Jungwirth. "Nur bei uns wird ein Naturraum in einen Energieraum umgewandelt. Das hat Auswirkungen auf Vögel, Fledermäuse, auf die Landschaft mit Waldrodungen, auf die Ruhe und den Erholungswert. Liechtenstein warnte vor Bränden und Eiswurf und meinte, dass ohne die hohen Förderungen in Österreich nur zwei Prozent der Windanlagen wirtschaftlich arbeiten könnten.

35 bis 50 Höhenrücken

"Bis zum Jahr 2030 soll die Windkraft in der Steiermark versechstfach werden", warnte Jungwirth. "Das wäre 35 bis 50 Höhenrücken in den Ostalpen." Er ist übrigens auf der Suche nach einem Schriftstück, wo die Gründe für das Landschaftsschutzgebiet in der Weststeiermark ausgewiesen werden. "Dieses Schriftstück ist beim Land Steiermark nicht mehr auffindbar, wäre aber wichtig für den Einspruch beim Bundesverwaltungsgerichtshof. "Die Ausweitung der Vorrangzone Wind in der Weststeiermark wird vom Land Steiermark gerade realisiert. Wir müssen alles tun, um das zu verhindern, das geht nur gemeinsam", appellierte Jungwirth.
Der Voitsberger Peter Hölfont verfasste im Juni einen Brief an die Spanische Hofreitschule, wo er auf das Restrisiko bei Auswirkungen auf die Lipizzaner aufmerksam macht. Er bittet Elisabeth Gürtler und Erwin Klissenbauer um eine Stellungnahme, ob wegen dieses Risikos Maßnahmen ergriffen werden.

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