Windpark Freiländeralm, Ausbaustufe 2
Windrad-Entscheidung wird bis Ende August erwartet

Auf der Freiländeralm sollen weitere 17 Windräder stationiert werden. | Foto: RMS
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Die Energie Steiermark will in der zweiten Ausbaustufe weitere 17 Windräder auf der Freiländeralm im Gemeindegebiet von Hirschegg-Pack errichten. Die Nachbargemeinde Edelschrott beeinspruchte fünf der 240 Meter hohen Windräder, weil sie teilweise nur 1,5 Kilometer von einem Siedlungsgebiet entfernt liegen.

EDELSCHROTT. Der Einsatz von erneuerbarer Energie ist nicht nur wegen der Klimakrise, sondern auch wegen des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Preisexplosion von Öl und Gas in aller Munde. Die Energie Steiermark will die Windenergie stark ausbauen und stellt 300 Millionen Euro zur Errichtung von rund 100 neuen Windrädern zur Verfügung. 17 davon sollen in der zweiten Ausbaustufe auf der Freiländeralm im Grenzgebiet der Bezirke Deutschlandsberg und Voitsberg errichtet werden. 

Umweltverträglichkeitsprüfung

"Wir haben uns bereits vor sieben Jahren mit den Grundeigentümern geeinigt", sagt Energie-Steiermark-Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris. "Die Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) erfolgte im Jahr 2020, vor 14 Tagen gab es nun im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) in den Stadtsälen Voitsberg eine Versammlung." Zuvor wurden sämtliche notwendigen ökologischen Gutachten eingeholt, damit diese 17 Windräder gebaut werden können.

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Einspruch von Edelschrott

Von der Gemeinde Edelschrott mit Bürgermeister Georg Preßler an der Spitze gab es allerdings einen Einwand gegen fünf der 17 Windräder. "Grundsätzlich stehe ich dem Windpark Freiländeralm und der erneuerbaren Energie positiv gegenüber", betont Preßler. "Aber fünf der 17 Windräder, die ja 240 Meter hoch sind, sind bis zu 1,5 Kilometer in der Nähe eines Siedlungsgebiets. Außerdem waren diese fünf Windräder im Sachprogramm des Landes noch vor drei Jahren nicht vorgesehen. Sie wurden nachträglich von der Gemeinde Hirschegg-Pack genehmigt", so Pressler. "Diese Windräder sind gleich hoch wie der Donauturm in Wien, stehen mitten im Wald und da würden auch massive ökologische Eingriffe nötig sein."

Baldige Entscheidung erwartet

Für Harnik-Lauris ist dieser Einspruch nicht nachvollziehbar. "Wir sind in jeder Richtung dialogbereit, aber angesichts der Szenarien, die es derzeit gibt, kann unsere gesamte Gesellschaft Zeitverzögerungen bei der Errichtung von Anlagen, die erneuerbare Energien erzeugen, gar nicht brauchen."
Die Energie Steiermark, die derzeit in Bärnbach und Rosental die größte Photovoltaik-Anlage Österreichs errichtet, rechnet im UVP-Verfahren mit einem Bescheid bis Ende August. "Dann wird es wohl zu einem weiteren Instanzenweg kommen. Die Zeit drängt und Fragen des Landschaftsschutzes sehe ich in der jetzigen Situation nicht unbedingt als dringlich an."

Bizarres Beispiel

Stichwort Windpark: Der Windpark auf der Stubalm zieht sich bereits seit sechs Jahren und führte zur kuriosen Situation, dass die damals eingereichten Windräder nicht mehr erzeugt werden, weil sie nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Daher verzögern sich die Verfahren um ein paar weitere Monate.

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