Arno Stern: Organische Erinnerung unserer Kinder

Zum ersten Mal in Voitsberg: André Stern und sein 93-jähriger Vater Arno Stern
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Mehr als 250 Interessierte lauschten am Donnerstag Abend den Ausführungen von Arno Stern und seinem Sohn André Stern. Der 93-jährige Arno Stern ist der Begründer des Malorts, wo Kinder - aber auch Erwachsene - ohne Einschränkungen malen können und dürfen. Seine Ideen von der völligen Unvoreingenommenheit der Erwachsenen gegenüber Kindern flossen in mehrere reformpädagogischen Bewegungen ein. André Stern leitete das Referat seines Vaters mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für das Spiel der Kinder ein. "Das Element der Kinder ist das Spiel. Es geht hier nicht um Methoden, sondern um eine innere Haltung der Erwachsenen den Kindern gegenüber."

Erstmals in Voitsberg

Arno Stern war zum ersten Mal in Voitsberg. "Ich war oft in Österreich, viele Male in Salzburg, Innsbruck, aber auch Graz, in Wien hielt ich mehrmals Ausbildungsseminare", so der 93-Jährige, der seit fast 70 Jahren in Paris lebt. "Ich sehe mich nicht als Künstler, sondern als Forscher", so Stern, der das "Malspiel" und den "Malort" in die Wissenschaft eingeführt hat. So absolvierte auch Renate Brandstätter eine Ausbildung bei Stern und gründete vor drei Jahren einen "Malort" in Voitsberg.

Überall auf der Welt gleich

"Jedes Kind hat das Bedürfnis, seine Talente zum Ausdruck zu bringen, das ist auf der ganzen Welt gleich", so Arno Stern. "Ich habe es selbst erfahren, dass Kinder anfangs immer die gleichen Dinge darstellen. Sei es in Australien, in den USA oder in Europa." Interessant ist, dass dies auch Kinder machen, die noch nie in ihrem Leben mit Malutensilien in Berührung kamen. "Ich fuhr in die Wüsten nach Mauretanien und Afghanistan zu den Nomaden, nach Peru und in den Urwald. Die Formulationen, die Kinder malen und zeichnen, sind denen in den sogennanten zivilisierten Regionen zum Verwechseln ähnlich. Ich nenne das die organische Erinnerung oder Speicherung."
Stern bildet jedes Jahr zwischen 400 und 500 Menschen aus. Zum ersten Mal wurde er um Anfang der 50er-Jahre nach Kanada eingeladen. "Da musste ich alles erst entwickeln, um vortragen zu können." Stern vertraut darauf, dass die Ausgebildeten seine Idee verantwortungsvoll weitertragen. "Ich kann nicht jeden kontrollieren. Aber manche veruntreuen das Malspiel und machen eine Kunstherapie draus. Da greife ich dann schon ein, wenn ich das erfahre." Das Wichtigste sei die Unvoreingenommenheit den Kindern gegenüber. "Interpretieren ist ein weltweites Übel. Man darf nie erstaunt über Äußerungen von Kindern sein."

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