Aus Liebe zum Menschen - Defibrillatoren können Leben retten

BezRKdt Daniel Putz plädiert für mehr Defibrillatoren im öffentlichen Raum. | Foto: KK
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"Aus Liebe zum Menschen" - so lautet das Motto des österreichischen Roten Kreuzes. Die Mitglieder retten Leben, helfen in Notsituationen und sind 24 Stunden für die Bevölkerung im Einsatz. Gelegentlich müssen sie zu einem Defibrillator ("Defi") greifen und damit einen Menschen wiederbeleben. Mittels Defibrillator ist es möglich, durch gezielte Stromstöße, Herzrhythmusstörungen zum Stillstand zu bringen.

Öffentliche Defibrillatoren

In den vergangenen Jahren waren Defibrillatoren vorwiegend in Einsatzfahrzeugen des Rettungsdienstes, in Notaufnahmen und in Operationssälen zu finden. Heutzutage werden vermehrt Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen angebracht, um ein schnelles Handeln im Ernstfall sicherstellen zu können. Ein Mensch liegt am Boden und bewegt sich nicht - nur an eine Situation wie diese zu denken, wirft bei vielen Menschen die Frage auf: "Kann ich so ein Gerät überhaupt bedienen?" Die Angst, etwas falsch zu machen, ist völlig unbegründet, denn die Verwendung des Gerätes ist denkbar einfach: "Jeder Defibrillator gibt dem Ersthelfer kurze und klare Sprachanweisungen und sagt in einzelnen Schritten an, was zu tun ist. Sobald ein Notruf über 144 absetzt wird, leitet darüber hinaus ein Mitarbeiter der Rettungsleitstelle die Reanimation oder andere Erste Hilfe-Maßnahmen telefonisch an, bis ein Rettungswagen am Notfallort ist", sagt BezRkdt Daniel Putz vom Roten Kreuz in Voitsberg. Wird ein Defibrillator über das Rote Kreuz bezogen, werden auch Schulungen für die korrekte Handhabung des Gerätes angeboten.

Keine Patentlösung

Zwar ist der Defibrillator neben der Herzdruckmassage ein gut geeignetes Mittel, um das Herz durch gezielte Stromstöße wieder in den '"richtigen Takt" zu bringen. Dennoch ist der "Defi" keine Patentlösung für eine positive Wiederbelebung. Putz: "Für positive Wiederbelebungsmaßnahmen gibt es leider kein Allheilmittel. Von zentraler Bedeutung ist es, dass die Beteiligten in einem Notfall überhaupt aktiv werden. Oft liegt die Problematik darin, dass Menschen aus Angst, etwas falsch zu machen nichts tun. Und das ist das einzige, was man falsch machen kann. Im Notfall sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung beginnen. Wenn ein Defi zur Verfügung steht, ist er eine willkommene Hilfe und sollte unter allen Umständen eingesetzt werden. Er erhöht die Überlebenschancen dramatisch, kann die manuelle Herz-Lungen-Wiederbelebung aber nicht ersetzen." Mit einem "Defi" ist es also realistisch, Leben zu retten. Die Voraussetzung ist allerdings, dass das Gerät regelmäßig gewartet wird. Putz: "Das Gerät sollte im vorgebenen Intervall über die Herstellerfirma technisch überprüft werden - nur so kann die Einsatzbereitschaft garantiert werden". Angst davor zu haben, die öffentlich zugänglichen Defibrillatoren nicht zu finden, ist völlig unbegründet, denn: "Die Geräte sind deutlich mit einem Schild am Aufstellungsort gekennzeichnet", so Putz.

Smartphone-App

Die Schwierigkeit liegt in unserem Bezirk noch darin, dass es keine Karten oder sonstiges gibt, um die Defibrillatoren-Standorte einzusehen. In vielen anderen umliegenden Regionen und Bundesländern gibt es bereits online interaktive Karten, die zeigen, wo ein öffentlich zugänglicher Defibrillator verfügbar ist. Putz meint: "Wünschenswert wäre es, dass es mehr Defibrillatoren im öffentlichen Raum gäbe, und, dass diese auch dort platziert würden, wo sie am meisten Sinn machen. In diesem Zusammenhang wäre vor der Anbringung eines Defibrillators natürlich eine Kontaktaufnahme mit dem Roten Kreuz sinnvoll. Vielleicht könnte man auch die Entwicklung einer Smartphone-App, die öffentlich zugängliche Defis anzeigt, anregen."

BezRKdt Daniel Putz plädiert für mehr Defibrillatoren im öffentlichen Raum. | Foto: KK
Foto: Rotes Kreuz / Marcel Hausegger
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