Verbot der Winterfütterung fördert den Wildverbiss

Große Sorge bereitet Matthias Zitzenbacher die Altersstruktur beim Rotwild.
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  • hochgeladen von Renate Sabathi

"Die Trophäenschau bietet einen genauen Überblick über den Istzustand unseres heimischen Rotwildes", berichtet Bezirksjägermeister Matthias Zitzenbacher. Besondere Sorge bereitet ihn der Zustand in der Altersstruktur des erlegten Wildes. "Es sind überwiegend junge Tiere, es gibt kaum mehr einen Altbestand wegen zu vieler Abschüsse", führt er aus.
Ursache ist der fast historische Interessenskonflikt zwischen Jägerschaft und Grundbesitzer, die wegen der zahlreichen Wildverbisse um ihre Kulturen fürchten. Aufgrund der neuen Gesetzeslage ist keine Besserung in Sicht, wegen Verbotes der Winterfütterung sind noch mehr Schäden zu erwarten.
In den Bundesforsten wurde die Winterfütterung bereits eingestellt, die vorhandenen Plätze an denen noch gefüttert werden darf, werden immer weniger. Für ein neues Fütterungskonzept werden noch passende Plätze gesucht.
Immer mehr Mountainbiker sind auf den Forststraßen in den Wäldern unterwegs und sorgen für Unruhe bei den Tieren. "Während Wanderer vom Wild durch Geräusche schon früher wahr genommen werden und flüchten kann, sind Biker lautlos unterwegs und werden erst im letzten Moment gesehen. Der Stress beim Wild zeigt sich ebenfalls am verstärkten Verbiss in den Wäldern.
Mit Unterschriftenlisten gegen die generelle Öffnung der Forststraßen hoffen Jäger auf mehr Verständnis für diese Problematik. Es geht auch um die Sicherheit der der Forstarbeiter auf ihren Arbeitsplätzen.
Ein weiterer Schwerpunkt auf der Tagesordnung der Jäger ist die Verhinderung der geplanten Windräder im Bereich Stubalm, Salzstiegl und Hirschegger Alm. Die ständigen Geräusche der Räder, die Schattenwirkung und herabfallende Eiszapfen im Winter vertreiben das letzte Birk- und Gamswild aus ihrem gewohnten Lebensraum. Gerade in einer Region die auf den Tourismus setzt, eine verheerende Maßnahme, da sie auch die Ästethik des Landschaftsbildes zerstört.
"Das Kyoto-Protokoll legt verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in den Industrieländern fest, welche die hauptsächliche Ursache der globalen Erwärmung sind. Aus diesem Grund gibt es Förderungen für alternative Energiequellen. Aber die Zahlen, wie viele Haushalte auf diese Weise mit Strom versorgt werden können, stimmen überhaupt nicht. Bereits durch die Baumaßnahmen und Errichtung von Zufahrtsstraßen wird massiv in die Natur eingegriffen", ist die Meinung des Bezirksjägermeisters.
Auf den Straßen, an denen es häufig zu Wildunfällen kommt, werden neue Einrichtungen in Form von Geräusch- und Lichtsignalen installiert.
Auch der Wolf ist ein Thema unter Jägern und Grundbesitzern, der tatsächlich sporadisch in den Wäldern zwischen Bezirk Voitsberg und Murtal gesichtet wurde. Sie sind für andere Tiere und Menschen weniger gefährlich als viele freilaufende Hunde, die in den Wäldern unterwegs sind.
Die Schießstätte Zangtal wurde nach neuestem technischen Standard adaptiert und wird regelmäßig von den Jägern für Übungszwecke in Anspruch genommen.
Eine Warnung gibt es auch für Hundebesitzer, da in verschiedenen Gemeinden des Bezirks Fälle von Fuchsräude aufgetreten sind. In den Wäldern sollen Hunde an der Leine geführt werden und in Fuchsbauten droht den Vierbeinern Ansteckungsgefahr.

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