Leserbrief
Gedanken zum Abstimmungsergebnis über die Windräder
WAIDHOFEN/THAYA. Die BezirksBlätter-Redaktion Waidhofen erhielt einen Leserbrief von Gerhard Streicher zum Ausgang der Abstimmungen über Windkraft im Bezirk Waidhofen:
Mich verwundert nicht wie das Abstimmungsergebnis zustande kam, weil die politisch Verantwortlichen vor der Abstimmung keine vollständige, unabhängige bzw. wertneutrale Auflistung von allen Vor- und Nachteilen der geplanten Windkraftanlagen geliefert haben. Die Wähler wurden von den Betreibern, Politikern und auch Vereinen und Institutionen durch Werbung für Windkraftanlagen gesteuert bzw. gelenkt.
Auf negative Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Bau von breiten Forststraßen bzw. Straßen und neuen Kabeltrassen (bedingt neue und breite Waldschneisen) in den Wäldern, womit negative Auswirkungen auf das Klima in den Wäldern (Auskühlung bzw. Erwärmung des Waldes und Veränderung von Grundwasserströmen) entstehen können, wurde nicht hingewiesen. Der geschützte Seeadler, der bei uns zu beobachten ist (auch ich konnte im Vorjahr in der Marktgemeinde Thaya als auch in der Stadtgemeinde Waidhofen einen Seeadler beobachten), kann in die Räder kommen.
Bleibt zu hoffen, dass künftig das Grundwasser für die Wasserversorgungsanlagen von der Schmieröl-Problematik der Windräder verschont bleibt.
Die Gesetzeslage zur Abstimmung muss man zur Kenntnis nehmen, wenn nur Hauptwohnsitzer wahlberechtigt sind und die vielen Nebenwohnsitzer über ihren Lebensraum nicht abstimmen durften (Ungleichheit). Zum Wahlergebnis kann ich nur sagen, dass in den fünf Gemeinden ausgehend von der Gesamtzahl der Einwohner weder eine absolute Mehrheit noch eine qualifizierte Mehrheit vorliegt.
So wird unser Bezirk industrialisiert, die Landschaft weithin zerstört. Jedenfalls gehören Windräder nicht in die Wälder. Ich werde mir überlegen müssen, ob ich in dieser Industriezone noch leben will.
Gerhard Streicher, Waidhofen
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