Forschungsprojekt
Groß Sieghartser Studentin will Reizdarm-Patienten helfen
Anna Hurt aus Groß Siegharts macht gerade ihren Master in Molekulare Biologie in Wien und nimmt derzeit an einen besonderen internationalen Bewerb für Studenten teil. Die "iGEM Foundation - International Genetically engineered machine“ organisiert diesen Wettbewerb der zum Ziel hat, jungen Menschen, die in diesem Bereich arbeiten und studieren, eine Plattform zu geben um ihre eigenen Ideen umzusetzen.
GROSS SIEGHARTS. Die Idee dahinter entstand an der Elite-Uni MIT in Boston im Jahr 2003 und heuer treten dabei insgesamt bereits 356 Teams aus aller Welt an.
Anna und ihre Kollegen bildeten im Februar eine Projektgruppe und entwickelten eigene Ideen für ein Forschungsprojekt im Einklang mit den 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. Wichtig war es einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. So wurde dann das Reizdarmsyndrom als Thema gewählt, da dieses Krankheitsbild schwierig von anderen zu unterscheiden ist.
Das Grundproblem
Das Krankheitsbild ist ähnlich einer Gluten- und Laktoseunverträglichkeiten, jedoch ist einer von sieben Europäern betroffen. ">Die Problemstellung die wir erkannt haben war, hier gibt es noch keine Behandlung oder Diagnoseverfahren und es ist grundsätzlich wenig bekannt auch bei den Betroffenen. Auch Ärzte sind oft im Unklaren weil es sich um ein sehr komplexes Problem handelt," erklärt Anna Hurt.
Die Idee der Studenten war es, mittels Milchsäurebakterien Enzyme herzustellen, die die Stoffe abbauen, die diese Symptome auslösen. Ausgehend davon sieht der Plan vor, eine Pille zu entwickeln, die spezifisch im Darm wirkt. Ein weiterer Faktor war die verlängerte Wirkungsdauer, die anders bei Laktoseintoleranz (Laktasegabe für jeder Mahlzeit notwendig) über einen ganzen Tag wirkt.
Wichtig war es, Bausteine zu verwenden deren Sicherheit erwiesen ist, weil ja schließlich theoretisch ein Medikament daraus entstehen soll. Ziel des ganzen ist es, losgelöst von finanziellen und wirtschaftlichen Einschränkungen der Forschung, Konzepte zu entwickeln, welche dann doch in Einzelfällen weiterverfolgt werden.
Betroffene eingebunden
Annas Aufgabe im Projekt (25 Studenten insgesamt) war es, reale Patienten zu finden, zu befragen und aufzuklären. Sie brachte in Erfahrung, wie ein perfektes Medikament für Betroffene wirken soll, wie sie mit der Krankheit umgehen oder ob eine Diagnose bereits gestellt wurde. Eine Umfrage für die Allgemeinheit zu erstellen war ebenfalls wichtig für das Projekt.
Abschluss des Projekts ist dann Mitte November, dann werden auch die Siegerprojekte gekürt - vielleicht ja auch das Projekt der Wiener Studenten.
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