Bankomaten schwinden
Das rare Bare im Bezirk Waidhofen
Jede vierte Gemeinde in Österreich steht bereits ohne Bankomat da. Die SPÖ fordert deshalb in einer Petition eine Bankomatpflicht. Auch im Bezirk ist der Zugang zu Barem mitunter schwierig.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Bargeld wird rarer. Immer mehr Menschen greifen auf elektronische Bezahlmethoden zu. Bankfilialen schließen in den kleinen Ortschaften und mit ihnen verschwinden auch die Bankomaten. Doch es gibt auch Alternativen.
SPÖ-Petition: Bankomatpflicht
„Die Ausdünnung des ländlichen Raums ist allgegenwärtig“, meint SPÖ Bezirksvorsitzender Christian Kopecek. Neben Poststellen, Nahversorgern und Wirten verschwinden auch immer mehr Bankomaten. „Wir müssen den Gemeinden wieder Leben einhauchen“, fordert Kopecek. Sechs Gemeinden Bankomaten: „Sechs Gemeinden sind im Bezirk Waidhofen ohne Bargeldversorgung. Oft beträgt der Weg zum nächsten Bankomaten vier Kilometer und mehr. Das ist inakzeptabel. Vor allem ältere, nicht technik-affine, Menschen würden so von ihrem Ersparten abgeschnitten. Und das hat auch eine Folgewirkung für den örtlichen Bäcker, den Wirt, die Greisslerei usw. So werden Orte auf Raten ausgehungert," so Kopecek.
Er steht hinter der SPÖ-Petition, die einen Bankomat für jede Gemeinde einfordert, was derzeit in Dietmanns, Ludweis-Aigen, Kautzen, Pfaffenschlag, Waldkirchen und Windigsteig nicht der Fall ist.
„Wir müssen den Gemeinden wieder Leben einhauchen!“
Christian Kopecek
Woran liegt es?
Die Waldviertler Sparkasse (WSPK) als größte Regionalbank betreibt im Bezirk Waidhofen fünf Filialen und acht Bankomaten. Nachgefragt, woran es liegt, dass immer mehr Filailen und Bankomaten geschlossen werden, verweist die Bank auf geänderte Kundenbedürfnisse:
"Das Kundenverhalten hat sich stark verändert – verstärktes Angebot bzw. Nutzung von Bankomatkassenzahlungen, auch digitale Bankgeschäfte nehmen zu. Außerdem sind die Transaktionszahlen häufig rückläufig und der manipulative Aufwand hoch," so die WSPK.
Das aktuelle Angebot im Bezirk wolle man aber beibehalten: "Die WSPK betreibt trotz der hohen Kosten und oben angeführter Herausforderungen an all ihren Standorten entsprechende Selbstbedienungsgeräte. Parallel beschäftigen wir uns permanent mit aktuellen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung, um unseren Kunden auch künftig moderne Lösungen anzubieten."
Es gibt Alternativen
Es gibt aber auch andere Möglichkeiten mit der Bankomatkarte Bargeld zu beheben. So bieten Nahversorger oder Gemeindeämter oft die Möglichkeit Geld abzuheben. Im Bezirk ist dies zum Beispiel in allen BILLA-Filaien möglich, auch wenn auch hier demnächst alle klassischen Bankomaten verschwunden sein werden.
"Wir haben den Entschluss gefasst, alle im Markt befindliche Bankomaten zu entfernen. Der Abbau hat mit Mitte April begonnen und wird voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf die Möglichkeit in unseren Märkten Bargeld zu erhalten. Unsere Kunden können weiterhin an allen Kassen österreichweit mit Bankomatkarte/Debitkarte bezahlen und dabei auch bis zu 200 Euro in bar beheben," so BILLA in unserer Anfragebeantwortung.
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