Abenteuerliche Reise
Mit Steyr 8150 12.000 Kilometer in die Sahara
Horst Maas machte sich 1990 mit dem Serienmodell eines Steyr 8150 auf eine 12.000 Kilometer lange Reise in die Sahara. Ausgehend von Linz besuchte er unter vielen Strapazen die Wüstenländer bis Nigeria.
KARLSTEIN. Horst Maas hat in unzähligen Reisen und Expeditionen die wildesten Flüsse der Welt befahren, fremde Länder und Kulturen erforscht und darüber mehrere Fernsehdokumentationen gedreht. Mit dem Hundeschlitten durchquerte er Teile Alaskas und Hochebenen im Himalayamassiv.
Er hat sich vor zwei Jahren in Thures bei Karlstein niedergelassen. Um einem Freund bei der Spendensammlung für ein behinderdertengerechtes E-Bike zu helfen, erzählt er in einem spannenden Reisevortag in Weikertschlag die Geschichte der abenteuerlichen Reise durch die Sahara.
Die Reise
Die Steyr-Werke waren 1990 noch verstaatlicht, das Unternehmen verkaufte seine Traktoren allerdings schon in die ganze Welt. Um auch Landwirten in Afrika die Vorzüge der Modelle näherzubringen, entstand die Idee zu dieser außergewöhnlichen Reise.
Horst Maas lernte dazu vor Abfahrt noch schnell das Traktorfahren und dann ging es auch schon los. Im Rahmen der Welser Messe wurden die Abenteurer verabschiedet. Zuerst ging es über die Schweiz zum Hafen von Marseille, wo per Schiff über das Mittelmeer übergesetzt wurde.
In Algier angekommen startete dann direkt der Weg in die Wüste. Schon bald stellte sich das erste Problem ein: das Getriebe gab seinen Geist auf. Mithilfe des Außenministeriums konnte ein Ersatz organisiert werden, der erst mittels Sonderflug nach Algier ging, anschließend wurde das neue Getriebe mit dem Taxi 700 Kilometer in die Sahara gebracht.
Ziel erreicht
Ziel der langen Reise war dann die Stadt Bauchi in Nigeria, wo bereits damals ein Steyr Standort betrieben wurde. Hier sollte eine Produktion von Traktoren aufgezogen werden.
Um den Interessenten der Region die Vorzüge der Steyr-Traktoren zu zeigen, wurde ein vier Tonnen schwerer Anhänger mit 1.000 Litern Diesel angehängt, der die ganze Reise lang zu zeigen was der Traktor kann. Mit dabei war auch eine KTW Enduro für Erkundungstouren.
Der Rückreise über Mali konnte aufgrund von Unruhen nicht wie geplant erfolgen - es war zu gefährlich. Deshalb entschied man sich die gleiche Route wieder zurückzufahren - in nur 20 Tagen.
Bilanz
"Wir waren 12.000 Kilometer mit ca. 30 km/h unterwegs, mit einem Traktor mit 150 PS. Gedauert haben die Strapazen insgesamt zehn Wochen - davon 500 Stunden am Steuer des Traktors. Wir hatten auch 400 Liter Wasser mit dabei, dass aber zum Teilen mit den Beduinen gedacht war. Im Traktor hatte es meist um die 50 Grad, da die Klimaanlage kaputt ging. Das Navigationssystem mittels Solarenergie funktionierte aber immer," fasst Horst Maas zusammen. Am Heimweg wurde man in allen durchfahrenen Städten groß empfangen, ihr treuer Reisegefährte, der Steyr 8150, wurde anschließend versteigert.
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