Stadtkapelle Groß Siegharts
Musik auf höchstem Niveau beim Frühjahrkonzert

Dass die Stadtkapelle Groß Siegharts gerade eine Hochblütephase erlebt, dürfte vielen mittlerweile bekannt sein. So waren es beispielsweise 15 neue Mitglieder, die im vergangenen Jahr 2023 zur Stadtkapelle hinzukamen. Mit dem diesjährigem Frühjahrskonzert gelang es einmal mehr dieser tollen Entwicklung Rechnung zu tragen.

GROSS SIEGHARTS. Am Samstag, 9. März fand im Stadtsaal das diesjährige Frühjahrskonzert der Stadtkapelle statt. Eines war bereits vor dem ersten Ton gewiss. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Und das, obwohl zwei Mal zusätzliche Sesselreihen aufgestellt wurden.

Musikschüler machen den Anfang

Der Anfang gehört den Musikfüchsen. Das Jugendorchester der Musikschule Groß Siegharts unter der Leitung von Musikschuldirektor Stefan Weikertschläger spielte mit großer Begeisterung die Stücke "Musikfüchse-Rock", eigens komponiert von Stefan Weikertschläger, "Achy Breaky Heart" und der "3C-Rock". Bereits nach diesen drei Stücken war die Begeisterung sehr groß, dass eine Zugabe gefordert wurde. Die Musikfüchse spielten hierbei ihr Lieblingsstück, den bekannten und fetzigen Song "Hang on Sloopy".

Während die Stadtkapelle nun Platz auf der Bühne nahm, begrüßte Obmann Felix Reegen die zahlreich erschienen Gäste. Dabei freute es ihn besonders, dass viele Freunde der umliegenden Musikvereine der Einladung gefolgt waren. Auch nutze er gleich die Gelegenheit um sich bei den vielen helfenden Händen, etwa den Fotografen und den Helfern in der Küche und beim Ausschank zu bedanken.

Start mit einem Marsch

Die Stadtkapelle Groß Siegharts legte dann gleich fulminant mit dem Marsch "Abel Tasman" los. Drei der Marketenderinnen, nämlich Steffi Reegen, Heidi Schaar und Emilia Litschauer führten in charmanter Weise durch das Programm. Dabei erzählten sie dem Publikum, dass dieser Marsch dem niederländischen Seefahrer Abel Tasman gewidmet ist. Dieser entdeckte im Jahr 1642 die Insel Tasmanien südlich von Australien.

Der Göttin "Eos" war das nächste Werk gewidmet. In der griechischen Mythologie bringt die Göttin der Morgenröte den neuen Tag. Das Stück "Eos" zeigt diesen Vorgang dabei auf musikalische Art und Weise. So beginnt das Werk zunächst mit sanften Nachtklängen, vom Schlagzeugregister war beim Konzert sogar das Geräusch einer Eule zu hören. Fulminant münden diese Klänge in den Sonnenaufgang und der neue Tag bricht an.

Der Ehrenobmann der Stadtkapelle Reinhold Weikertschläger sen. übernahm im Anschluss das Mikrofon. "Vor einigen Monaten hat mich ein Anruf vom Kapellmeister Gerald Bstieler ereilt, der mich sehr gefreut hat", erzählte er. Der Kapellmeister wollte dabei nähere Informationen zum Marsch "Kosakenritt" haben, welcher nun gespielt wurde. Das Besondere dabei ist, dass dieser Marsch von Rudolf Kurz, dem ehemaligen Kapellmeister der Stadtkapelle komponiert wurde. Reinhold Weikertschläger sen. lernte selbst das musizieren unter dem besagten Rudolf Kurz und spielte später in der Stadtkapelle unter seiner Leitung. "Es begeistert mich, dass sich die Stadtkapelle auch noch heute ihrem Erbe bewusst ist und dieses hochhält", erklärte Reinhold Weikertschläger sen. abschließend.

Es war die Liebe, die das nächste Stück hervorbrachte. Die unendliche Liebe zu seiner verstorbenen Nora veranlasste den österreichischen Komponisten Thomas Assanger dazu ihr dieses fulminante Werk mit dem gleichnamigen Titel "Nora" zu widmen. Nora verstarb im hohen Alter von 20 Jahren und war die Katze des Komponisten. So zeigt das Stück die Lebensweise einer Katze. Von majestätischem Antlitz und perfekter königlicher Haltung springen unsere Katzen von einem zum anderen Moment in verspieltes Verhalten und agieren dabei ohne jede Logik, was durch die spontanen Taktwechsel hörbar ist. Es ist die Liebe zur Musik, die die Stadtkapelle Groß-Siegharts dazu befähigte, dieses besondere Werk mit musikalischer Perfektion und gleichzeitig brennender musikalischer Leidenschaft zu einem besonderen Hörgenuss zu machen.

Die Geburt von Zwillingen ist in der heutigen Zeit ein besonderes und frohes Ereignis. In der dunklen Zeit der Hexenverbrennungen des finsteren Mittelalters galt es als schlechtes Omen. Im Werk "The Witch and the Saint" zu Deutsch "Die Hexe und die Heilige" kommen zwei Zwillingsschwestern auf die Welt. Während die eine sehr schnell als Hexe abgestempelt wird, begibt sich die andere Zwillingsschwester in ein Kloster und gilt fortan als Heilige. Das Werk glänzt durch die abwechselnde Stimmung der düsteren Musik gewidmet der vermeintlichen Hexe und der lieblichen Musik der Heiligen.

Gregor Friedrich übernimmt 2. Teil

Leitet im ersten Teil des Konzerts Kapellmeister Gerald Bstieler die musikalischen Geschicke der Stadtkapelle, übernahm nun im zweiten Teil Kapellmeister-Stellvertreter, Gregor Friedrich den Taktstock. Die Hymne "70 Years" wurde anlässlich des 70-Jahr Jubiläums des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes komponiert. Besonders hervorzuheben sind dabei die perfekt musizierten Fanfaren-Eingänge des Trompetenregisters mit den Solisten Andreas Kretschmer, Markus Jordan und Alexander Braunsteiner.

Der Auftritt eines ganz Großen - und das, obwohl er das jüngste Mitglied der Stadtkapelle Groß-Siegharts ist. David Weikertschläger hat mit seinen 12 Jahren so gut wie jeden musikalischen Wettbewerb, den es zu bestreiten gibt, gewonnen. Das musikalische Talent wurde ihm dabei, wie die Marketenderinnen bei der Moderation feststellten "in die Wiege gelegt und er hat es mit der Muttermilch aufgesogen". David ist nicht nur das Enkelkind des bereits genannten Ehrenobmanns Reinhold Weikertschläger sen., er ist auch der Sohn von Stefan Weikertschläger, Direktor der Musikschule Groß-Siegharts und Marlene Weikertschläger, Musikschullehrerin in Waidhofen an der Thaya und Groß-Siegharts. Zuhause gibt es, wie beide Elternteile betonen, keinen Druck zum musizieren, außer den, welchen sich David selbst beim Üben des Schlagwerkes auferlegt. David präsentierte das Bravourstück "Erinnerungen an Zirkus Renz", ein Solostück für Xylophon und Orchester. Dabei zeigte David auswendig und in einem so hohen Tempo sein Können, dass die Stadtkapelle alle Hände voll zu tun hatte, um mitzukommen.

Ehrungen überreicht

Im Anschluss erfolgten die Ehrungen. Dabei erhielten folgende Mitglieder das Bronze Leistungsabzeichen David Weikertschläger (Schlagwerk), Valentina Pulling (Flöte), Sophie Janu (Klarinette), Alexander Braunsteiner (Trompete), Daniel Haider sowie Thomas Friedrich (Posaune) und Stella Bäck (Schlagwerk). Eine besondere Auszeichnung gab es noch für Kapellmeister Gerald Bstieler. Er erhielt das Kapellmeisterabzeichen in Bronze.

Der Film "Drachenzähmen leicht gemacht" oder im englischen Original "How to train your dragon" bietet eine herrliche Filmmusik, die nun zu hören war. Dabei spiegelt sich das raue Leben der Wikinger, die mit den Drachen im Krieg leben musikalisch wider. Der Häuptlingssohn des Wikingerdorfes entdeckt letztendlich, dass Drachen und Wikinger gar keine Feinde sein müssen und sorgt damit für ein "Happy End" welches sich auch in der Musik zeigt.

Auf ins Finale

Der Konzertmarsch "Hoch Habsburg" wurde anlässlich der silbernen Hochzeit von Kaiser Franz Joseph und seiner Sissi komponiert. Dazu passend erzählte die Uniformwartin Christina Hirsch etwas über die Uniformen der Stadtkapelle. Diese sind nämlich nach wie vor im originalen "Look" der Kaiserzeit. Da diese Uniformen auch gewartet und gepflegt sowie neue Uniformen angeschafft werden mussten, gab es im Vorfeld des Konzerts für die regionalen Unternehmen den Uniformankauf zu Sponsoren. Dabei bedankte sich Obmann Felix Reegen für die großartige Unterstützung aus der Region.

Das letzte offizielle Stück war sehr beschwingt. Mit einem Medley der bekanntesten Stücke von Udo Jürgens wurden die Gäste zum mitwippen verführt. Der Applaus und die "Standing Ovations" wollten nicht abreißen und so erfolgte noch als Zugabe die Polka "Wir Musikanten". Auch eine weitere Zugabe wurde gefordert. Mit dem bekannten Song "Aus Uns" von Andreas Bourani, welcher ohne nennenswerte Unterbrechung in den "Rainer-Marsch" inklusive Gesang überleitete, endete der famose Konzertabend.

Hohe Motivation

Im Interview verriet die Vereinsführung ihr Geheimnis für den musikalischen Erfolg. "Wir können wirklich sehr stolz auf uns sein. Es freut mich, dass wir die viele Energie der letzten Monate auch tatsächlich beim Konzert in musikalische Energie umsetzen konnten. Das haben sowohl wir selbst als auch unser Publikum deutlich gespürt", meint Kapellmeister Gerald Bstieler. Obmann Felix Reegen ergänzt dazu: "Besonders erfreulich ist die hohe Motivation. So waren viele Musiker engagiert beim Aufbau des Konzertes dabei - ein Zeichen dass die Stimmung im Verein passt. Auch beim Konzert haben wir abgeliefert. Es war einfach ein großartiger Abend."

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