Waidhofner Bezirk ist Flammenhölle - schon wieder zwei Waldbrände!
BEZIRK WAIDHOFEN. Zurzeit braucht es nicht viel, und ein ganzes Feld geht wegen der Trockenheit in Flammen auf. Nachdem die Vorwoche die Florianis extrem forderte, startete diese Augustwoche gleich mit zwei verheerenden Waldbränden.
Gilgenberger Wald in Flammen
Im östlich von Gilgenberg gelegenen Waldgebiet brach gegen 14:40 Uhr aus bislang unbekannter Ursache ein Brand aus. 17 Feuerwehren kämpften bei tropischen Temperaturen gegen die Flammen. Zur Brandbekämpfung wurden mehrere Relaisleitungen mit einer Länge von zwei Kilometern vom "Sauteich" in Gilgenberg zur Einsatzstelle gelegt. Unterstützt wurden die Feuerwehren von Landwirten mit insgesamt 24 Vakuumfässern.
Ostwind behinderte Löscharbeiten
Die Löscharbeiten wurden durch den starken Ostwind massiv erschwert, der Brand drohte sich weiter auszubreiten. Unter Einsatz von Atemschutzgeräten konnten die Feuerwehrleute das Feuer an einem Waldweg - durch eine sogenannte "Verteidigungslinie" - aufhalten, bevor es auf ein weiteres Waldstück übergreifen konnte. Dieses Waldgebiet ist nur mehr ca. 150 Meter von den ersten Häusern der Ortschaft Gilgenberg entfernt. Ein Hubschrauber des Innenministeriums wurde ebenfalls zur Brandbekämpfung angefordert. Ein 800 Liter fassender Löschbehälter wurde mit Unterstützung der Flugdienstgruppe Nord am Hubschrauber befestigt. Insgesamt 16 Mal wurde so das Feuer aus der Luft bekämpft. Der massive Löscheinsatz zeigte schließlich Wirkung und so konnte gegen 19:00 Uhr "Brand Aus" gegeben werden. Im Schichtbetrieb wird die ganze Nacht mit drei Tanklöschfahrzeugen und Vakuumfässern Brandwache gehalten. Beim Waldbrand in Gilgenberg standen insgesamt 215 Mitglieder von 17 Feuerwehren, das Rote Kreuz, die Polizei sowie ein Hubschrauber des BMI im Einsatz.
Schon bald darauf ein weiterer Brand:
Bei Sparbach und Modlisch in Flurbrand griff auf den Wald über. Rund ein Hektar Wald stand in Flammen. Zehn Feuerwehren mit 165 Mitgliedern konnten das Feuer nach zwei Stunden löschen. Auch hier kamen Landwirte mit Vakuumfässern den Einsatzkräften zu Hilfe.
Ein infernales Wochenende
Schon am Samstagabend davor heulten die Sirenen in Sparbach wegen eines Feldbrandes - eine weiterer Brand in einer langen Serie von Infernos.
Von mehreren Seiten gingen die Feuerwehren Vitis und Sparbach mit Schnellangriffseinrichtungen zweier Tanklöschfahrzeuge auf das Inferno los und siegten.
Am Abend davor, Freitagabend, fingen Stoppelhalme eines Getreidefeldes in Markl Feuer, während ein Landwirt mit dem Mähdrescher Erntearbeiten durchführte. Auslöser war vermutlich Funkenflug des Mähdreschers.
Am vorigen Mittwoch häuften sich die Brände. Vormittags nahmen Kaltenbacher eine Rauchsäule aus dem Wald wahr, zwei Hektar eines Stoppelfeldes zwischen zwei Waldgebieten und der Waldrand standen in Flammen.
In Heinreichs brannte kurz vor 12.00 Uhr der Damm des Auteiches. Rund 600 Quadratmeter abgemähtes Gras fingen Feuer.
Auf einem Feld zwischen Raabs und Speisendorf ging abends eine Strohballenpresse in Flammen auf.
Ein Feuerwehrmann eilte dem Landwirt zu Hilfe und versuchte, mit dem im PKW mitgeführten Feuerlöscher den Entstehungsbrand zu bekämpfen. Das Feuer breitete sich jedoch blitzartig aus, setzte das Stoppelfeld in Brand und griff letztlich auch auf den PKW des Feuerwehrmannes über.
Das Auto stand in kürzester Zeit in Vollbrand und brannte schließlich vollständig aus.
Die anhaltende Trockenheit lässt die Wald- und Flurbrandgefahr weiter steigen. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) spricht u.a. für den Bezirk Waidhofen an der Thaya am Samstag die höchste Waldbrandgefahrenstufe "extrem" aus. Eine Entspannung ist auch in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Vermeiden Sie daher alle offenen Feuerstellen im Freien!
Seit Juli mussten die Feuerwehren des Bezirkes bereits zu 23 Flur- und Waldbränden mit über 360 Mitgliedern ausrücken. Wenn die Wetterprognosen eintreten, dann wird sich diese Zahl wahrscheinlich noch erhöhen.
Befolgen Sie nachstehende Tipps, um einen Flur- bzw. Waldbrand zu vermeiden:
• Keine offenes Feuer (Grillen, Lagerfeuer, Zigaretten, Fackeln, Laternen, etc.) im Wald und im umliegenden Gefährdungsbereich (Verordnung der BH Waidhofen an der Thaya)
• Keine Zigaretten und Zündhölzer achtlos wegwerfen (auch nicht aus dem Auto- oder Zugfenster)
• Keine Fahrzeuge auf Wiesen oder Waldflächen anhalten oder abstellen, die heißen Auspuffrohre bzw. der Katalysator können ein Feuer entzünden
• Höchste Vorsicht beim Grillen im eigenen Garten! Ein Funke genügt, um eine Hecke in Brand zu setzen.
• Melden Sie einen entstanden Brand sofort der Feuerwehr (Notruf 122) und geben Sie den Ort so genau wie möglich an
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