Maulkorb-Zwang
Hundehalter aus dem Bezirk Waidhofen zeigen Zähne

Maulkorb-Erlass: Halter gehen auf die Barrikaden. | Foto: pixabay
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Maulkorb-Zwang: Hundehalter aus dem Bezirk Waidhofen fordern Änderungen am Gesetz.

WAIDHOFEN. "Hier werden alle Hunde unter Generalverdacht gestellt", Tierärztin Silke Mlejnek ist sauer über die Verschärfungen im Hundehaltegesetz.

Dieses sieht nämlich nach dem jüngsten Beschluss des Landtags eine erweiterte Maulkorbpflicht vor. Bisher konnten Hundebesitzer selbst entscheiden, ob ihre Tiere im Ortsgebiet Leine oder Beißkorb tragen. Nur Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial, vulgo Listenhunde, brauchten beides.

In Zukunft gilt das für jeden Hund an bestimmten Plätzen. Darunter fallen Orte, bei denen es zu größeren Menschenansammlungen kommt. Außerdem Plätze, die stark von Kindern frequentiert werden. Als Beispiele werden Einkaufszentren, Badeanlagen, die Umgebung von Schulen oder Kinderspielplätze genannt. Zusätzlich können Gemeinden Hundesicherungszonen festlegen, an denen Hunde immer Leine und Beißkorb brauchen.

Hunde, die überwiegend am Arm und in der Handtasche getragen werden, sind von der Verschärfung ausgenommen. Das ist auch einer der Gründe für den Protest: "Wenn wir in der Ordination gebissen werden, dann sind es die sogenannten Handtaschenhunde", so die Tierärztin.


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Die Hundehalter befürchten vor allem, dass sie von vornherein als kriminell abgestempelt werden. Was nämlich genau Orte mit Menschenansammlungen sind, ist ihrer Meinung nach nicht genau genug geregelt. So sei es etwa nicht ganz klar, ob etwa das Wartezimmer einer Tierarztpraxis bereits als Maulkorbzone gelte. Darüber hinaus seien etwa Besuche mit Hunden in Pflegeheimen de facto verboten. Nicht einmal wenige Wochen alte Welpen seien von der Maulkorbpflicht befreit. So können die Tiere kein normales Sozialverhalten entwickeln, warnen die Aktivisten - für sie ein Fall von Tierquälerei.

Die Hundehalter fordern Waldhäusl auf, sich am Modell in Oberösterreich zu orientieren: "Denn das Problem liegt immer am hinteren Ende der Leine. Warum konnte das Land Oberösterreich seine Beißunfälle um fast 100 Stück reduzieren? Nur durch den Sachkundenachweis, denn Rasseliste gibt es in Oberösterreich keine", so Mlejnek.

Die Bezirksblätter baten Stefan Bittner als unabhängigen Experten zum Thema um seine Meinung. Der Waidhofner ist an der Weltspitze der Hundesportler und trainiert täglich mit seinen Vierbeinern. Für ihn ist die Maulkorbpflicht keine Lösung. Auch für den amtierenden Mondioring-Vizeweltmeister ist klar: Das Problem ist meist am anderen Ende der Leine. "Sachkundenachweise, Führscheine und sich zu informieren, bevor man sich einen Hund anschafft, sind weit sinnvoller", so Bittner. Und: "Hunde müssen ausgelastet sein, ansonsten wird es zu Problemen kommen."

Das Land ruderte unterdessen auf Druck der Gastronomie zurück: Eine Ausnahmeregelung wird es für Hunde in Wirtshäusern geben, wie in der Vorwoche bekannt wurde.

Eine Demonstration vor dem Gasthaus von Landesrat Gottfried Waldhäusl ist für den 17. November angemeldet. Eine Petition zur Rücknahme der Verschärfungen wurde ebenfalls ins Leben gerufen.

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