Radweg: Doch nicht alle dafür?
Der Beschluss einen Radweg statt der Bahn zu fordern, soll laut ÖVP auch mit den Stimmen der beiden SPÖ Bürgermeister gefallen sein. Die SPÖ dementiert.
BEZIRK (pez). Alle Bürgermeister des Bezirks (es gibt 13 ÖVP und zwei SPÖ Bürgermeister) hätten den Radweg-Plänen zugestimmt, bekundete der Sprecher der Bürgermeister in der Thayatalbahn-Frage Kurt Strohmayer-Dangl (ÖVP) in der Pressekonferenz, die vor kurzem in Waidhofen zum geplanten Radweg abgehalten wurde.
Für SPÖ-Chef Karl Boden ist die Frage nach Bahn vs. Radweg aber noch nicht vollkommen vom Tisch. Dies sei auch der Grund gewesen, warum die beiden SPÖ Bürgermeister des Bezirks bei der Pressekonferenz nicht anwesend waren, so Boden. „Wir werden alle Beteiligten an einen Tisch holen und dann eine Entscheidung fällen“, erklärt er. Die Roten-Diskussion über den Radweg auf der Trasse der Thayatalbahn soll Mitte November stattfinden.
Maurice Androsch, der SP-Bürgermeister von Groß Siegharts, hat zwar den Beschluss den Vorstandes des Zulunftsraumes Thayaland mitgetragen.
Für ihn ist dies aber mit Aufforderungen an das Land verknüpft, die genauen Begleitmaßnahmen zum Radweg wie etwa die Vermarktung und die Finanzierung restlos zu klären. „Wir SPÖ Bürgermeister haben keinen Beschluss gegen die Thayatalbahn gefasst oder mitgetragen. Ebenso wenig wie einen Beschluss gegen ein Radwegprojekt“, gibt sich Androsch in einer Aussendung in beide Richtungen offen.
Die Radweg-Pläne ebenfalls nicht unkommentiert lassen wollte Egon Schmidt, Obmann des Vereins Neue Thayatalbahn. Er gibt zu bedenken, dass man damit den tschechischen Nachbarn vor den Kopf stoße: „Man hat außer Acht gelassen, dass wir einen Nachbarn haben und es seit 20 Jahren keinen Eisernen Vorhang mehr gibt. Man kann das mit einem Haus vergleichen, bei dem zwei Parteien eine Hälfte besitzen. Da kann man auch nicht ohne Einverständnis des anderen diese eine Hälfte einreißen. Aber genau das machen wir jetzt mit unseren Nachbarn“, sagt Schmidt.
Schmidt befürchtet weitere Zerwürfnisse mit Nachbarn
Bürgermeister Kurt Strohmayer-Dangl bemüht sich unterdessen um ein Gespräch mit den Tschechen: Er habe dem Bürgermeister von Telc die Entscheidung mitgeteilt. Nach den Kommunalwahlen in Tschechien ist es zu einigen Bürgermeisterwechseln gekommen - auch hier will man mit den neuen Stadtoberhäuptern sprechen. Ebenso wird Anfang November ein österreichisch-tschechisches Treffen stattfinden.
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