Hitzetest
„Schattenparken“ für den Klimaschutz
WAIDHOFEN.Grüne fordern das „Aus“ für zu Tode asphaltierte „Backofen“- und Hitze-Parkplätze vor Supermärkten und Shoppingmalls: „Die Ketten könnten mit gutem Beispiel vorangehen“
„Vielleicht wollen die Handelsriesen ihren Kund:innen zeigen, wie sich Grillgut auf dem Rost fühlt?“ Auch wenn Grüne Landessprecherin Helga Krismer ihre Kritik an den Hitzeinseln rund um Supermärkte als Scherz verpackt, ist klar: Die zubetonierten Beton- und Asphaltplätze vor Supermärkten sind ein Riesenproblem. Nicht nur, was Bodenfraß und Bodenversiegelung, Hitze und Mikroklima geht – sondern auch politisch: bei der Gestaltung ihrer Parkplätze haben die Handelsriesen de facto freie Hand, „Gemeinden können nur zusehen“, so die Sprecherin der Grünen im Landtag.
Verständnis bitte
„Keine Bürgerin, kein Bürger hat heute mehr Verständnis für Handelseinrichtungen, die den letzten schattenspendenden Baum entfernen und damit immer neue Hitzeinseln schaffen: das geht auch anders“, kritisieren die Landessprecherin und und die Grünen im Bezirk Waidhofen/Thaya unisono. „Gerade auf den Parkplätzen könnten einfache Entsiegelungsmaßnahmen rasch und effizient greifen. Und die Ketten mit gutem Beispiel vorangehen:Gut fürs Klima – und gut fürs Image“, sind die Landesspitze und der Grüne Vizebürgermeister und Nationalrat Martin Litschauer überzeugt – während beim Lokalaugenschein bei der Messung der Asphalttemperatur die 50 Grad Celsius-Marke überspringt.
Freiwilligkeit
Krismer und Litschauer betonen: „Es geht um weit mehr als den sprichwörtlichen ‚Backofen‘ Parkplatz: Entsiegelter Boden kann Wasser speichern, anstatt bei Regenfällen das Kanalnetz durch den zu schnellen Abtransport zu überlasten.“ Je näher die Handelsriesen-Parkplätze beim Zentrum sind, umso mehr beeinflussen sie das Mikroklima und damit die Lebensqualität der Menschen. „Leider ist die Mitgestaltung durch Grün“, so Helga Krismer, „Zukunftsmusik: Wir wären schon froh, wenn die Ketten das Thema ‚Parkplatz-Entsiegelung’ überhaupt aufgreifen würden. Die Gemeinden sind bei der Parkplatzgestaltung auf die Freiwilligkeit der Handelsriesen angewiesen.“ Wie Parkplätze gestaltet werden, ist – mit einigen Mini-Einschränkungen wie wasserrechtlich oder bei Umwidmung– Privatsache des Grundbesitzers.
Forderung
Hier setzt die Landesgrüne ein. „Einfach alles zubetonieren ist das Gegenteil von billig: Der Preis dafür ist der Klimakollaps“, betonen Helga Krismer und ihre Mitstreiter aus dem Bezirk Waidhofen/Thaya – und werden nicht lockerlassen, dass Handelsketten auch bereits vorhandene Parkplätze „umrüsten“ – und nicht nur Asphalt auf ihren Parkplätzen zu finden ist: „Politik hat Regeln für Lebensqualität der Menschen und der Umwelt zu schaffen. Daher werde ich nicht lockerlassen, dass es mehr Grün statt Asphalt in Niederösterreich geben wird.“
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