Rollende Bomben und Gift-Tanks

Dietmar Zwerina, Sonja Kuttelwascher und Gerhard Trinko sind bestens für den Notfall gerüstet.
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  • hochgeladen von Peter Zellinger

WIENINGS. Sie sind explosiv, hochgiftig, radioaktiv oder brennen einfach nur verdammt gut. Tausende Tonnen Gefahrengut lagern in heimischen Firmen oder rollen über Straßen. Schon kleine Unachtsamkeiten oder Unfälle können hier zur Katastrophe führen. Wenn es ernst wird kommen die Spezialisten der Schadstoffgruppe zum Einsatz.

Im Bezirk Waidhofen arbeiten viele Betriebe in der Metallverarbeitung mit Schwefel-, Salz- oder Flußsäure berichtet Dietmar Zwerina, Kopf der Schadstoffgruppe des Abschnittsfeuerwehrkommandos Raabs in Wienings. "Vor allem, wenn man diese erhitzt, reagieren sie sehr gefährlich", weiß der Profi. Mit Säuren alleine ist es aber nicht getan, rund 6.000 gefährliche Stoffe finden sich im Nachschlagewerk der Feuerwehr.

Schwerstarbeit in der Sauna

Wenn es wirklich zu einem Unfall kommt, dann müssen die 30 Mitglieder der Schadstoffgruppe hochkonzentriert arbeiten. "Schon kleine Fehler können tödlich enden. Schadstoffe verzeihen dir nichts", berichtet Friedrich Weber, der einer von 15 eigens geschulten Schutzanzugträgern ist. In dem grünen Anzug sind die Mitglieder vor beinahe allen Umwelteinflüssen geschützt - theoretisch könnte man mit ihm sogar Tauchen gehen. Das hat aber seinen Preis: "Das ist Schwerstarbeit in Saunabedingungen", berichtet Weber.

Zwei Personen sind nötig um den Schutzanzug richtig anzulegen. Der Träger muss mit einem enorm eingeschränkten Sichtfeld und der schweren Ausrüstung zurecht kommen. Nicht jeder ist dafür geeignet: Panikattacken sind während der Ausbildung in dem schweren, stickigen und extrem heißen Anzug keine Seltenheit. Deshalb ist die Karriere bei der Schadstoffgruppe aber nicht beendet: auch Nicht-Anzugträger werden gebraucht, sie unterstützen ihre Kollegen, sind ihre Augen und Ohren. "Allein ist man mit dem Schutzanzug verloren", so Weber.

Gefahren überall

Wo die Schadstoff-Schwerpunkte im Bezirk liegen, ist laut Bezirkssachbearbeiter Zwerina gar nicht so einfach zu sagen, denn die Gefahren lauern überall: Im Krankenhaus genauso wie im Baumarkt. Am häufigsten ist die Schadstoffgruppe im Bezirk wegen austretendem Öl im Einsatz. Im Vorjahr trat in einem Groß Sieghartser Autohaus Quecksilber aus - auch hier konnten die Spezialisten der Feuerwehr die Lage klären.

Den größten Respekt haben die Mitglieder der Schadstoffgruppe aber vor einer Einrichtung, die es fast in jeder größeren Gemeinde gibt: Hallenbäder. In der Badewasseraufbereitung wird nämlich mit Chlorgas hantiert, das schon im ersten Weltkrieg als chemische Waffe zum Einsatz kam. "Wenn da etwas passiert, müsste man halb Raabs evakuieren", berichtet Zwerina. Was rät der Profi, wenn man als Zivilist in eine Zwischenfall mit gefährlichen Stoffen gerät? "Abstand halten, auf die Windrichtung achten und bloß nirgends reingehen!"

Wie alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr arbeiten die Männer und Frauen der Schadstoffgruppe freiwillig und unentgeltlich.

Link zu TV Waldviertel.

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