Abfallentsorgung
40 Millionen Euro für eine saubere Zukunft

- Nana Osei-Mainoo (Managing Partner FIMA AFRICA), Markus Maierhofer (CEO FIMA Industries) und Boi Awoonor (Director FIMA AFRICA) auf der Mülldeponie.
- Foto: FIMA Industries
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Markus Maierhofer aus Weiz zieht in Afrika die Fäden bei der Bekämpfung der Müllkrise. In einem wegweisenden Projekt in Lagos, Nigeria, hat er mit seinem unternehmen FIMA Industries und der deutschen FAUN Umwelttechnik einen Großauftrag über 40 Millionen Euro erhalten. Die beiden Unternehmen werden drei moderne Abfallbehandlungsanlagen errichten und spezialisierte Müllsammelfahrzeuge liefern. Damit soll nicht nur die Abfallentsorgung in der Metropole optimiert, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen geleistet werden.
ÖSTERREICH/NIGERIA. Ein bedeutender Schritt zur Bewältigung der massiven Müllproblematik in Lagos, Nigeria, wurde erfolgreich abgeschlossen. Die FIMA Industries GmbH aus Landscha bei Weiz und der deutsche Fahrzeughersteller FAUN Umwelttechnik haben gemeinsam einen Großauftrag in Höhe von 40 Millionen Euro erhalten. Ziel des Projekts ist die Errichtung von drei hochmodernen Abfallbehandlungsanlagen sowie die Lieferung von spezialisierten Müllsammelfahrzeugen, um die Abfallentsorgung in einer der am schnellsten wachsenden Metropolen Afrikas zu revolutionieren.
Von Weiz bis nach Afrika
Markus Maierhofer, 38 Jahre alt, gebürtig aus Passail, lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Weiz. Durch seine frühere Tätigkeit bei der Firma Komptech in Frohnleiten kam er mit den gravierenden Problemen der Müllentsorgung in Afrika in Kontakt. Schon damals konnte er die ersten Projekte erfolgreich umsetzen. „Ich habe in Afrika viel Trauriges gesehen. Ganze Familien leben in Müllbergen. Doch wir schaffen in diesen Regionen wieder Arbeitsplätze bringen neue Perspektiven hin!“, berichtet er über seine Erfahrungen. Seit vier Jahren ist Markus Maierhofer selbständig und arbeitet nun eng mit seinem früheren Arbeitgeber in einer Technologiepartnerschaft zusammen. Das Ziel ist, nachhaltige Lösungen für die Müllproblematik zu entwickeln und auch die dazu notwendigen Logistik-Konzepte zu schaffen.

- Der gebürtige Passailer Markus Maierhofer sorgt in Afrika für neue Perspektiven.
- Foto: FIMA Industries
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Kampf gegen die Müllberge von Lagos
Lagos, eine Stadt mit rund 20 Millionen Einwohnern, kämpft täglich gegen riesige Müllmengen. Etwa 14.000 Tonnen Abfall werden jeden Tag produziert, der größte Teil davon landet unkontrolliert auf Deponien. Diese Praxis stellt nicht nur eine immense Umweltbelastung dar, sondern erhöht auch die CO₂-Emissionen erheblich. FIMA Industries und FAUN Umwelttechnik sehen sich dieser Herausforderung mit innovativen, nachhaltigen Lösungen gewachsen.
Im Rahmen des Großprojekts übernimmt FIMA Industries den Bau der Abfallbehandlungsanlagen, die das Recycling von Wertstoffen wie Plastik, Papier und Metallen ermöglichen. Gleichzeitig wird organischer Abfall zu Kompost verarbeitet, der in der Landwirtschaft verwendet werden kann. Der steirische Umwelttechnik-Spezialist konnte sich damit einen Vertrag im Wert von 31,4 Millionen Euro sichern.

- v.l.n.r.: Gottfried Reither (Komptech GmbH), Boi Awonoor(Fima Africa), Isaah Bakko (Zoomlion Nigeria), Habiba Abubakar (Zoomlion Nigeria), Markus Maierhofer (FIMA Industries GmbH), Alfred Idialu (ODDO BHF SE Bank), Haidar Said (Jospong Group of Companies), Lucas Dörr (FAUN Umwelttechnik GmbH), Nana-Osei Mainoo (FIMA Africa)
- Foto: FIMA Industries
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FAUN Umwelttechnik liefert Müllsammelfahrzeuge
Neben den Abfallanlagen spielt die effiziente Abfalllogistik eine entscheidende Rolle. Hier kommt FAUN Umwelttechnik ins Spiel: Der deutsche Fahrzeughersteller wird Müllsammelfahrzeuge im Wert von 10 Millionen Euro liefern. Diese Fahrzeuge sind speziell auf die schwierigen Bedingungen in Lagos abgestimmt und sollen den Transport des Abfalls zu den Behandlungsanlagen erheblich optimieren.
„Dieses Projekt ist ein Meilenstein für unsere globale Expansion und zeigt, dass unsere Lösungen auch in Afrika dringend benötigt werden“, betont Markus Maierhofer, Geschäftsführer von FIMA Industries. FAUN Umwelttechnik, einer der führenden europäischen Hersteller von Abfallsammelfahrzeugen, unterstreicht die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Es ist eine große Ehre, Teil eines so zukunftsweisenden Projekts zu sein, das nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch nachhaltige Arbeitsplätze schafft“, so ein Unternehmenssprecher.

- v.l.n.r.: Markus Maierhofer, CEO FIMA Industries; Alfred Idialu, Head of International Banking, ODDO BHF SE
- Foto: FIMA Industries
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Internationale Kooperation und deutsche Unterstützung
Der Vertragsabschluss fand in einer feierlichen Zeremonie statt, an der auch hochrangige Vertreter der deutschen Regierung teilnahmen. Johannes Lehne, Gesandter der Bundesrepublik Deutschland in Abuja, und Weert Börner, Generalkonsul in Lagos, unterstrichen die Bedeutung internationaler Kooperationen für nachhaltige Entwicklung. Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg des Projekts war die Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland durch Euler Hermes, die maßgeblich zur Finanzierung des Großauftrags beitrug.
Wirtschaftliche und ökologische Vorteile
Neben den ökologischen Zielen hat das Projekt auch eine immense soziale und wirtschaftliche Bedeutung. Es werden rund 4.232 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen, wobei die Hälfte der neuen technischen Positionen gezielt an Frauen vergeben wird. Darüber hinaus wird erwartet, dass das Projekt jährlich bis zu 1,28 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen einspart. Die Modernisierung der Abfallentsorgung in Lagos könnte somit nicht nur die Lebensqualität der Einwohner erheblich verbessern, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern.
Der Gouverneur von Lagos, Babajide Sanwo-Olu, lobte die Initiative: „Die Zusammenarbeit mit führenden internationalen Unternehmen wie FIMA Industries und FAUN Umwelttechnik ist entscheidend, um Lagos zu einer saubereren und nachhaltigeren Stadt zu machen. Dieses Projekt wird nicht nur die Müllmengen drastisch reduzieren, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und die Umwelt positiv beeinflussen.“

- Bei der Müllproblematik in Afrika gilt es genau hinzusehen.
- Foto: FIMA Industries
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Ein weiterer Erfolg für FIMA und FAUN
Dieser Auftrag stellt einen weiteren wichtigen Meilenstein in der globalen Expansion beider Unternehmen dar. FIMA Industries hat sich bereits in der Vergangenheit als führender Anbieter von Recycling- und Abfallbehandlungsanlagen in Subsahara-Afrika etabliert und zuletzt ein großes Projekt in Ghana erfolgreich abgeschlossen. Auch FAUN Umwelttechnik, das weltweit zu den führenden Anbietern von Abfallsammelfahrzeugen zählt, baut damit seine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent weiter aus.
Mit der Kombination aus hochmodernen Recyclinganlagen und einer effizienten Abfalllogistik könnte das Projekt in Lagos als Vorbild für weitere afrikanische Metropolen dienen. „Dieses Projekt ist ein Gamechanger für die Bewältigung der Müllproblematik in Städten, die durch Urbanisierung und Bevölkerungswachstum vor immer größeren Herausforderungen stehen“, fasst Markus Maierhofer die Bedeutung des Auftrags zusammen.
Das Vorhaben in Lagos zeigt eindrucksvoll, wie internationale Kooperationen zur Lösung globaler Umweltprobleme beitragen können – und wie Innovationen aus Europa dabei eine zentrale Rolle spielen.
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