Rätsel um Bienensterben gelöst? Immer mehr Bienen leiden an Pollenallergie
Eine neue, von mehreren Chemiekonzernen finanzierte Studie räumt nun mit dem Mythos auf, dass Pestizide und Pflanzenschutzmittel am anhaltenden Bienensterben Schuld tragen.
Vielmehr leiden immer mehr Bienen an einer Pollenallergie. „Hören Sie sich das an, das klingt nicht wie ein Bienenstock, sondern wie ein Sanatorium für Lungenkranke!“, klagt der erfahrene Imker Waldemar B. bei einem Lokalaugenschein der Tagespresse am Stadtrand von Wien. Statt eines emsigen Summens vernimmt man von seinen noch verbliebenen Schützlingen nur Dauerniesen, Röchelhusten und verschnupftes Brummen. „Der gesamte Honig ist verrotzt! Den kann ich nur mehr wegschmeißen oder ‚Bio‘ draufschreiben und den Wiener Wochenendausflüglern zum doppelten Preis andrehen“, schildert der Bienenzüchter aufgeregt. Viele Bienen haben außerdem ständig verschwollene Augen und kollidieren dann im Blindflug tödlich mit Bäumen, Zaunlatten oder Hummeln.
EU setzt Maßnahmen
Um dem allergiebedingten Bienensterben Einhalt zu gebieten, sieht man bei der EU-Agrarkommission dringenden Handlungsbedarf: „Wir wollen die bestehende Allergenverordnung ausweiten“, heißt es aus Brüssel. Jeder Grundbesitzer, dessen Grundstück in einer Bienen-Einflugschneise liegt, muss ab 2017 jede Pflanze mit einem Warnhinweis für Allergiker versehen. Das österreichische Landwirtschaftsministerium hat deshalb bereits vorsorglich 3,5 Milliarden Schilder in Auftrag gegeben. Außerdem kommt bald die Helmpflicht für Bienen. Von einem Pestizidverbot will man hierzulande aber weiterhin absehen: „Ich habe in einer mehrteiligen Doku gesehen, dass Bienen schlau sind, Namen wie ‚Maja‘ oder ‚Willi‘ haben und sogar sprechen können“, erklärt Minister Rupprechter. „Die wissen genau, was gut für sie ist und was nicht.“ Immerhin will er gespritzte Pflanzen mit Schockbildern versehen, um Bienen davon abzuhalten, „ihren neugierigen Rüssel“ reinzustecken.
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