Magnetresonanz
Die Wartezeit bei Radiologen dauert bis zu elf Wochen
Eigentlich sollte für eine Magnetresonanz-Untersuchung innerhalb von 20 Tagen ein Termin festgelegt werden. Tatsächlich müssen Patientinnen und Patienten in Wien beinahe bis zu zwei Monaten warten.
WIEN. Eine Einigung von Sozialpartnern und Gesundheitskasse hat festgelegt, dass Radiologen eine nötige Magnetresonanz-Untersuchung einen Termin innerhalb von 20 Tagen vergeben müssen. Das klingt gut, hat aber scheinbar mit der Realität in Wien nur wenig zu tun. Denn ein Rundruf von orf.at hat ergeben, dass die Patientinnen und Patienten bis zu elf Wochen auf einen Termin warten müssen.
Besonders pikant: Sogar der früheste Termin liegt über der Vorgabe von 20 Tagen. Die früheste Untersuchung wäre für den 4. August möglich. Aber sogar Wartezeiten bis zu drei Monaten wären bereits registriert worden.
Großer Andrang
Die Gründe für die langen Wartezeiten seien der große Andrang der Patientinnen und Patienten. Auch Urlaube und Rückstände, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, würden die Wartezeit extrem erhöhen. Im Notfall würde aber immer ein Zeitfenster zur Verfügung stehen.
"Es ist wichtig zu wissen, welche Behandlungen weiter durchgeführt werden müssen", so die stellvertretende Wiener Patientenanwältin Helga Willinger. "Deshalb ist es nicht akzeptabel, wenn es da zu Verzögerungen bei der Diagnoseerstellung kommt."
Schneller bei privater Bezahlung
Interessanterweise gibt es bei der Patientenanwaltschaft heuer erst vier Beschwerden wegen zu langer Wartezeiten. Das legt nahe, dass die Wienerinnen und Wiener lange Wartezeiten beim Arzt bereits gewöhnt sind. Interessant ist auch, dass bei den meisten Magnetresonanz-Instituten bei privater Bezahlung ein früherer Termin möglich ist.
Das Problem dabei sei, dass nicht alle Magnetresonanz-Geräte mit den Kassen verrechnet werden können, so Manfred Baldt von der Fachgruppe Gesundheitsbetriebe der Wirtschaftskammer. Er verweist einerseits auf die Covid-Pandemie, die Einschränkungen brachte. Auf der anderen Seite wäre Wien gewachsen, aber der Großgeräteplan, der regelt, welche Magnetresonanz-Geräte abgerechnet werden können, wäre nicht aktualisiert worden.
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