Ordensspitäler
Gewerkschaft bereitet sich auf Streik vor – auch in Wien
Die zweite Kollektivertrags-Verhandlungsrunde ist für die Gewerkschaft "vida", welche das Personal der Ordensspitäler vertritt, ohne akzeptablem Ergebnis zu Ende gegangen. Die Zeichen stehen momentan auf Streik – also auch bei den sieben Wiener Ordensspitälern.
WIEN. Im Vorfeld der zweiten Lohnverhandlungsrunde fanden bereits einige Betriebsversammlungen statt. Dabei ist hier auch die Gewerkschaft "vida", die die Belegschaft der Ordensspitäler vertritt – davon gibt es auch sieben in Wien. Die vida fordert für sie einen Teuerungsausgleich in Form einer Lohnerhöhung und pocht auf ein Nachschärfen des aktuellen Kollektivvertrags für Ordensspital-Personal. Dieser wäre eigentlich noch bis Februar 2023 gültig.
Wie auf der Homepage der Gewerkschaft "vida" zu lesen ist, fordert die Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung für die Belegschaft von 500 Euro brutto monatlich bzw. 2.000 Euro Mindestlohn. Das würde im Schnitt ein um 17 Prozent höheres Gehalt beim Ordenspitals-Personal bedeuten.
Zweite Lohnverhandlung ohne Ergebnis
Am Freitag, 11. November, fand die zweite Lohnverhandlungsrunde dazu statt. Auch an diesem Tag ist man zu keiner Einigung gekommen, hieß es in einer am selben Tag versendeten Aussendung der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter.
"Nachdem die Arbeitgeber erneut kein ernstzunehmendes Angebot gegen die Teuerung und die explodierenden Preise auf den Tisch gelegt haben, beginnen wir mit Streikvorbereitungen", kommentiert Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit bei vida, die zweite Verhandlungsrunde. So würde das Gesundheitspersonal in Ordensspitälern nach derzeitigem Angebot "praktisch nichts bekommen", heißt es vonseiten der Gewerkschaft.
Auch die Ärztekammer kritisiert den bisherigen Verlauf der Lohnverhandlungen. "Dass Ärztinnen und Ärzte vom Teuerungsausgleich ganz ausgenommen sind, ist inakzeptabel. Die Arbeitgeber haben den Ernst der Lage offenbar noch immer nicht erkannt“, so Ärztekammer-Vizepräsident Stefan Ferenci.
Gewerkschaft sieht Streik-Zuspruch als "Auftrag"
Nicht zuletzt deswegen habe man in den vergangenen acht Tagen in den Ordensspitälern Befragungen unter Beschäftigten zur Streikbereitschaft durchgeführt – diese haben nahezu 100 Prozent Zuspruch ergeben. „Nachdem sich die Arbeitgeber ihrer Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin nicht bewusst sind, sehen wir das Ergebnis der Befragung als Auftrag“, so Mjka weiter.
"Offenbar braucht es jetzt einen Streik, damit die Beschäftigten endlich das Einkommensplus bekommen, das ihnen zusteht“, so Gewerkschafter Mjka und schließt: „Es muss klar sein, dass es für die Kolleginnen und Kollegen eine massive Abgeltung der Teuerung geben muss. Unsere Forderung nach plus 500 Euro monatlich bleibt aufrecht."
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