Wien
Peter Hacker will Ärzte an den Ausbildungsstandort binden
Nach der Ausbildung im Spital sollen Ärztinnen und Ärzte an diesen Standort auch gebunden werden. Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) will auch eine Beschränkung von Wahlarztstellen.
WIEN. Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ließ kürzlich im Gespräch bei "ATV Aktuell“ gleich mehrfach aufhorchen. Hacker sucht derzeit nach einer rechtlichen Lösung, Ärztinnen und Ärzte nach ihrer Ausbildung in öffentlichen Wiener Spitälern auch an diese für fünf bis zehn Jahre zu binden. Damit solle eine Abwanderung in den niedergelassenen Bereich verhindert werden.
„Wir arbeiten an einer Regulierung, wo wir als Ausbildner vielleicht auch eine Lösung finden, dass wir Ärzte, die sich ausbilden lassen, auch ans öffentliche Gesundheitssystem für eine Zeit lang nach dieser abgeschlossenen Ausbildung binden“, so Hacker. Darüber hinaus fordert er die Ärztekammer auf, über eine Limitierung von Wahlarztstellen nachzudenken.
Ärztekammer ist "entsetzt"
Von der Ärztekammer kam bereits Kritik zum Vorschlag zur Bindung von Ärztinnen und Ärzten an den Ausbildungsstandort. Der Ärztekammer-Vizepräsident Harald Mayer zeigte sich in einer Aussendung "entsetzt". "Die Ärztinnen und Ärzte in Österreich zu Sklaven zu machen, wird kaum dazu beitragen, dass sie gerne in Österreich bleiben, sondern ganz im Gegenteil den drohenden Ärztemangel in unserem Land weiter befeuern", meinte er.
Was den Mangel an Fachärztinnen und Fachärzte bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie betrifft, plädiert Gesundheitsstadtrat Hacker den Ausbildungsschlüssel nochmals zu erweitern: Ein Facharzt/eine Fachärztin soll vier Assistenzärzte ausbilden können. "Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass der neue Gesundheitsminister dieses Thema aufgreift und hier noch einmal den Schlüssel verändert“, so Hacker.
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