Wiener Forscher
Was Impfgegner überzeugt – und was nicht
Wie könnte man Skeptiker doch noch von der Corona-Impfung überzeugen? Das hat ein Team von Wiener Wissenschaftern erforscht.
WIEN. Der "Wunsch nach Rückkehr zur Normalität" und Empfehlungen von Ärzten sowie der Bundesregierung könnten Impfskeptiker zu einer Corona-Schutzimpfung motivieren. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage der Medizinischen Universität Wien gemeinsam mit Experten aus der Politik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Es wurden 1.500 ungeimpfte Impfskeptiker befragt.
"Das Ziel unserer Studie war es herauszufinden, welche hypothetische Impfkampagne Zögerliche und ImpfskeptikerInnen am ehesten dazu motivieren könnte, sich doch noch zu einer Impfung zu entschließen", erklärt Tanja Stamm von der MedUni Wien.
Promis nicht relevant
Als Ergebnis des Experiments zeigte sich der Wunsch nach Rückkehr zur Normalität als größeres Impfmotiv als zum Beispiel Selbst- oder Fremdschutz. Regeländerungen (z.B. 2-G statt 3-G) wurden schlechter bewertet als die Beibehaltung der aktuell gültigen Regeln. Ebenfalls zeigten insbesondere die Empfehlungen von Ärzten, aber auch der Bundesregierung größere Effekte als etwa solche von prominenten Personen. Eine Impf-Lotterie stieß auf wenig Begeisterung.
Zusammenfassend ließe sich sagen, so die StudienautorInnen, dass gesamt gesehen alle diese Nutzeneffekte eher gering ausfielen. Unter Umständen liege dies daran, dass manche jener Personen, die sich auch im Herbst 2021 noch zu keiner Impfung entscheiden wollten, schon sehr stark verfestigte Meinungen haben, die durch positive Anreize und effektive Kommunikation nur teilweise beeinflusst werden können. Umso wichtiger werde es sein, dass aktuelle und zukünftige Impfkampagnen vor allem die noch Zögerlichen unter den Ungeimpften mit klaren Botschaften und auf unterschiedlichsten Kanälen erreichen.
Zum Thema:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.