COVID-19-Schutzimpfung
Welcher Impfstoff ist für wen geeignet?

Personen mit Immunerkrankungen bzw. geschwächtem Immunsystem dürfen unter gewissen Voraussetzungen ebenfalls geimpft werden. | Foto: shutterstock.com/Unai Huizi Photography
  • Personen mit Immunerkrankungen bzw. geschwächtem Immunsystem dürfen unter gewissen Voraussetzungen ebenfalls geimpft werden.
  • Foto: shutterstock.com/Unai Huizi Photography
  • hochgeladen von Emanuel Munkhambwa

Insbesondere Menschen mit Grunderkrankungen und ältere Personen fragen sich, welcher der verfügbaren COVID-19-Schutzimpfungen für sie geeignet ist. Eine Expertin gibt Antworten darauf.

Die Österreicher können sich aufgrund des aktuellen Mangels an Impfstoffen zwar nicht aussuchen, welchen der beiden mRNA-Impfstoffe sie erhalten, doch fragen sich viele Menschen, ob der eine besser ist als der andere bzw. ob sich der Vektorimpfstoff für sie eignet. Diese und andere Fragen beantwortet Univ.-Prof. Dr. Heidemarie Holzmann, Leiterin der Abteilung für angewandte medizinische Virologie an der MedUni Wien.

mRNA-Impfstoffe nahezu gleichwirksam

In den Zulassungsstudien über die beiden mRNA-Impfstoffe wurden sehr viele Menschen Personen geimpft, u. a. solche mit Vorerkrankungen. „Die Impfstoffe waren in etwa gleich wirksam, in beiden Studien betrug die Wirksamkeit weit über 90 Prozent“, berichtet Prof. Holzmann und räumt mit gängigen Mythen auf: Die mRNA werde nicht in die menschliche DNA eingebaut, die Impfungen hätten keinen Einfluss auf die Fertilität und sie könnten keine Krebserkrankung verursachen. Der Vektorimpfstoff enthalte als Transportvehikel ein nicht vermehrungsfähiges DNA-Virus, das nicht in die humane DNA eingebaut werde. „Dieser Vektorimpfstoff wird derzeit Personen unter 65 Jahren empfohlen“, so Prof. Holzmann. Für Menschen mit sogenannten Zivilisationserkrankungen wie Diabetes oder Herzleiden gilt: Es spricht nichts gegen die zugelassenen Impfstoffe, wohingegen eine COVID-19-Erkrankung bei Menschen mit Grundkrankheiten massive gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben kann.

Impfen bei stabilen Immunerkrankungen möglich

Personen mit Immunerkrankungen bzw. geschwächtem Immunsystem dürfen unter gewissen Voraussetzungen ebenfalls geimpft werden. „In die Zulassungsstudien waren Menschen mit stabilen Autoimmun- und Krebserkrankungen sowie HIV-Patienten einbezogen. Es wurden keine Auffälligkeiten beobachtet. Wenn die Erkrankung stabil ist, die Patienten in der Vergangenheit auch Totimpfstoffe wie die FSME-Impfung gut vertragen haben und der behandelnde Arzt keine anderen Einwände hat, spricht nichts gegen eine mRNA-Impfung. Zur Kontrolle kann der Antikörpertiter ermittelt werden“, macht Prof. Holzmann aufmerksam.
Wenn das Immunsystem allerdings äußerst geschwächt ist oder eine schwere lymphatische Erkrankung vorliegt, ist von dieser Impfung abzusehen. „Es geht nicht darum, dass die Impfung diesen Patienten schaden würde, sondern darum, dass sie keinen Nutzen von ihr hätten“, präzisiert Prof. Holzmann.

Sehr alte Menschen impfen?

Heiß diskutiert wird derzeit, ob Impfungen zum Tod von hochbetagten Menschen geführt haben. „Geimpft wurden sehr alte Menschen, die zudem Grunderkrankungen und zum Teil nur noch eine geringe Lebenserwartung hatten. So beträgt die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen in Österreich innerhalb einer Woche in Abhängigkeit allein vom Alter (ohne Berücksichtigung von Grunderkrankungen) bei den > 80-Jährigen etwa 1:500. Ein zeitlicher Zusammenhang des Ablebens mit der Impfung bedeutet also nicht per se, dass selbige dafür verantwortlich ist. Dennoch muss jedem Todesfall nachgegangen werden“, erläutert Prof. Holzmann. Im Gegenteil: Ältere Personen vertrügen Impfungen sehr gut, denn je älter sie seien, desto schwächer sei ihr Immunsystem und desto weniger Impfreaktionen wie Fieber kämen bei ihnen vor, so Prof. Holzmann.

Schwangere und Kinder

Nicht in die Impfstudien inkludiert wurden Schwangere und Kinder. Folglich sind die Impfungen für beide Gruppen nicht zugelassen, weshalb diese derzeit nicht geimpft werden sollten. „An den Studien nahmen jedoch einige wenige Frauen teil, die unwissentlich schwanger waren und auch geimpft wurden. Es gab keine Hinweise auf unerwünschte Ereignisse. Wird unwissentlich in eine
Schwangerschaft ‚hineingeimpft‘, ist das kein Problem, da es sich quasi um Totimpfstoffe ohne vermehrungsfähige Viren handelt. Die Schwangerschaft ist dann keine Risikoschwangerschaft und es besteht kein Grund, sie abzubrechen“, klärt Prof. Holzmann auf. Frauen, die schwanger werden wollen, sollten sich vor oder nach der Schwangerschaft impfen lassen. Der Impfstoff geht nicht in die Muttermilch über, Stillen ist also möglich. Für Kinder ab zwölf Jahren laufen derzeit große Studien.

Allergien per se kein Ausschlusskriterium

Die meisten Menschen mit Allergien, bspw. gegen Pollen, können geimpft werden. Prof. Holzmann empfiehlt ihren Patienten eventuell eine Stunde vor der Impfung ein Antiallergikum einzunehmen. Außerdem sollten diese nach der Impfung länger nachbeobachtet werden, für mindestens 30 Minuten. „Allergische Reaktionen treten bei etwa elf von einer Million Personen vor. Nicht geimpft werden sollten Allergiker, die in der Vergangenheit einen anaphylaktischen Schock erlitten haben, sowie jene, die gegen einen der Inhaltsstoffe – bspw. Polyethylenglycol (PEG) – allergisch sind“, betont Prof. Holzmann. PEG ist übrigens auch in vielen Medikamenten und in Hautcremes enthalten.

Und die Nebenwirkungen …?

„Die mRNA-Impfstoffe sind sehr reaktogen. Das bedeutet, dass Nebenwirkungen häufig auftreten können, vor allem nach der zweiten Impfung. Die Nebenwirkungen zeugen jedoch davon, dass das Immunsystem anspringt, und klingen nach ein bis zwei Tagen ab. In den Zulassungsstudien
traten keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen auf. Mittlerweile sind weltweit etwa 80 Millionen Menschen geimpft und werden hinsichtlich schwerer Nebenwirkungen nachbeobachtet“, berichtet Prof. Holzmann.
Um die Langzeitfolgen ranken sich skurrile Mythen: „Patienten müssen keine Angst vor Langzeitnebenwirkungen haben. Dieser Begriff bezieht sich nicht auf die Zeit, nach der eine Nebenwirkung auftritt, sondern auf die Zeit, nach der genug Personen geimpft sind, um sehr seltene Nebenwirkungen zu erfassen. Impfnebenwirkungen treten fast ausschließlich innerhalb von acht Wochen auf, so Prof. Holzmann abschließend.

Die Möglichkeit ein Genusspaket von tudo bem zu gewinnen, erhalten jetzt alle Wiener Newsletterabonnenten. | Foto: tudo bem
1

Newsletter-Gewinnspiel
Gewinne das Genusspaket "Portugiesische Momente"

Ihr wollt euch die Wartezeit bis zum nächsten Sommerurlaub versüßen? Dann haben wir für euch das perfekte Newsletter-Gewinnspiel. Einfach zum Wiener-Newsletter anmelden und schon habt ihr die Möglichkeit, ein tolles Genuss-Package zu gewinnen. Absoluter Genuss – im portugiesischen Feinkostgeschäft tudo bem. Mit einem exquisiten Sortiment verführt tudo bem die Sinne seiner Kundinnen und Kunden und schafft unvergessliche kulinarische Erlebnisse. Egal ob privat oder geschäftlich, die delikaten...

Anzeige
Im Traumatelier von Nina Labner werden Klientinnen und Klienten unterstützt ihre Träume und Wünsche von einem erfüllteren Leben zu verwirklichen. | Foto: Traumatelier
8

Traumatelier in 1180 Wien Währing
Mittels Kunsttherapie die allgemeine psychische Gesundheit verbessern

Die Kunsttherapie ermöglicht das Leben mit allen Sinnen wahrzunehmen und die allgemeine psychische Gesundheit zu verbessern. Im Traumatelier in Währing wird Unbewusstes sichtbar gemacht. Die Kunsttherapie ist eine junge künstlerische Therapie, die sich Mitte des 20. Jahrhunderts aus amerikanischen und europäischen Einflüssen entwickelt hat. Besonders im psychiatrischen, psychosomatischen und psychosozialen Bereich hat die Kunsttherapie an Bedeutung gewonnen, da die Teilnehmer lernen, ihre...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Anzeige
Foto: Großfeldzentrum

BAND Wettbewerb 2024 - GFZ
Talente gesucht!

Musikbegeisterte, Gesangstalente, und alle, die schon immer davon geträumt haben, Ihre musikalische Leidenschaft auf die Bühne zu bringen, haben jetzt die große Chance, diesen Traum wahr werden zu lassen. Beim BAND Wettbewerb im GFZ werden aufstrebende Talente aller Altersklassen gesucht, die bereit sind, ihr Können vor einem begeisterten Publikum zu präsentieren. Wer sich diese Chance nicht entgehen lassen möchte, der bewirbt sich ab sofort mit seiner Band auf der Website www.gfz.at, auf der...

Anzeige
In der Autowerkstatt Bieber können sich die Kundinnen und Kunden darauf verlassen, dass ihr Auto in den besten Händen ist. | Foto: Autowerktstatt Bieber
4

Autowerkstatt Bieber in 1040 Wien Wieden
Reparaturen und Serviceleistungen für alle Auto- und Motorradmarken

Mitten im Herzen Wiens befindet sich die Autowerkstatt Bieber, die seit über einem halben Jahrhundert professionelle Kfz-Reparaturen durchführt und zahlreiche Serviceleistungen anbietet. Wer ein Auto besitzt, dem ist klar, dass von Zeit zu Zeit der eine oder andere Check notwendig ist, um das Fahrzeug fahrtüchtig zu halten. Dabei zählen der Ölwechsel oder die §57a-Begutachtung zu den Reparaturen, die standardmäßig durchgeführt werden müssen. Bei einem Lackschaden oder komplexeren Reparaturen...

Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
2:02
2:02

Mauro Mittendrin
Mauro Mittendrin und Coca-Cola auf der Suche nach der besten Pizza Wiens

Als Mauro Mittendrin habe ich mich gemeinsam mit Coca-Cola auf die Suche nach der besten Pizza Wiens gemacht. Diesmal war ich im Ristorante Sole in der Annagasse 8 in der Inneren Stadt zu Gast, wo ich eine ganz besondere Variante der Pizza entdeckt habe: Pizza mit Bresaola, Rucola, Prosciutto und Parmesan. Gleich nachdem ich die Pizzeria Sole betreten habe, empfängt mich der verlockende Duft von frisch gebackenem Teig und köstlichen Zutaten. Der freundliche Pizzaiolo empfiehlt mir die Pizza mit...

Anzeige
Spaß am Erlernen einen neuer Sprache? Das umfangreiche Kursangebot Sprachenzentrum der Universität Wien sorgt dafür, dass jede(r) das Passende für sich findet. | Foto: Sprachenzentrum der Universität Wien
5

Sprachenzentrum der Universität Wien in 1090 Wien
Sprachen lernen auf universitärem Niveau

Das Sprachenzentrum der Universität Wien bietet Sprachkurse für unterschiedliche Niveaus und mit verschiedenen Ausrichtungen an. Dank moderner sprachdidaktischer Grundlagen und Lehrmethoden lässt sich die polyglotte Reise leicht und dauerhaft aneignen. Früher hieß es: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" – heute weiß man, dass es nie zu spät zum Lernen ist. Wer bereit ist, eine neue Sprache zu lernen, trainiert nachweislich seine kognitiven Fähigkeiten und bleibt geistig länger...

Die Möglichkeit ein Genusspaket von tudo bem zu gewinnen, erhalten jetzt alle Wiener Newsletterabonnenten. | Foto: tudo bem
Im Traumatelier von Nina Labner werden Klientinnen und Klienten unterstützt ihre Träume und Wünsche von einem erfüllteren Leben zu verwirklichen. | Foto: Traumatelier
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
Foto: Großfeldzentrum
In der Autowerkstatt Bieber können sich die Kundinnen und Kunden darauf verlassen, dass ihr Auto in den besten Händen ist. | Foto: Autowerktstatt Bieber
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Spaß am Erlernen einen neuer Sprache? Das umfangreiche Kursangebot Sprachenzentrum der Universität Wien sorgt dafür, dass jede(r) das Passende für sich findet. | Foto: Sprachenzentrum der Universität Wien

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.