30. Oktober 2015: Die Schreckgespenster gehen um
Halloween: Es läutet. Ein wie die Village People gekleidetes, homosexuelles Paar steht vor der Tür und schreit lauthals "Süßes oder Saures". An der Hand halten sie ihre zwei adoptierten Kinder. Sie lachen.
So oder so ähnlich werden die klischeebehafteten Albträume von vehementen Gegnern von Homosexuellen derzeit aussehen.
Warum? Das Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare ist nun endgültig aufgehoben. Nachdem der Verfassungsgerichtshof bereits im Jänner so geurteilt hat, zieht jetzt das Justizministerium nach. Ab Jänner 2016 dürfen also auch homosexuelle Pärchen Kinder adoptieren.
Und diese Nachricht sorgt aktuell für ganz schön Wirbel im Netz. Bei jenen, die sich über die Neuigkeit freuen. Bei jenen, die dagegen sind und versuchen, schlüssige Argumente zu finden. Und bei jenen, die sich einfach bemüßigt fühlen, auf Homosexuelle loszugehen. Denn es ist ja nicht möglich, dass die Kinder bei homosexuellen Eltern glücklich sind. Obwohl sie dadurch eine Familie haben könnten, die mit ihnen Zeit verbringt.
Das ist den Hass-Postern nämlich völlig egal. Egal, weil "wer will schon von zwei schwulen Gestalten erzogen werden?". Egal, weil "einfach nur widerlich". Egal, weil "das echt nicht normal ist. Zuerst nehmen die jeden auf, der sich als Flüchtling ausgibt und jetzt das." Oder einfach egal, weil "solche Perversitäten verboten gehören".
Gute Argumente sehen anders aus. Die gruseligsten Schreckgespenster zu Halloween sind heuer darum mal wieder die sozialen Netzwerke. Denn wenn da ein Kommentar an die virtuelle Türe klopft, weiß man nicht, was man bekommt: "Süßes oder Schwachsinn."
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