Schwer verletzt
63-Jähriger in Wien gefoltert - Prozess wird wiederholt
Ein 43-Jähriger soll den Lebensgefährten seiner Mutter (63) regelrecht gefoltert haben. Er warf sich auf den am Boden liegenden Mann mit seinen 130 Kilogramm und verletzte in schwer. Außerdem soll er ihm einen Bambusstock in den Anus eingeführt haben. Im Sommer 2023 bekam er dafür sieben Jahre Haft, doch jetzt muss der Prozess wiederholt werden.
WIEN. Es ist eine Geschichte eines Martyriums aus Wien. Ein 43-Jähriger soll am 26. Jänner 2020 den damaligen Lebensgefährten seiner Mutter regelrecht gefoltert haben. Im Juni vergangenen Jahres wurde er am Wiener Landesgericht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung und Vergewaltigung zu einer Freiheitsstrafe in Höhe von sieben Jahren verurteilt. Drei Jahre bedingt bekam seine mitangeklagte Partnerin.
Doch die erstinstanzlichen Urteile wurden im Februar vom Obersten Gerichtshof (OGH) aufgehoben, wegen Feststellungsmängeln. Jetzt wird der Prozess am Mittwoch, 13. März, wiederholt.
Was ist passiert? Am besagten Tag sollen laut Anklage im "bewussten und gewollten Zusammenwirken als Mittäter eine schwere Körperverletzung absichtlich zugefügt" haben. Sie sollen auf den 63-Jährigen mit Händen und einem Schleifstein eingeschlagen sowie auf ihn eingetreten haben. Dann soll sich der 43-Jährige mit seinen 130 Kilogramm Körpergewicht auf den am Boden liegenden 63-Jährigen mit voller Wucht geworfen haben, wodurch das Opfer schwere Verletzungen erlitt. Die Liste der Verletzungen ist ziemlich lang, u. a. wurde sein linkes Jochbein gebrochen, Dornfortsatz des 7. Hals- und 4. Brustwirbels, auch Serienrippenbrüche wurden festgestellt. Außerdem hatte der Mann mehrere Rissquetschwunden und eine offene Wunde am Ellenbogen.
Katzenkot und Urin
Weiters wurde der Mann gezwungen, Katzenkot zu essen und einen Becher mit Urin zu trinken. Doch das war nicht alles: Das Opfer wurde auch zu "einer dem Beischlaf gleichzusetzenden geschlechtlichen Handlung" genötigt. Dabei soll der Tatverdächtige einen Bambusstock in den Anus des Opfers eingeführt haben. Aufgrund der Verletzungen erlitt der Mann eine länger als 24 Tage dauernde Gesundheitsschädigung und Berufsunfähigkeit.
Laut Medienberichten hatte das tatverdächtige Paar das Opfer unter einem Vorwand zu einem Treffen gebeten. Sie gaben dem Opfer vor, sich mit diesem "aussprechen" zu wollen. Das ausschlaggebende Motiv war laut Anklage Apathie gegen den Partner der Mutter. Im ersten Rechtsgang hatten die Angeklagten dies in Abrede gestellt. Das Paar behauptet, sie hätten sich zum Zeitpunkt der inkriminierten Vorgänge gar nicht mehr am Tatort, der Wohnung der Mutter des 43-Jährigen, befunden. Womöglich sei laut dem 43-Jährigen die Mutter gewalttätig geworden, berichtete "APA".
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelte auch gegen die besagte Mutter, doch das Verfahren wurden eingestellt. Der 63-Jährige ist laut einem psychiatrischen Gutachten zufolge einfach strukturiert, aufgrund einer Intelligenzminderung wurde ihm vor einigen Jahren von den Behörden eine Erwachsenenvertretung beigegeben.
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