"Waste Watchers"
Anstieg von Organmandaten wegen Verschmutzung in Wien
Im vergangenen Jahr haben Waste Watcher sowie Mitarbeiter der MA 48 und 42 mehr als 381.000 Organstrafverfügungen ausgestellt. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr. Doch was sind Waste Watcher?
WIEN. Sie sorgen für mehr Sauberkeit in Wien und schauen auf Sperrmüll, Hundekot, Zigarettenstummel, Einkaufswagen und das Wegwerfen von Speiseresten: die "Waste Watchers". Seit fast 15 Jahren sind die auf der Suche nach unverantwortlichen Wienerinnen und Wienern und dürfen Organstrafen verhängen und notfalls Anzeigen erstattet, die dann bis zu 2.000 Euro teuer werden können.
2017 wurden die Verwaltungsstrafen bei Verwaltungsübertretungen nach dem Wiener Reinhaltegesetz erhöht: für ein Organmandat werden 50 Euro, in schwerwiegenden Fällen etwa 90 Euro verlangt. Von 2016 bis Ende 2022 wurden so insgesamt 49.373 Organstrafverfügungen ausgestellt. Außerdem wurden im besagten Zeitraum 5.684 direkte Anzeigen eingebracht. Das zeigt eine Anfragebeantwortung der Wiener FPÖ durch Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Derzeit sind 40 hauptberufliche Waste Watcher und rund 630 ausgebildete Mitarbeitende bei der MA 48 und der MA 42 (Wiener Stadtgärten) beschäftigt. Diese haben im vergangenen Jahr etwas mehr als 381.000 Organstrafverfügungen ausgestellt - die meisten im September (39.930) und die wenigsten im Jänner (15.520).
"Deutlicher Rückgang der Verschmutzungen"
"Neben Informationen und Motivation, Angebot von Infrastruktur (etwa Papierkörben, Hundekotsackerlspendern) und Reinigungsmaßnahmen leistet die Möglichkeit und Durchsetzung von Sanktionen für Verunreinigungen einen wichtigen Beitrag für die Sauberkeit im öffentlichen Raum", so Czernohorszky.
Er erklärte, dass seit dem Inkrafttreten des Reinhaltegesetzes und dem Einsatz der Waste Thatchers in Wien ein "deutlicher Rückgang" der Verschmutzungen beobachtet wird. Das Geld, das von Strafen kommt, wird für Zwecke der Reinhaltung von Straßen mit öffentlichem Verkehr und öffentlich zugänglichen Grünflächen sowie von öffentlichen zugänglichen Wasserflächen verwendet, heißt es.
In Wien gibt es derzeit 3.900 Hundekotsackerlspender, mehr als 20.000 öffentliche Papierkörbe, 1.200 frei stehende Aschenrohre sowie 13 Mistplätze.
Organstrafverfügungen nach dem Reinhaltegesetz:
- 2016: 166.846
- 2017: 287.523
- 2018: 294.437
- 2019: 289.841
- 2020: 211.200
- 2021: 289.345
- 2022: 381.385
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