AK Wien
Behinderte Küchenhilfskraft gekündigt – Verfahren gegen Arbeitgeber
Eine Küchenhilfskraft stand von einem Tag auf den anderen ohne Dach über dem Kopf da, nachdem diese vom Arbeitgeber gekündigt worden war. Mithilfe der Arbeiterkammer Wien erkämpfte der Mann, der eine Behinderung hat, von diesem eine Nachzahlung von 2.700 Euro. Auch ein Verfahren für weitere Entschädigungen ist im Gange.
WIEN. Eine ehemalige Küchenhilfskraft eines Hotels, die vom Arbeitgeber gekündigt worden war, suchte verzweifelt Hilfe bei der Arbeiterkammer Wien (AK Wien). Was passiert war: Der Mann war für den Job aus einem anderen EU-Staat nach Österreich gekommen, ihm wurde daher ein Hotelzimmer als Unterkunft zur Verfügung gestellt.
Laut der AK Wien soll dieser dann von einem Tag auf den anderen gekündigt und dienstfrei gestellt worden sein. Auch musste der Mann noch am selben Tag seine Unterkunft räumen. Er stand somit in kurzer Zeit nicht nur ohne Arbeit, sondern auch ohne Obdach da.
Nachzahlung und Verfahren
Der Gekündigte, der dann bei einem Bekannten untergekommen war, wandte sich deshalb an das AK Beratungszentrum Donaustadt. Dort stellten die Arbeitsrechtsexpertinnen und -experten fest, dass auch die Kündigungsfrist falsch berechnet wurde. Durch die Intervention des Beratungszentrums Donaustadt bekam der Mann zumindest eine Nachzahlung von 2.700 Euro.
"Die AK führt gerade ein Verfahren, um eine weitere Entschädigung für Herrn N. zu erkämpfen, da er an einer Erkrankung leidet, die ihn zu einem sogenannten begünstigen Behinderten macht", so Jasmin Haindl, AK-Arbeitsrechtsexpertin und Leiterin des Beratungszentrums Donaustadt. Laut AK sieht die Gesetzgebung für diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nämlich einen besonderen Kündigungsschutz vor, dieser sei aber nicht eingehalten worden.
Zugleich wird der Doppelstandard im Hotel- und Gastgewerbe kritisiert. "Gerade die Arbeitgeber aus Hotellerie und Gastgewerbe klagen besonders lautstark darüber, kein Personal zu finden. Was sie dabei verschweigen, sind die Gründe dafür: Diese Branche findet sich seit Jahren auf Platz 1 bei den persönlichen Beratungen in der AK Wien, weil es regelmäßig große Probleme mit Arbeitsrecht und Arbeitsbedingungen gibt", so Haindl.
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