Polizei zieht Bilanz
Corona-Demos – 67 Strafanzeigen und fünf Festnahmen
Rund 42.000 Menschen haben am Samstag in Wien gegen die Corona-Maßnahmen und gegen die Impfpflicht demonstriert. Während sich die meisten friedlich verhielten, wurde teilweise mit pyrotechnischen Gegenständen auf Polizeibeamte geschossen. Es gab Verletzte, Festnahmen und Anzeigen.
WIEN. Laut Polizei haben am Samstag in Wien rund 42.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht demonstriert. Die Menge marschierte auf dem Ring Richtung Ballhausplatz zur Abschlusskundgebung. Am Sonntag zieht die Polizei Bilanz: Die meisten der Tausenden Menschen haben friedlich protestiert, es wurden jedoch auch pyrotechnische Gegenstände auf die Polizei geworfen.
Festnahmen und Anzeigen
Die Wiener Polizei habe besonders auf die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Maskenpflicht geachtet. Insgesamt verhängte die Polizei rund um die Demonstrationen am Samstag 621 Anzeigen nach verwaltungsrechtlichen Bestimmungen, davon 604 aufgrund von Verstößen gegen die Covid-19-Notmaßnahmenverordnung.
Außerdem erfolgten 67 Anzeigen nach dem Strafgesetzbuch und fünf Festnahmen. Die Festnahmen seien auf Widerstand gegen die Polizei gefolgt. Insgesamt waren mehr als 1.200 Polizeikräften aus Wien, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark im Einsatz.
Fünf Polizeibeamte verletzt
Während sich die meisten Demonstrierenden friedlich verhielten, bewarfen einige die Einsatzkräfte mit pyrotechnischen Gegenständen. Unter anderem wurden "Bengalos" geworfen, deren Flammen bis zu 2.000 Grad heiß werden können. Dabei wurden fünf Beamte verletzt. Laut Polizei verhinderte die Schutzausrüstung schwerere Verletzungen durch die Pyrotechnik.
Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl äußerte sich in einer Aussendung der Polizei zu den Vorfällen und betonte, man werde derartigen Attacken auch in Zukunft konsequent mit Strafanzeigen und Festnahmen begegnen. "Die Wiener Polizei sorgt tagtäglich für Sicherheit und Ordnung in dieser Stadt. Werden Einsatzkräfte bei der Erfüllung dieser Aufgaben gezielt angegriffen, so ist dies nicht zu tolerieren", so Pürstl.
Gegendemonstration und geplante Kundgebungen
Laut Polizei sammelte sich am Samstag am Stephansplatz auch eine Gegendemonstration mit etwa 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Bei dieser Versammlung sei es zu keinen polizeilich relevanten Vorfällen gekommen.
Die bekannte Wiener Künstlerin Stefanie Sargnagel sprach im Rahmen der Antifa-Demo am Stephansplatz und kritisierte dabei die Rolle der Esoterik bei den Maßnahmengegnern. Die Esoterik sei eine Gefahr, vor der auch das vermeintlich linke Spektrum nicht gefeit sei.
Die FPÖ bedankte sich unterdessen in einer Aussendung bei den "zehntausenden freiheitsliebenden Bürgern" für ihren Widerstand. Der nächste Protesttag sei laut FPÖ schon für Samstag, den 11. Dezember geplant. Dort soll auch FPÖ-Chef Herbert Kickl sprechen.
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