48er blicken zurück
Ein Dreivierteljahrhundert Müllabfuhr
Die wohl bekannteste Magistratsabteilung der Stadt, die MA 48, feiert am 1. März ihren 75. Geburtstag.
WIEN. Gegründet wurde die "Magistratsabteilung 48 - Fuhrwerksbetrieb und Straßenpflege" unter dem sozialdemokratischen Bürgermeister Theodor Körner am 1. März 1946. Die Anfänge fielen in die Zeit des Wiederaufbaus. Die erste große Aufgabe war es, rund 850.000 Kubikmeter Kriegsschutt zerbombter Gebäude und rund 200.000 Kubikmeter Mist von den Straßen wegzuräumen, da die Müllabfuhr in den letzten Kriegsjahren zum Erliegen gekommen war.
Es waren nur elf Fahrzeuge einsatzbereit, zahlreiche Mistkübel, Krampen und Schaufeln zerstört. Die MA 48 war bereits damals nicht nur für die Müllabfuhr, sondern auch für die Straßenreinigung, den Winterdienst, die öffentlichen Toiletten und den städtischen Fuhrpark verantwortlich. Mit den Jahren kamen neue Aufgaben wie Abfallvermeidung, Abfallverwertung, Abschleppdienst oder das Zentrale Fundservice hinzu.
Von der Deponie zur Verbrennungsanlage
Durch den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Aufschwung stiegen die Müllmengen stark an. Der Müll wurde damals einfach in Gruben verfüllt. Gegen Ende der 50er-Jahre erkannte man die Endlichkeit dieser genutzten Deponien, weswegen man sich neuen Wegen der Abfallbehandlung zuwandte: der thermischen Abfallverwertung. 1963 wurde die erste Wiener Müllverbrennungsanlage am Flötzersteig eröffnet. Sie ist heute noch – gemeinsam mit den beiden anderen Anlagen in der Spittelau und Pfaffenau - in Betrieb.
Heute werden 575.000 Tonnen Abfall jährlich recycelt, über 526.000 Tonnen Restmüll und Sperrmüll werden von den Verbrennungsanlagen in Strom und Fernwärme umgewandelt. Die in Wien anfallenden Abfälle werden soweit wie möglich auch in Wien behandelt.
Technische Unterstützung für saubere Straßen
Schupferl und Besen sind in der Straßenreinigung nach wie vor im Einsatz, doch haben auch hier technische Geräte und Fahrzeuge Einzug gehalten: So gibt es große und kleine Kehrmaschinen für die effiziente Säuberung von Flächen. Die Papierkörbe, als größte Unterstützung für eine saubere Stadt, sind heute auffällig gekennzeichnet, früher waren sie möglichst unsichtbar. Seit 2008 sind die WasteWatcher als Kontroll- und Straftruppe unterwegs.
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