Neue Maßnahmen
Gefährdungsanzeigen in Wiener Spitälern stark rückläufig

- Während es 2022 sage und schreibe 70 Gefährdungsanzeigen in den WIGEV-Spitälern gab, waren es 2023 und 2024 insgesamt 35.
- Foto: Max Spitzauer/RMW
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Während es 2022 sage und schreibe 70 Gefährdungsanzeigen in den WIGEV-Spitälern gab, waren es 2023 und 2024 insgesamt 35. Den deutlichen Rückgang erklärt man mit einigen Maßnahmen gegen den Pflegekräftemangel und dem Anwerbebonus.
WIEN. Wir springen in den Winter 2022/23 zurück. Fast tagtäglich häufen sich Medienberichte über die angespannte Lage in Wiener Spitälern aufgrund von Personalmangel und den dazugehörigen Problemen. Experten warnten vor einem temporären Ausfall der Zentralen Notaufnahme (ZNA) in der Klinik Ottakring, die Neurochirurgie-Abteilung in der Klinik Donaustand stand kurz vor der Schließung, es kam sogar zu einem Warnstreik.
Damit auf potenzielle Gefahren für Patienten, Bewohner und Bedienstete hingewiesen werden kann, hat das Krankenhausmanagement die Möglichkeit der sogenannten Gefährdungsanzeige. Das ist ein etabliertes und vorbeugendes Instrument, welches im Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) zum Schutz aller Beteiligten implementiert wurde. Die Krankenhausleitung wird damit rechtzeitig und vorbeugend über Engpässe informiert, damit Lösungen gefunden werden. Eine solche Anzeige bedeute laut WIGEV nicht, dass automatisch die Versorgung der Patienten gefährdet sei.
70 Meldungen nur im Jahr 2022
Von 2015 bis 2022 gab es insgesamt 167 Gefährdungsmeldungen, davon 70 nur im Jahr 2022. Danach hat sich die Lage deutlich verbessert, und 2023 wurden nur 25 Anzeigen verzeichnet. Zuletzt teilte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mit, dass es im vergangenen Jahr 2024 zehn Anzeigen gegeben habe. Je zwei gab es in der Klinik Landstraße und Donaustadt, sogar keine einzige im AKH und in Ottakring.

- Von 2015 bis 2022 gab es insgesamt 167 Gefährdungsmeldungen, davon 70 nur im Jahr 2022. Danach hat sich die Lage deutlich verbessert, und 2023 wurden nur 25 Anzeigen verzeichnet. (Symbolfoto)
- Foto: Screenshot ORF/Wien heute
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Doch wie erklärt man diesen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Jahren davor? Die wichtigsten Maßnahmen seien Ausbildungsplätze, Stipendien, ein Anwerbebonus und finanzielle Anreize für die Mitarbeiter gewesen.
In den vergangenen Jahren hat der WIGEV mit dem FH Campus Wien die Pflegeausbildungsplätze kontinuierlich und bedarfsgerecht ausgebaut. "Dieser Ausbau wurde mit Ende 2024 abgeschlossen. Es stehen nunmehr in den Pflegeberufen 4.400 Ausbildungsplätze in Wien pro Jahr, in den weiteren Gesundheitsberufen (MTDG, Hebammen, Medizinische Assistenzberufe) 2.400 sowie in der Fachärztinnen- und -ärzteausbildung 1.350 Ausbildungsplätze jährlich zur Verfügung. Mit der Neugestaltung bzw. Neubauten der Campus-Standorte steht den Auszubildenden in der Pflege außerdem eine top-moderne und attraktive Infrastruktur zur Verfügung", erklärt WIGEV-Sprecherin Gabi Egartner.
1.000 Euro fürs Anwerben
Seit dem vergangenen Jahr besteht im Bereich der Pflege und weiteren Gesundheitsberufen die Möglichkeit, bereits bei Ausbildungsantritt Auszubildenden in ein reguläres Anstellungsverhältnis zu übernehmen, bis Ende 2025 sollen es 800 neue Anstellungen sein. Außerdem konnte man zwei wichtige Kooperationen schließen: Mit der Sigmund Freud Privatuniversität vergibt der WIGEV jährlich zwölf geförderte Studienplätze und mit der Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) fördert der WIGEV bis zu 50 Studierende der Humanmedizin ab dem dritten Studienjahr mit Stipendien.

- Seit dem vergangenen Jahr besteht im Bereich der Pflege und weiteren Gesundheitsberufen die Möglichkeit, bereits bei Ausbildungsantritt Auszubildenden in ein reguläres Anstellungsverhältnis zu übernehmen. Bis Ende 2025 sollen es 800 neue Anstellungen sein.
- Foto: Wiener Gesundheitsverbund / Hubert Dimko
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Wie MeinBezirk bereits berichtete, erhalten seit April 2023 alle Mitarbeiter, die neue Kolleginnen und Kollegen für den Gesundheitsverbund anwerben, eine Leistungsprämie in Höhe von 1.000 Euro. Damit konnte man bis Ende des vergangenen Jahres 1.140 neue Mitarbeiter gewinnen.
Vor knapp einem Jahr wurde die Vergütung von Sonntags-, Feiertags- und Nachtdiensten durch Zulagenerhöhungen "massiv" verbessert, in vielen Fällen ergeben sich laut WIGEV dadurch monatliche Gehaltserhöhungen von mehreren Hundert Euro. "Für kurzfristig und außerplanmäßig übernommene Dienste wurde eine Einspringprämie von zusätzlichen 130 Euro pro übernommenem Dienst eingeführt", erklärt abschließend Egartner.
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.