Lichtermeer am Heldenplatz
Größte Kundgebung Österreichs jährt sich zum 30. Mal

Vor genau 30 Jahren fand mit dem ersten "Lichtermeer" die größte Kundgebung in der Zweiten Republik statt. | Foto:  Schnarr Ulrich / APA / picturedesk.com
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Vor genau 30 Jahren fand mit dem ersten "Lichtermeer" die größte Kundgebung in der Zweiten Republik statt. Rund 300.000 Menschen versammelten sich damals am Heldenplatz und zündeten Kerzen an, um gegen die Anti-Ausländer-Politik der FPÖ zu demonstrieren. Es war auch ein Meilenstein für die Menschenrechtsbewegung in Österreich und die Geburtsstunde von "SOS Mitmensch".

WIEN. Lange bevor es Donald Trump mit seiner "America First"-Politik schaffte, zum mächtigsten Mann der Welt aufzusteigen, machte hierzulande ein anderer Rechtspopulist mit dem Motto "Österreich zuerst" von sich reden: Jörg Haider. Unter dem damaligen Polit-Star der FPÖ befand sich der Rechtspopulismus Anfang der 90er-Jahre in Österreich (wieder einmal) im Aufwind. Heute wie damals bestand das Programm der FPÖ-Politik vor allem aus einem Kernpunkt: Ausländer. 

Die "Ausländer Raus"-Kampagne der Freiheitlichen fand ihren Höhepunkt schließlich 1992 im Volksbegehren "Österreich zuerst". Das von der FPÖ initiierte Begehren forderte unter anderem einen kompletten Einwanderungsstopp und ging mit einer rassistischen und rechtsextremen Rhetorik einher. In den Medien wurde es auch als "Ausländervolksbegehren" oder "Anti-Ausländer-Volksbegehren" bezeichnet. Unterstützt wurde es von über 400.000 Menschen.

Unter dem damaligen Polit-Star der FPÖ, Jörg Haider, befand sich der Rechtspopulismus Anfang der 90er-Jahre in Österreich (wieder einmal) im Aufwind. Höhepunkt der fremdenfeindlichen Politik war das von den Freiheitlichen initiierte Volksbegehren "Österreich zuerst". | Foto: Ulrich Schnarr / APA-Archiv / picturedesk.com
  • Unter dem damaligen Polit-Star der FPÖ, Jörg Haider, befand sich der Rechtspopulismus Anfang der 90er-Jahre in Österreich (wieder einmal) im Aufwind. Höhepunkt der fremdenfeindlichen Politik war das von den Freiheitlichen initiierte Volksbegehren "Österreich zuerst".
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Geburtsstunde von "SOS Mitmensch"

Das hetzerische Volksbegehren mobilisierte in weiterer Folge auf der anderen Seite hunderttausende Menschen, die sich gegen die rassistische Politik der FPÖ auflehnte. Initiiert wurde die Gegenbewegung von einer Gruppe Einzelpersonen, darunter Journalist Peter Huemer und Prominente aus Kunst und Kultur, wie etwa Josef Haslinger, Willi Resetarits und Andre Heller. Aus den Unterstützerinnen und Unterstützern der Bewegung formierte sich nicht nur in weiterer Folge die Menschenrechtsorganisation "SOS Mitmensch" (gegründet am 10. Dezember 1992), diese gipfelte schließlich auch im "Lichtermeer" - einer Kundgebung, die am Abend des 23. Jänners 1993 am Wiener Heldenplatz abgehalten wurde. 

Die Demonstration gegen das FPÖ-Volksbegehren war ein immenser Erfolg für die österreichische Menschenrechts-Zivilgesellschaft: mit 300.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war es die größte Kundgebung der Zweiten Republik. Der Zulauf zum Lichtermeer war so groß, dass der Heldenplatz die Massen nicht mehr fassen konnte. Dabei zündeten die Protestierenden Kerzen an – daher rührt auch der Name Lichtermeer.

Der Zulauf zum Lichtermeer war so groß, dass der Heldenplatz die Massen nicht mehr fassen konnte. Dabei zündeten die Protestierenden Kerzen an – daher rührt auch der Name Lichtermeer. | Foto:  Schnarr Ulrich / APA / picturedesk.com
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Meilenstein für Menschrechtsbewegung

"Das Lichtermeer fand in einer Zeit statt, in der Grenzen geöffnet wurden und Österreich vom Rand ins Zentrum Europas rückte. Zugleich formierte sich das rechte politische Lager neu und machte das aggressive Spiel mit Sündenböcken zu ihrem Wesenskern. Dem stellten sich mit dem Lichtermeer hunderttausende Menschen entgegen", beschreibt SOS Mitmensch die Ereignisse im Jänner 1993. Der Tag der Kundgebung gilt als Meilenstein für die Menschenrechtsbewegung in Österreich.

Als Beispiele für menschenrechtliche Erfolge seit dem Lichtermeer führt SOS Mitmensch unter anderem die Einsetzung des Menschenrechtsbeirats nach der Tötung des Schubhäftlings Marcus Omofuma, die Öffnung des Zugangs zur Lehre für junge Asylsuchende, die Rettung der afghanischen Frauenrechtsaktivistin Amena Karimyan, erfolgreiche Wahlbeteiligungs- und Demokratieinitiativen, die Einschränkung der Handlungsspielräume von Bundesregierungen mit FPÖ-Beteiligung sowie Schubkraft für zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen an. "Der Kampf für Menschenrechte und gegen Unrecht kennt keine Atempause", betont SOS Mitmensch.

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