Greenpeace alarmiert
Hohe Mikroplastik-Belastung in der Alten Donau
Die Umweltorganisation Greenpeace nahm österreichische Badegewässer unter die Lupe und untersuchte diese auf Plastikmüll. Das Ergebnis sei erschreckend: in allen Wasserproben wurde Mikroplastik gefunden. Die Alte Donau in Wien hatte gar die zweithöchste Belastung aller untersuchten Seen.
ÖSTERREICH/WIEN. Das Plastikmüll nicht nur die Flora und Fauna der Weltmeere belasten, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Umweltorganisation Greenpeace. Diese nahm verschiedene Badegewässer in Österreich genau unter die Lupe, um herauszufinden, wie hoch die Mikroplastik-Belastung dort ist.
Untersucht wurden sieben Gewässer in sechs Bundesländern: Die Alte Donau in Wien, der Neusiedler See und Neufelder See im Burgenland, der Lunzer See in Niederösterreich, der Attersee in Oberösterreich, der Wolfgangsee in Salzburg und der Wörthersee in Kärnten. Das Ergebnis der entnommenen Wasserproben sei für Greenpeace "erschreckend".
Im Labor wurde in allen Wasserproben Mikroplastik gefunden, heißt es. In der Alten Donau bei der Kagraner Brücke wurden 4,8 Mikroplastik-Partikel pro Liter gemessen. Nur im Neusiedler See soll die Belastung höher ausgefallen sein: bei der Probe wurden 13,3 Mikroplastikteilchen pro Liter nachgewiesen. Es wird jedoch betont, dass diese Probe nicht direkt mit den anderen vergleichbar sei, da aufgrund der hohen Trübheit weniger Wasser analysiert werden konnte.
15 unterschiedliche Plastikarten
Die Partikel, die in den Proben nachgewiesen wurden, stammen von 15 unterschiedlichen Plastikarten, die zum Beispiel in Reifen, Kleidung, Verpackungen oder Baumaterial vorkommen. Die Umweltschutzorganisation fordert in einer Aussendung von der Bundesregierung verbindliche Plastik-Reduktionsmaßnahmen in Österreich und pocht auf ein starkes globales Plastikabkommen.
"Es ist alarmierend, dass Mikroplastik selbst beim Badespaß ein ständiger Begleiter ist. Unzählige Studien zeigen, dass die rasant ansteigende Plastikproduktion für Umwelt und Klima katastrophal ist. Viel zu viel Plastik gelangt in die Natur und die gesundheitlichen Auswirkungen sind noch nicht abschließend geklärt", warnt Lisa Tamina Panhuber, Kreislaufwirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich.
Noch seien die gesundheitlichen Auswirkungen, insbesondere Langzeitfolgen, von Mikroplastik auf Menschen und Tiere, zu wenig erforscht. Es gäbe laut Greenpeace jedoch Hinweise, dass Mikro- oder noch kleinere Nanoplastikpartikel im Magen-Darmtrakt Mechanismen aktivieren könnten, die an lokalen Entzündungs- und Immunreaktionen mitwirken.
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