Erste Hilfe
Jede Sekunde kann Leben retten
Heute, 16. Oktober, ist Welt-Reanimationstag. Die Stadt Wien will mit der "Woche der Wiederbelebung" Aufklärungsarbeit leisten.
WIEN. Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde. Doch viele Laien haben Angst davor, bei einer Herzdruckmassage etwas falsch zu machen, die Lage vielleicht sogar durch einen Rippenbruch zu verschlimmern.
Wird eine Laienreanimation rechtzeitig gestartet und die Zeit bis zur professionellen Reanimation überbrückt, kann etwa der Hälfte der von einem Herz-Kreislauf-Stillstand Betroffenen ein gutes Überleben ermöglicht werden. Wird auf das Eintreffen des professionellen Rettungsdienstes ohne eigene Hilfsmaßnahmen gewartet, sinkt dieser Prozentsatz auf unter zehn Prozent.
"Lieber anpacken statt zuwarten, man kann bei der Ersten Hilfe nichts falsch machen, außer man macht nichts“, sagt Dr. Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin.
Stadt Wien will Bewusstsein schaffen
Am internationalen Tag der Wiederbelebung setzt die Stadt Wien gemeinsam mit Puls, dem Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes, einen weiteren Schritt zur Aufklärung. Von 21. bis 26. Oktober wird eine Woche lang mit zahlreichen Aktivitäten wie etwa Wiederbelebungstrainings und Defi-Übergaben gezeigt, wie wichtig Ersthelfer in der Überlebenskette sind.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, Wien zur HERZsichersten Stadt zu machen“, erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). „Noch 2010 überlebten nur zehn von hundert Betroffenen einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses, heute sind es zwanzig von hundert. Darauf wollen wir aufbauen und die Überlebenschancen für Betroffene noch weiter erhöhen“, so Ludwig weiter
„Wir wollen mit der Woche der Wiederbelebung den Menschen ins Bewusstsein rufen, dass man bei der Wiederbelebung eines Menschen nach plötzlichem Herzstillstand absolut nichts falsch machen kann“, betont Puls-Präsident Harry Kopietz.
Mit dem Defi Leben retten.
Im Ernstfall sollten sich Laien an die Formel "Rufen - Drücken - Schocken" halten. Zunächst soll die Rettung unter der Nummer 144 verständigt werden, anschließend wird eine Herzdruckmassage durchgeführt und schließlich sollte, sofern vorhanden, ein Defibrillator eingesetzt werden.
Von denen gibt es wienweit rund 1.000 Stück an öffentlichen Standorten. Dazu kommen zwölf „Defi-Säulen“ mit einfacher Anleitung zur Ersten Hilfe, an denen die Geräte rund um die Uhr entnommen werden können. Alle Amtshäuser in Wien sind mit Defis ausgerüstet und neben den Rettungsorganisationen verfügen auch fast alle Polizei- und Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge sowohl über einen Defi als auch über entsprechend geschultes Personal.
„Auch die Lebensretter-App, bei der man sich registrieren lassen kann, um in einem lebensbedrohlichen Notfall in der Nähe aktiv helfen zu können, wurde bereits 5.400 Mal heruntergeladen“, so Bürgermeister Ludwig.
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