Polizei-Bilanz 2023
Mehr Delikte und mutmaßliche Täter in Wien angezeigt
Mehr als 186.400 Delikte sowie fast 100.000 Tatverdächtige wurden im vergangenen Jahr bei der Wiener Polizei angezeigt. Die Jahresbilanz 2023 zeigt einen Anstieg der Anzeigenzahl bei vielen Delikten.
WIEN. Ende März oder Anfang April ist immer die Zeit, wenn die Landespolizeidirektionen der jeweiligen Bundesländer ihre Jahresstatistik aus dem Vorjahr veröffentlichen. Insgesamt gab es in ganz Österreich 528.010 Anzeigen, ein Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. Auch die Wiener Polizei bilanzierte das vergangene Jahr. Das Ergebnis: Die Zahl der Anzeigen ist von 168.303 (2022) auf 186.475 gestiegen. Ein Plus von 10,8 Prozent. Auch der Blick auf die jeweiligen Delikte zeigt: Überall steigen die Zahlen – und auch die Anzahl der Anzeigen gegen ausländische Tatverdächtige ist um ca. drei Prozent gestiegen.
Doch der Reihe nach: Die Zahl von 186.475 Anzeigen im vergangenen Jahr klingt hoch, ist aber bei Weitem nicht so hoch wie 2016, als mit 205.219 Anzeigen die höchste Anzahl an Anzeigen getätigt wurde. Die Aufklärungsquote ist um 0,4 Prozent auf 44,3 Prozent wieder leicht gestiegen und seit 2017 liegt die Quote konstant über 40 Prozent.
Einbrüche, Diebstähle, Betrug
Wenn man sich die jeweiligen Delikte anschaut, so ist am meisten die Zahl der Anzeigen wegen Einbrüchen in Kraftfahrzeuge (2.182) mit einem Plus von 54,5 Prozent gestiegen. Jedoch muss man hier beachten, dass diese Anzahl gering ist, wenn man bedenkt, dass 2007 18.049 Einbruchsfälle in Kfz angezeigt worden sind. 37,7 Prozent gab es mehr Anzeigen wegen des Verdachts des Diebstahls von Kraftfahrzeugen. Auch mit 19 Morden gab es drei Tötungsdelikte mehr als 2022. Alle Fälle wurden geklärt.
25 Prozent stieg die Anzahl der angezeigten Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser. Doch die Zahl der 3.591 Anzeigen aus dem Vorjahr ist nicht einmal ansatzweise so dramatisch wie die 8.907 Anzeigen von vor neun Jahren.
Auch eine interessante Statistik zeigt, dass die Bank- und Postüberfälle ein "Comeback" in Wien feierten. Während es in den Jahren 2021 und 2022 jeweils drei Überfälle gab, waren es im vergangenen Jahr neun.
Fast 100.000 mutmaßliche Täter
Ausgeforscht wurden fast 100.000 Tatverdächtige, ein Plus von 16 Prozent. Mehr als die Hälfte davon sind fremde Tatverdächtige bzw. ausländische Staatsbürger (55,3 Prozent). Noch vor zehn Jahren betrug der Anteil der fremden mutmaßlichen Täter an der Gesamtkriminalität 46,7 Prozent. Auch sind Anzeigen gegen Asylwerber (Plus von 14,7 Prozent) gestiegen. Relativ hoch ist der Anteil ausländischer Tatverdächtiger bei Anzeigen wegen Diebstahl, Körperverletzung und Betrug.
Die Wiener Polizei teilte mit, dass man weiterhin die Präsenz von Beamtinnen und Beamten im öffentlichen Raum intensivieren und Ermittlungsmaßnahmen zur Verhinderung von Auseinandersetzungen ethnischer Gruppierungen sowie zur Aufklärung von Straftaten fortführen werde. Schwerpunkte werden auch die Eindämmung des Drogenstraßenhandels, Fortsetzung von Maßnahmen gegen die Banden- und Jugendkriminalität sowie die Erhöhung der IT-Ermittler bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität.
MeinBezirk.at bringt dir die wichtigsten Daten und Fakten aus dem Jahr 2023:
- Eigentumsdelikte: 17,4 Prozent mehr Anzeigen
- Diebstahl: 14 Prozent mehr Anzeigen
- Einbruchsdiebstahl: 22,2 Prozent mehr Anzeigen
- Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser: 25 Prozent
- Diebstahl von Kraftfahrzeugen: 37,7 Prozent mehr Anzeigen
- Einbrüche in Kfz: 54,5 Prozent mehr Anzeigen
- Gewaltkriminalität: 8,2 Prozent mehr Anzeigen
- Körperverletzung: 8,8 Prozent mehr Anzeigen
- Vergewaltigung: 28 Prozent mehr Anzeigen
- Wirtschaftskriminalität: 8,7 Prozent mehr Anzeigen
- Internetbetrug: 17,5 Prozent mehr Anzeigen
- Cybercrime: 7,6 Prozent weniger Anzeigen
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