Projekt Tore für meine Zukunft
Neue Initiative gegen Einsamkeit in Wien
"Tore für meine Zukunft" startet nun mit einem neuen Sozialprogramm. Bei "haloo - Times change. People change" rückt das auch in Wien häufig stigmatisierte Thema Einsamkeit in der Mittelpunkt.
WIEN/DONAUSTADT. Vier zentrale Säulen zeichnen das Projekt "Tore für meine Zukunft/Goals for my future" aus, wie Projektleiter Herwig Fermüller betont. Es geht einerseits um den sportlichen Aspekt inklusive Wettkämpfen. Zweitens um Coaching und Casemanagement. Aber auch um Bildungs- und Berufsorientierung und Förderunterricht, sowie dem Aspekt Sozialarbeot, Jugendcoaching und Elternbetreuung.
Das in Wien angesiedelte Projekt läuft im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, der UEFA und UEFA Foundation. Nun wurde im Rahmen des Projekts ein neues Programm unter dem Titel "haloo - Times change. People change" gestartet. Dabei betreuen die Jugendlichen, Personen, die Ansprache benötigen, möglicherweise einsam sind, jemanden zum Reden brauchen oder nicht wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen. Von jung bis alt - generationsübergreifend.
Einsamkeit auch bei jungen Menschen
"Es ist ein Mythos, dass Einsamkeit ein Problem älterer Menschen sei. Studien belegen, dass dieses Thema alle Altersschichten, alle Bildungsschichten und alle Ethnien betrifft. Leider beeinträchtigt die Einsamkeit nicht nur die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden, sondern ist auch mit einer Reihe gesundheitlicher Probleme und einer kürzeren Lebenserwartung verbunden", erklärt Fermüller. Oftmals sei diese "Problematik" auch mit Vorurteilen und Stigmatisierung behaftet.
Gerade durch die Corona-Pandemie habe sich nun das soziale Leben sehr verändert und es bedürfe grundsätzlicher einer Auseinandersetzung mit diesem zeitgenössischen Phänomen, wünscht sich der Projektleiter und weiter: "Wir alle wollen glücklich und zufrieden sein. Wir wollen mit anderen Menschen verbunden sein. Uns frei fühlen, keine Ängste und Sorgen haben. Und natürlich auch emotionale Wärme und Verbundenheit spüren."
Die Jugendlichen des Projekts möchten die Welt ein bisschen verändern und ihren Teil zu einer besseren Gesellschaft beitragen. "In unserer vernetzten Welt sollte sich niemand einsam oder alleine fühlen müssen. Meist fehlen die zündenden Ideen und der Antrieb, bzw. die Motivation etwas zu unternehmen. Oft erscheint es mühsam die richtigen "Matches" zu finden, also Personen, die bei Aktivitäten gerne mitmachen würden", wie die Jungen und Mädchen von "Tore für die Zukunft" erklären.
Anrufen und Vorbeikommen
Alle Jugendlichen, die diese Aktion freiwillig unterstützen haben im Projekt "Tore für die Zukunft" eine Ausbildung zum "(E)-Motion-Coach" absolviert und stehen unter ständiger Supervision, Betreuung, Unterstützung und laufender Weiterbildung in vielerlei Bereichen.
Vorrangiges Ziel ist es, die gefühlte Einsamkeit etwas zu lindern, "hier zu sein" und eventuell neue Perspektiven zu finden, das Leben etwas zu verändern und neue, tragfähige Netzwerke aufzubauen.
Die Betreuung erfolgt entweder telefonisch, jedoch können auch viele Freizeitaktivitäten gemeinsam unternommen werden. Seien es gemeinsame Brettspielabende im Tore-Büro (im 6. Bezirk), teilhaben am Fußball-Training oder bei den verschiedenen sportlichen Aktivitäten (Schwimmen, Beachvolleyball, Frisbee, Basketball, Laufen, etc.), Einkaufsbummel, Spaziergänge, Kino-Besuche, gemeinsames Backen oder Kochen – zahlreiche Möglichkeiten stehen hier zur Verfügung.
Der Ablauf ist denkbar einfach. Unter der Hotline +43/1/595 5024 kann man einen Termin vereinbaren. Um alles weitere kümmert sich dann das Betreuer-Team. Nebenbei sei noch erwähnt, dass keine Kosten (ausgenommen eventuelle Eintrittsgelder, Ausgaben des persönlichen Bedarfs) entstehen. Zum Schutz der Jugendlichen finden die Treffen immer an öffentlichen Orten/Plätzen oder in den Räumlichkeiten des Projekts statt.
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