Großeinsatz in Wien
"Nicht konkretisierte Anschlagsgefahr gegenüber Kirchen"

An verschiedenen Plätzen und Orten in Wien ist die Polizei verstärkt präsent. | Foto: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com
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Laut Angaben der Wiener Polizei läuft seit den Morgenstunden ein nicht näher beschriebener Einsatz im Stadtgebiet. Es gäbe eine "nicht konkretisierte Anschlagsgefahr gegenüber Kirchen". Angeblich gibt es Hinweise auf einen islamistisch motivierten Anschlag in Wien. Die Polizei befindet sich verstärkt vor Wiener Gebetshäusern und Einrichtungen verschiedener Konfessionen.

von Johannes ReiteritsKevin Chi & Antonio Šećerović

WIEN. Die Polizei vermeldete am Mittwochvormittag, kurz vor 10 Uhr, über Twitter, dass es eine "nicht konkretisierte Anschlagsgefahr gegenüber Kirchen" gäbe, weswegen diese mit einer größeren Zahl an Einsatzkräften und "teilweise mit Sonderausrüstung" im Stadtgebiet Wien ist.

Wenig später twitterte die Polizei, dass die Direktion Staatsschutz & Nachrichtendienst (DSN) Hinweise erlangte, dass ein islamistisch motivierter Anschlag in Wien geplant sei.

"Vorsichtsmaßnahmen"

Polizeisprecher Markus Dittrich spricht gegenüber der BezirksZeitung von einer erhöhten Alarmbereitschaft und einer Vorsichtsmaßnahme: "Der Verfassungsschutz hat nachrichtendienstliche Informationen erlangt, die auf einen islamistisch motivierten Anschlag hindeuten. Es gab eine Gefährdungseinschätzung, als Vorsichtsmaßnahme hat man die Polizistinnen und Polizisten nun verstärkt zu Überwachungstätigkeiten herangezogen."

Mehrere Tage könnte ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz sein. (Symbolbild) | Foto: Othmar Kolp
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Die Bevölkerung in Wien müsse "damit rechnen, dass heute – und möglicherweise in den nächsten Tagen – verstärkt Einsatzkräfte in Sonderausrüstung zu sehen sind", so Dittrich. "Das Ganze an neuralgischen Punkten – und speziell im Bereich von Kirchen." Welche Informationen der Verfassungsschutz hat, kann Dittrich dabei nicht sagen. Mittlerweile konkretisierte die Polizei, dass die präventiven Sicherungsmaßnahmen nicht nur christliche Kirchen betreffen, sondern "Gebetshäuser und Einrichtungen verschiedener Konfessionen", heißt es auf Twitter.

Jedenfalls soll die Bevölkerung für das Erscheinen der Einsatzkräfte im Stadtgebiet "sensibilisiert werden." Dittrich warnt eindringlich von Foto- und Videoaufnahmen von Polizisten im Zusammenhang mit dem laufenden Einsatz: "Wir bitten die Bevölkerung die Kräfte nicht zu fotografieren. Das würde die polizeilichen Maßnahmen konterkarieren. Wie lange der verstärkte Objektschutz andauern wird, kann noch nicht gesagt werden", so Dittrich.

Twitter im Auge behalten

Jedenfalls könne sich laut Pressesprecher Dittrich die Bevölkerung sicher sein, dass "die Polizei über alle verfügbaren Kanäle kommunizieren wird. Insbesondere über die sozialen Medien – und da ist natürlich Twitter unsere schnellste Kommunikationsmöglichkeit. Dahin gehend wäre es ratsam, den Twitter-Account der Polizei Wien im Auge zu behalten." 

Im gesamten Stadtgebiet läuft seit Mittwochfrüh ein Einsatz wegen erhöhter Terrorgefahr. | Foto: TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com
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Konkrete Spezialeinsätze, etwa durch einen Fund von verdächtigen Gegenständen, gäbe es laut Dittrich derzeit nicht. "Es geht hier um eine Vorsichtsmaßnahme, die getroffen wurde. Eine Panik soll nicht entstehen", erklärt Dittrich.

Die BezirksZeitung hat auch beim DSN bezüglich weiterer Hintergründe nachgefragt. Dort gab man zum Mittag keine Auskünfte und verweist wiederum auf die Polizei, welche den Einsatz ausführt.

Syrisch-orthodoxe Kirchen als Ziel?

Mehrere Medien berichten über unbestätigte Informationen zu Anschlagplänen gegen syrisch-orthodoxe Kirchen in Wien. Die Polizei bzw. das Innenministerium wollte das nicht kommentieren.

Mehrere Medien berichten über unbestätigte Informationen zu Anschlagplänen gegen syrisch-orthodoxe Kirchen in Wien. Die Polizei bzw. das Innenministerium wollte das nicht kommentieren. (Symbolfoto) | Foto: Fotokerschi.at
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Die Syrisch-Orthodoxe Kirche zu St. Ephrem (Speisinger Straße) im 13. Bezirk wollte sich auf BezirksZeitung-Anfrage zu diesen Medienberichten nicht äußern. Bischof Gabriel von der Koptisch-Orthodoxen Kirchesagte der BezirksZeitung, dass es zu "präventiven Maßnahmen" gekommen sei, jedoch habe er keine Informationen zu den angeblichen Plänen erhalten. Auch einige Beamtinnen und Beamten befanden sich vor der Kirche in der Donaustädter Quadenstraße.

Alle anderen koptischen Kirchen Wien waren telefonisch nicht erreichbar. 

Kirchen bleiben offen

Der Wiener Dompfarrer Toni Faber bestätigte gegenüber "Kathpress", dass man um eine Gefahrenlage wisse, jedoch konnte man keine näheren Informationen nennen. Er bedankte sich bei den Einsatzkräften, "dass sie die Lage im Griff haben und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen haben".

Laut dem Sprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, sei die Attentatsgefahr "nicht so evident, dass eine Schließung der Kirchen notwendig wäre". Die Kirchen bleiben offen, die katholische Kirche sei in engem Austausch mit den Behörden.

Einsatz bei der TU am Nachmittag

Gegen 14 Uhr kam es zu einem größeren Polizeieinsatz im Bereich der TU Wien beim Karlsplatz. Polizeisprecher Dittrich bestätige diesen gegenüber der BezirksZeitung. "Der Einsatz stand in Zusammenhang mit den Maßnahmen, welche seit heute laufen. Er ist aber bereits beendet."

Laut derzeitigem Stand gab es keine konkrete Gefahr. Und weiter: "Es kann in den nächsten Tagen immer wieder zu größeren Aktionen wie diesen – auch mit Sondereinheiten der Polizei – im Stadtgebiet kommen."

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Mehrere Medien berichten über unbestätigte Informationen zu Anschlagplänen gegen syrisch-orthodoxe Kirchen in Wien. Die Polizei bzw. das Innenministerium wollte das nicht kommentieren. (Symbolfoto) | Foto: Fotokerschi.at
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