Ab 12. Oktober
Rote Box bietet Gratis-Periodenprodukte in ganz Wien
Tampons und Binden sind teuer und stellen für viele Mädchen und Frauen eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Hier kommt das Projekt "Rote Box" ins Spiel. Ab 12. Oktober stellt dieses Bedürftigen kostenlose Periodenprodukte zur Verfügung.
WIEN. Was als Pilotprojekt an vier Standorten in der Brigittenau begann, wird es künftig in ganz Wien geben: Die "Rote Box". Sie bietet Tampons und Binden – und das kostenlos. Auf diese Weise will man Frauen und Mädchen unterstützen. Denn Periodenartikel sind teuer und dennoch notwendig: Durchschnittlich 17.000 Tampons oder Binden braucht eine Frau im Laufe ihres Lebens – dies kostet rund 3.000 Euro.
„Keine Frau und kein Mädchen soll vor der Frage stehen, ob sie sich Tampons und Binden leisten kann. Das ist ein Grundbedürfnis. Daher ist die Rote Box eine so wichtige und richtige Maßnahme", sagt Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ).
Unterstützung für Bedürftige
Ab 12. Oktober ist es so weit und die Roten Boxen werden aufgestellt. Mädchen und Frauen, die Unterstützung brauchen, erhalten ein Gutscheinheft pro Quartal. Mit diesem können sie sich die kostenlosen Periodenprodukte der Bipa-Marke "BI Comfort" in einer Bipa-Filiale abholen.
Unterstützt werden sollen mit dem Projekt bedürftige Mädchen und Frauen. Deshalb erhalten nur ausgewählte Personen die kostenlosen Produkte. Dabei handelt es sich um Frauen, die in einem Wiener Sozialmarkt einkaufen können, und Mädchen, die eine Jugendeinrichtung in Wien besuchen. Zudem werden damit Klientinnen der Frauengesundheitszentren "FEM" und "FEM Süd" und Patientinnen der "First Love"-Beratungsstelle unterstützt. „Mit unseren Kooperationspartner*innen erreichen wir genau jene Mädchen und Frauen, die unsere Hilfe brauchen“, stellt Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit, fest.
„Armut hat viele Facetten – und Periodenarmut ist eine davon. Mit der Roten Box unterstützen wir Mädchen und Frauen, die ohnehin jeden Euro dreimal umdrehen müssen", sagt Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Auch in einem wohlhabenden Land wie Österreich gebe es Menschen, die grundlegende Bedürfnisse finanziell nur schwer stemmen können. "Gemeinsam können wir etwas dagegen tun. Die Zusammenarbeit mit Bipa hat im Pilotprojekt sehr gut funktioniert und ich freue mich, dass wir das Angebot nun ausbauen können. Denn jede Rote Box hilft“, so Hacker.
Rote Box kaufen und anderen helfen
Eine weitere Neuerung im Vergleich zum Pilotprojekt wird es geben. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten. So kann man eine der Roten Boxen kaufen. Damit unterstützt man Mädchen und Frauen, die sich Periodenprodukte nicht leisten können. Pro gekaufter „Roter Box“ gehen 50 Cent an ein Spendenprojekt gegen Periodenarmut.
„Die Wienerinnen haben sich mehr niederschwellige Angebote im Gesundheitsbereich
und kostenlose Periodenprodukte gewünscht. Mit der Roten Box in ganz Wien
setzen wir diesen Wunsch aus der Frauenbefragung ,Wien, wie sie will‘ um“, so Gaál.
Bipa will mit der Aktion eine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, wie Bipa-Geschäftsführer Markus Geyer wissen lässt: "Deshalb freuen wir uns, gemeinsam mit der Stadt Wien einen wichtigen Schritt gegen Periodenarmut zu setzen". Zum Projektstart spendet Bipa 5.000 Euro an den Mama-Baby-Sozialraum der Diakonie "MaBa". Damit will man Bildungsformate zum weiblichen Körper und Menstruation unterstützen. "So möchten wir zusätzlich Bewusstsein und einen selbstbestimmten Umgang mit Menstruation schaffen“, sagt Geyer.
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