Auftakt am Frankhplatz
Spatenstich für den Bau der U5
Nun ist es soweit, und die türkise Linie, der Lückenschluss im Wiener U-Bahn-Netz, befindet sich offiziell in Bau.
WIEN. Die Einrichtung der Baustelle für Wiens mit Abstand größtes Infrastrukturprojekt der nächsten Jahre läuft bereits seit vergangener Woche. Nun gab es auch einen offiziellen Startschuss für den Bau des Linienkreuzes U2xU5: Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), Finanz- und Öffistadtrat Peter Hanke (SPÖ) sowie Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer trafen sich heute, 20. Jänner, am Frankhplatz zum Spatenstich.
Das Linienkreuz U2xU5 ist das erste U-Bahn-Projekt im Zentrum der Stadt seit dem Bau der U3 in den 1990er Jahren. Nach dem ersten Ausbauschritt, der bis 2026 abgeschlossen werden soll, fährt die U5 vom Karlsplatz über die jetzige Strecke der U2 bis zum Rathaus und weiter zum Frankhplatz. Die U2 hat dann ab voraussichtlich 2028 vom Norden kommend die Stationen Rathaus – Neubaugasse – Pilgramgasse – Reinprechtsdorfer Straße und den Matzleinsdorfer Platz als neue Endstation. Bund, Stadt Wien und Wiener Linien investieren nach derzeitigem Planungsstand rund 2,1 Milliarden Euro in das Projekt.
300 Millionen zusätzliche Fahrgäste
Rund 370.000 Menschen leben und arbeiten im unmittelbaren Einzugsbereich der neuen Strecken. Der Ausbau schafft Kapazität für 300 Millionen zusätzliche Fahrgäste im Jahr. Bis zu 75.000 Tonnen CO2 können jährlich durch die Verlagerung des Autoverkehrs auf die Öffis künftig eingespart werden, so die Wiener Linien – das wären immerhin etwa zwei Prozent der vom Verkehr in Wien verursachten Treibhausgase.
Die Emissionen im Verkehrssektor rasch zu senken ist für die Erreichung der österreichischen Klimaziele notwendig. Erfreut über den Baubeginn zeigt sich deshalb Umweltministerin Gewessler: „Der Verkehr ist unser Sorgenkind im Klimaschutz. Mit der Erweiterung des U-Bahn-Angebots machen wir es attraktiver, Wege klimafreundlich zurück zu legen." Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), zuständig für Finanzen und die Wiener Linien, strich beim Spatenstich den in der Coronakrise wichtigen Beschäftigungseffekt hervor: "Mit den Investitionen sichert die Stadt in Summe 30.000 Arbeitsplätze."
Seit rund zehn Tagen laufen die Vorarbeiten für den U-Bahn-Bau bei den Stationen U2xU5 Rathaus und U5 Frankhplatz. Die Umleitungsstrecke für den Verkehr wurde bereits eingerichtet, damit direkt im Anschluss die für die Bauarbeiten notwendigen Baufelder freigemacht werden können. So wird in den entsprechenden Bereichen beispielsweise der Asphalt entfernt, Gehsteigkanten abgetragen und die Baustellenflächen eingezäunt.
Straßenbahnen machen Platz
Die Gleise der Straßenbahnlinien 43 und 44 müssen während der Bauarbeiten je nach Bauphase mehrmals umgelegt werden, damit beide Linien weiterhin für die Fahrgäste unterwegs sein können. Die Umlegungen im Bereich der Universitätsstraße finden großteils unter laufendem Betrieb statt. Die Linien 43 und 44 müssen nur an wenigen Wochenenden kurzzeitig eingeschränkt werden. Erstmalig kann deshalb die Linie 43 von Freitag, 5. Februar, bis Sonntag, 7. Februar nur zwischen Neuwaldegg und Alser Straße fahren. Die Linie 44 wird eingestellt und stattdessen die Linie 33 ab der Haltestelle Lange Gasse zur Maroltingergasse verlängert.
Bauarbeiten für U-Bahn-Schächte beginnen
Noch im März beginnen bereits die Bauarbeiten zu den Stationen und U-Bahn-Schächten bei den Stationen Rathaus und Frankhplatz. Bis zu 60 Meter lange Bohrpfähle sichern dabei die Schächte, die dann in weiterer Folge ausgehoben werden. Die ersten Tunnelvortriebsarbeiten starten bei Frankhplatz und Rathaus voraussichtlich Mitte 2022. Die weiteren Bauarbeiten entlang der neuen 4,5 Kilometer langen U2-Trasse starten noch im 1. Quartal 2021.
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