Tierschutz Austria
Tierschutz-Polizei nach Vorbild anderer Länder gefordert
Nachdem es in den letzten Tagen vermehrt zu Fällen von Tierquälerei kam – eine ereignete sich erst am Sonntag in Wien – werden die Stimmen nach einer Tierschutz-Polizei lauter. Länder wie England bieten dabei Erfahrungswerte.
ÖSTERREICH/WIEN. Es sind schwerwiegende Fälle von Tierquälerei, die sich in den vergangenen Tagen in Österreich ereignet haben. Der jüngste Fall passierte in Wien. Erst am vergangenem Sonntag fanden Spaziergänger in der Brigittenauer Bucht in Wien einen toten Schwan in einem Mistkübel. Ein Unbekannter soll das Tier getötet und teilweise gerupft haben. Den übel zugerichteten Kadaver entsorgte dieser dann.
Einige Tage zuvor kursierte ein Video, wo ein Baby-Fuchs in Oberösterreich zu Tode getreten wurde (heute.at berichtete). Die Täter filmten die Tat sogar. Außerdem werden der Tierschutz-Organisation "Tierschutz Austria" Fälle von Entenjagden laufend gemeldet.
Straferhöhung bei Tierquälerei nicht genug
Nun stellt sich bei solchen grausamen Fällen die Frage, wie man Tierquälerei-Fälle in Österreich besser handhaben soll. Der Strafrahmen für Tierquälerei (§222 StGB) wurde zwar von einem auf zwei Jahre erhöht. Aber diese bringe laut Tierschutz Austria nicht viel, wenn die Polizei wenig Ressourcen zur Aufklärungsarbeit zur Seite stehen.
In vielen Fällen machen Tierschutzorganisationen Detektivarbeit – was eigentlich nicht erlaubt ist. "Die Behörden verlangen Namen und exakte Anschrift eines potenziellen Tierquälers, um tätig zu werden und Tierquälereien überhaupt nachzugehen", erklärt Madeleine Petrovic, Präsidentin des Tierschutz Austria. Deshalb fordert die Organisation die Einführung einer eigenen Tierschutz-Polizei.
Englische Tierschutz-Polizei gibt es seit 1824
"Um Misshandlungen von Tieren zu vermeiden und aufzuklären, ist die Einrichtung einer Tierschutzpolizei oder einer Fachgruppe Tierschutz von dringender Notwendigkeit.“, fordert die Tierschützerin. Ein Blick in andere Länder, die in Sachen Prävention sowie Auflärungsarbeit von Tiermisshandlungs-Fällen weiter sind, soll dabei helfen. "Es gibt Erfahrungswerte aus Schweden, den Niederlanden, England und Norwegen, deren Modelle für Österreich adaptiert werden könnten.
Konkret wird dabei die Tierschutz-Polizei in England genannt, deren offizieller Name Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals" (RSPCA) ist. Die Abteilung existiert bereits seit 1824 und ist somit älter als die "echte" Polizei Englands (die "Metropolitan Police" in London, Englands erste organisierte Polizei, besteht seit 1829). 1.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen dort jährlich 1,2 Millionen Hinweisen von Tierquälerei nach. "Wir bieten unsere Expertise an, um gemeinsam ein solches Modell für Österreich zu erarbeiten", so Petrovic abschließend.
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