Volontariat bewegt
Vier Wiener starten in ein großes Abenteuer
Im Dienste des freiwilligen Sozialprojektes in die große, weite Welt aufbrechen: Das steht nun auch vier jungen Menschen aus Wien bevor - die Vorfreude ist schon groß.
WIEN. Die Tore der Welt stehen ihnen offen: Vier junge Menschen aus Wien sind bereit für ein Abenteuer, das ihr Leben verändern soll. Denn sie sind Teil jenes 18-köpfigen österreichischen Teams von Volontariat bewegt, das 2023 ihren Freiwilligendienst im Ausland antreten wird. Die Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Bosco geht damit in die nächste Runde.
Aus Wien wollen Lucas Hofmann und Sarah Perrogon aus der Leopoldstadt, Mia Weinegg aus Wieden und Simon Prandtstetten aus Simmering dieses Abenteuer in Angriff nehmen. Sie freuen sich dabei sowohl auf einen interkulturellen Austausch und ihr Mitwirken in Kinder- und Jugendsozialprojekten.
Auf nach Indien, Kolumbien und Mexiko
Zusammen mit 14 anderen Freiwilligen aus ganz Österreich haben sie die mehrmonatige Vorbereitung für den Freiwilligeneinsatz abgeschlossen: Jetzt kann es losgehen! Ihre Reise führt sie nach Indien, Kolumbien und Mexiko: „Das Volontariat im Globalen Süden ist eine einmalige Chance für einen globalen Perspektivenwechsel. Die Volontär*innen wachsen an dieser Erfahrung persönlich und kommen mit einem neuen Blick auf die Welt und das eigene Leben aus diesem Jahr zurück,“ berichtet Geschäftsführerin Mariama Sow.
Die Gründe, warum sich junge Menschen für das Volontariat entscheiden, sind vielfältig: Viele Freiwillige machen den Einsatz als Ersatz für den Zivildienst in Österreich, andere möchten zwischen Schule und Ausbildung neue Erfahrungen sammeln oder ihre praktische Berufserfahrung in neuen Kontexten einsetzen.
Die Freiwilligen bewegen aber auch einiges im Inland, erklärt Geschäftsführerin Sow: „Viele Projekte und Initiativen in Österreich profitieren von dem sozialen und ehrenamtlichen Engagement, dass durch den Freiwilligeneinsatz im Ausland angeregt wird. Viele der jungen Menschen schlagen auch eine Berufslaufbahn im Sozialbereich ein. Eine Investition der Politik in internationale Freiwilligenarbeit zahlt sich also aus.“
Die Sorgen wachsen
Doch auch über die Einsätze sind dunkle Sorgenwolken gezogen - nach Jahren der Pandemie und nun zusätzlich gebeutelt durch die Teuerungswelle, sieht man sich mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Es brauch deshalb eine Anpassung des Freiwilligengesetzes von 2012 – denn internationale Freiwilligenarbeit hat sich seitdem stark verändert, betont so Volontariat bewegt.
Eine Anhebung der im Gesetz festgeschrieben Mittel für Freiwilligendienste im Ausland wird gefordert (derzeit rund 1,2 Millionen Euro). Ebenso ist aufgrund der derzeitigen Inflationslage eine jährliche Indexanpassung überfällig.
Vier Wiener starten ins Abenteuer
Die vier Wiener Freiwilligen freuen sich unterdessen aber schon Mal auf ihren Einsatz. Sarah Perrogon (18) aus der Leopoldstadt reist bereits im Februar nach Mexiko aus - ihren Freiwilligeneinsatz wird sie im ‚Proyecto Niños Don Bosco‘ in der Stadt León leisten. Nach der Matura im Vorjahr wollte sie nicht gleich studieren, sondern zuerst etwas von der Welt sehen. Als Vorbereitung auf die Arbeit im Einsatzprojekt hat sie sowohl im Wiener Jugendzentrum „Sale für Alle“ als auch in einem Kindergarten ein Praktikum absolviert.
Für Lucas Hofmann (18), ebenfalls aus der Leopoldstadt, geht es auch nach Lateinamerika: er wird seinen Zivilersatzdienst in der Metropole Medellín in Kolumbien leisten. Die Inspiration für ein Auslandsjahr kam von seinem Vater, der ebenfalls ein Volontariat im Ausland gemacht hat. Durch seine langjährige Erfahrung im Bereich Nachhilfe freut er sich auch im Einsatz beim Lernen unterstützen zu dürfen. Auf die offene Jugendarbeit hat er sich ebenfalls durch sein Engagement im Jugendzentrum „Sale für Alle“ vorbereitet.
Mia Weinegg (18) aus der Wieden absolviert ihren Freiwilligeneinsatz in indischen Vijayawada. Sie hat durch einen Vortrag einer ehemaligen Volontärin an ihrer Schule, dem Wiener Gymnasium Sacré Coeur, von Volontariat bewegt erfahren und fand die Idee gut, zwischen Schule und weiterer Ausbildung ein Gap Year mit Sinn zu machen. Sie erhofft sich neue Erfahrungen zu sammeln und viel aus dem Jahr mitnehmen zu dürfen.
Simon Prandtstetten (17) aus Simmering wird nach der Matura seinen Zivilersatzdienst in Bengaluru in Südindien absolvieren. Nachdem ihn sein Vater auf die Möglichkeit des Auslandszivildienstes aufmerksam gemacht hat, besuchte er den Informationstag des Vereins. Danach war ihm klar: „Das ist es, was ich machen will.“ Im Vorhinein will er sich nicht zu viele Erwartungen machen, er hofft seine sportlichen Fähigkeiten im Einsatzprojekt aber bestmöglich in die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen einbringen zu können.
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